Ist der Haushalt erstmal weitestgehend minimalistisch, fühlt sich das wunderbar an. Aber der Weg dahin war auch bei mir mit Komplikationen gepflastert. Hier einmal eine kleine Auswahl von dem, was mir nicht mehr in die Wohnung kommt und wo ich froh bin, diese Dinge nicht mehr zu besitzen:
Das kleine graue Sofa
Das kleine graue Sofa, 2nd-Hand-Kauf aus dem Sozialkaufhaus. Ich besaß es 2018 beim Einzug nur wenige Wochen. Ich konnte einfach nicht richtig drauf sitzen, vermutlich wegen meines gespaltenen Wirbelbogens. Beim Probesitzen im Geschäft war das nicht für mich erkennbar.
Die Küchenzeile vom Möbelschweden
Die Küchenzeile vom Möbelschweden war nach relativ kurzer Zeit (5 Jahre) und einem Umzug komplett hinüber. Bereits beim Zusammenbau platzte die Beschichtung an einigen Stellen ab. Die Qualität dieser Möbel hat gegenüber früher massiv nachgelassen. Nie mehr eine Ikeaküche!
Der Murks-Kühlschrank
Der kleine Kühlschrank hat nicht lange gehalten. Irgendwann brach das Scharnier vom Eisfach ab. Erst dann fiel mir auf, dass es ein Plastikscharnier war. Herrje, auf so eine Idee bin ich nicht gekommen. Ich kannte bis dahin nur Metallscharniere. Auch hier: Wieder einmal billige Qualität, an die ich mich wirklich nur sehr mühsam gewöhnt habe (um sie bei Neukäufen zu vermeiden). Von wegen exquisit, das war einfach nur Mist.
Kommode mit Ausdünstungen
Leider hatte diese wunderschöne Ikea-Kommode Ausdünstungen. Ich bekam sie auch nach langem Auslüften nicht weg. Es gibt Leuten, denen macht so etwas nichts aus. Mir schon. Also verschwand die Kommode wieder.
Der Murksstuhl und die zu leichte Tischplatte
Der auf dem Bild zu sehende Stuhl war schon fast eine Lachnummer, aber irgendwie auch zum Weinen. Irgendwann krachte die Sitzfläche ein. Ich nahm den Stuhl dann einfach mal auseinander und war schockiert, wie schlecht verarbeitet er war – hier anzuschauen: Mal wieder Möbel-Murks minimalisiert… Leichte Tischplatten auf Holzdielenböden sind übrigens keine gute Idee. Auch nicht, wenn die Tischbeine höhenverstellbar sind. Ein Holzdielenboden ist nunmal immer ein wenig uneben. Da brauchts einfach schwere Tische – wieder was gelernt. 😉
Das selbst konstruierte Sofa
Meine Eigenkonstruktion war genau genommen klasse. Ein Sofa, welches von der Höhe her an einen Eßtisch passte, für meine langen Beine endlich hoch genug war und welches sich recht einfach als Gästebett nutzen ließ. Leider habe ich auch nach endloser Suche keine Rückenkissen gefunden, die so waren, dass ich keine Rückenschmerzen bekam. Auch hier sicherlich durch meinen gespaltenen Wirbelbogen wesentlich mitverursacht. Ich nutze jetzt einfach meine Balkonstühle. Die sind endlich super bequem.
Weitere Dinge und kleine Lichtblicke
Natürlich fallen mir noch andere Dinge ein. Da wäre beispielsweise ein elektrischer Espressokocher, superstabil, aber innen ein superdünnes Bi-Metall. Etwas anderes, als vorzeitiger Verschleiß wäre ein Wunder gewesen. Oder die unterschiedlichen Handys, Laptops und Tablets der letzten 10 Jahre… Oh je. Es war so endlos schwierig, Geräte zu finden, bei denen ich auch mit Schwerhörigkeit halbwegs etwas verstehen kann. Der übliche Verschleiß, fehlende Updates etc. kommt noch hinzu.
Telefonieren ist inzwischen etwas einfacher. Dank Voice over WLAN und VoLTE werden auch die Tonfrequenzen über 3400 Hertz übertragen (HD Voice). Für mich ein sehr viel besserer Effekt, als die diversen Angebote für Schwerhörige. Da sind die Klingeln laut, aber das Sprachverständnis nicht unbedingt besser. Die sog. Hörgerätekompatiblität gilt auch vorrangig für analoge Hörgeräte. Die hat kaum jemand überhaupt noch. Hörgeräte sind heute digital. Mein Tablet hat ebf. eine sehr viel bessere Tonqualität, als die diversen Laptops, die ich ausprobiert habe. Immerhin, bei allem was heute an Murks verkauft wird und der eben auch bei mir zeitweise in der Wohnung war, gibts also doch noch ein paar Lichtblicke. 🙂
Eben noch vergessen: Interessant, dass Du ohne Staubsauger auskommt. Wie machst Du das? Ich käme eher ohne nasse Tücher für den glatten Boden aus als ohne Staubsauger. Wenn ich wische, ohne vorher zu sagen, sind immer sichtbare Hinterlassenschaften aus dem Haar-Hausstaub-Mix auf dem Boden – vorallem an Ecken (und hier haben alle kurze Haare und das ist auch ohne Hund, den wir haben, so – er darf nicht in alle Räume).
Mein, auch noch extrem teurer, Fehlkauf aus 2022 ist nämlich ein Staubsauger, der bereits vier Austauschteile hat und neuerdings den Boden zerkratzt hat (diskutierte gerade mit dem Hersteller über Rücknahme).
Ich habe inzwischen wieder einen Staubsauger – normal, kein Akku, Markengerät. Der läuft zum Glück wie am Schnürchen.
Des Deprimierende ist ja auch, dass es nicht mal in allen Fällen einen wertigen, haltbaren Ersatz gibt. Ich kann also nicht mal mehr mein Geld woanders hintragen, damit der Markt das mit der Qualität regelt und die beste Firma übrig bliebt, weil inzwischen einfach alle Firmen Schrott oder unrepapierbares Zeug auf den Markt werfen. Besonders bei Elektronik und Kleingeräten fällt mir das immer wieder auf. Es gibt halt nicht mal die Möglichkeit, für eine gut haltbare Marke Geld auszugeben, und die Hersteller wissen das, und entwickeln die Geräte so, dass sie nicht lange halten.
Bei Möbeln geht das zum Glück noch so halbwegs. Ich hab ne Mischung aus selbstgemacht, Möbelhausmurks und antik, einige Stücke werden mich sicherlich überleben, weil sie auf Haltbarkeit gefertigt wurden. Für andere habe ich schon mental den Sperrmüll bestellt.
Mir ist es in den letzten Jahren auch schon häufiger so gegangen, dass ich letztlich immer an den Punkt kam, ob es nicht auch ohne dieses oder jenes Gerät geht.
Wo du schreibst „ob es nicht auch ohne dieses oder jenes Gerät geht“
Bei mir ist es einerseits der Frust über den Murks und andererseits auch das Experiment für mich: Was brauche ich wirklich? Welche Fähigkeiten machen mich unabhängig(er)/selbständiger? Wie ging das früher? Ist das Neue wirklich besser?
Auch ich überlege in den letzten Jahren, ob nicht das eine oder andere ohne Gerätschaften geht, die auch bei uns früher selbstverständlich waren. Mikrowelle wurde nicht wieder ersetzt, Kuchen ohne Mixer rühren, Kaffee ohne Strom mahlen, Kuchen ohne Nudelholz ausrollen, …
Bei mir war der „Murks“ häufig Kleidung. Lauter Einzelstücke, die nicht zusammenpassten. Bis ich für mich festgelegt habe: Dunkelblaue und schwarze Hosen und Röcke, alle Oberteile müssen zu dunkelblau und schwarz passen. Seitdem herrscht Ruhe im Kleiderschrank.
Aber ich kann mich auch an solche Dinge wie einen Dampfgarer erinnern. Bei jedem Benutzen verwandelte sich meine Küche in ein Dampfbad.
Die mit Abstand schlechteste Erfahrung bei Kleidung hatte ich ausgerechnet bei sog. nachhaltigen Produkten. Nach wenigen Wäschen waren die schon total gammelig – auch so ein Murks. Es geht da zum Glück auch anders. Das Langarmshirt, das ich gerade an habe, ist ca. 3 Jahre alt, oft gewaschen und noch top in Ordnung
Hallo Gabi,
der Kühlschrank kommt mit bekannt vor. Das Problem mit dem Scharnier scheint bei denen -sagen wir mal- häufiger aufzutreten. Natürlich ist ein Plastiknippel als Scharnieraufhängung billiger, als ein vernünftiges Scharnier.
In der Kaffeeküche meiner letzten Arbeitsstelle hatten wir auch so einen Kühlschrank mit dem gleichen Problem. Ohne funktionierendes Scharnier ist das Gerät praktisch nicht mehr nutzbar.
Ich hatte die Klappe rausgenommen und den Kühlschank abgetaut und wahrscheinlich nach Jahren das erste Mal ausgewaschen 🫣
Irgendwo hatte ich eine längere Schraube hergezaubert und mir von einem Kollegen das Feuerzeug und so ein Multitool, was Zange und Schraubenzieher in einem ist, ausgeliehen. Die Schraube habe ich mit dem Feuerzeug heiß gemacht und an die entsprechende Stelle in das Plastik so weit „reingeschraubt“, dass sie das abgebrochene Plastikteil ersetzt hat.
Die Kollegen haben „blöd“ geschaut. 😅 Vielleicht läuft der Kühlschrank heute noch (dauerhaft)? Das Aggregat lief praktisch immer, aber auf den Stromverbrauch kam es ja nicht an. Stichwort „Ehdakosten“. Es hieß immer, es ist kein Geld für eine Neuanschaffung da….
Dein Sinn fürs Praktische, sowie deine Fähigkeit sowas auch umzusetzen, ist einfach genial. auf so eine Idee wäre ich im Leben nicht gekommen. Ich werde es mal vorsichtshalber im Hinterkopf behalten.👍
Tja, ich sitze so lange im „Sperrmüll“ bzw. unpassenden Möbeln bis mein Ärger darüber den Willen zur Sparsamkeit und Nachhaltigkeit übersteigt.
was ja praktischerweise ein recht einfaches und klares Kriterium ist.
Also unabhängig vom Murks, der ja leider immer wieder passiert, finde ich auch, dass es einfach ein halbes Leben oder länger dauert, bis man weiß, was man wirklich will und braucht an Möbeln. Und das findet man leider meist nur im trial and error Verfahren raus. Zum Beispiel Küche: nach der ersten selbst zusammengestellten Küche weiß man genau, was man anders bzw. nicht mehr haben will und setzt das bei der nächsten um, in der es dann wieder ein Manko gibt usw. sein „Ideal“ erreicht man dann erst irgendwann, wahrscheinlich bei der letzten Küche 🙂 So ist es eine lebenslange Reise und perfekt ist es nie…
Liebe Martina,
Du sprichst mir aus der Seele. Ich sehe das genau wie Du. Mit Mitte 40 komme ich meinem „Wohnideal“ peu à peu näher. Und bei mir hat auch noch der Partner (Maximalist) ein Wörtchen mitzureden. Das ist somit oftmals nicht so einfach umzusetzen wie ich mir das wünsche.
Die Bedürfnisse ans Mobiliar haben sich bei mir im Laufe der Jahrzehnte tatasächlich auch sehr verändert. Ich fühle mich heute am wohlsten, wenn alles etwas unkonventionell ist. Bloß nicht gerade und perfekt, Bequemlichkeit ist wichtiger als irgendein Design. Kleiderschränke, Sofalandschaften und Einbauküchen mag ich nicht.
Ausdünstungen bei Möbeln sind ja richtig ärgerlich. Ich hatte das mal mit einer Jeans, die mir meine Eltern aus dem Urlaub mitgebracht hatten. Die hätte ich selbst nie gekauft, so unerträglich war der Geruch. Und dazu hat sie noch extrem auf der Haut gejuckt. Nach vielen erfolglosen Wäschen ist sie im Müll gelandet. Den Giftmüll wollte ich keiner Kleiderspende antun.
Sonst erwischen wir zum Glück auch wenig Murks aber manchmal verändern sich auch die Bedürfnisse uns damit dann halt auch die Einrichtung.
Den Holzfussboden und die Türen finde ich so schön in deiner Wohnung. Das macht den Raum an sich schon so gemütlich ! Wir hatten bislang immer viel Glück mit Möbeln und E-Geräten, war fast kein Murks dabei. Aber es kann immer noch einiges verschwinden und manche Dinge die kaputt gehen,werden wir nicht nachkaufen. Mittlerweile geht mir sogar das „Zuviel“ in fremden Wohnungen schon auf die Nerven, ich fühle mich da schnell eingeengt. Viele Grüße
Oh, ihr Glücklichen. Ich musste im Laufe der Jahre immer wieder herum probieren. Wegen Beinlänge und Rückenbesonderheiten passten die Standardsachen oft nicht. Der Dielenboden stand vor meinem Einzug auf der Kippe. Zum Glück war er dann noch gut genug, dass er bleiben konnte.