Die Dominanz des Unnötigen

Wieder einmal steuern wir auf die stärksten Konsumwochen des Jahres zu. Black Friday, Black-Week und sonstige Kauf-Attraktionen, danach direkt anschließend das Weihnachtsgeschäft. Hier in der Dortmunder Innenstadt wird bereits wieder am größten Weihnachtsbaum der Welt gebaut. 🎄🤔. Nun hat auch die dunkle, kalte Jahreszeit begonnen, wir halten uns weniger draußen auf. Dadurch ist dann auch Zeit, sich neue Dinge zu kaufen.

Und wieder einmal fällt mir ein Phänomen unserer heutigen Zeit auf: Seit einigen Jahren beobachte ich, dass es viel selbstverständlicher geworden, sich zunächst auf Unterhaltungsdinge zu konzentrieren und sich erst danach zu fragen, wie denn der gewöhnliche Alltag finanziert werden kann. Priorität haben die digitalen Unterhaltungsgeräte, wie Smartphone, Tablet, TV-Gerät, Spielekonsolen usw.. In der Küche stehen schon etliche Geräte, aber zu Weihnachten kommt dann noch eins dazu. Für manche Menschen ist es normal geworden, sehr häufig Essen zu gehen, sich ein Fertigbrötchen beim Bäcker zu kaufen und am Wochenende Unsummen für Freizeitaktivitäten auszugeben. Diese Dominanz des Unnötigen, diese Form des Überkonsums scheint normal und selbstverständlich geworden zu sein, zumindestens für die, die weder minimalistisch, noch frugalistisch unterwegs sind.

Vielleicht bin ich ja inzwischen altmodisch, aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass es erst mal wichtig ist, die lebensnotwendigen Dinge zu finanzieren. Das klingt normal und banal, aber so selbstverständlich ist das nicht mehr. Erst einmal brauchen wir doch ein Dach über dem Kopf, Nahrungsmittel im Haus und der Jahreszeit entsprechend Kleidung. Das ist die ganz banale Basis. Und diese Basis muss erstmal gesichert sein.

Die schicken elektronischen Gadgets nutzen, nebenbei gesagt, überhaupt nichts, wenn sie so teuer sind, dass man sich den nächsten Stromabschlag nicht mehr leisten kann. Gelingt es, zunächst einmal, die wichtigsten, grundlegenden Ausgaben den Umständen entsprechend halbwegs kostengünstig zu halten, bleibt dann im Idealfall auch noch Geld übrig, um sich die anderen Dinge leisten zu können. Und ja klar, wer es mag, kann dann auch die Angebote des Black-Fridays nutzen und zu Weihnachten verschenken. Idealerweise mit dem Blick darauf, dass die Neuheit von heute, letztlich auch nur der Müll von Morgen ist. Es ist letztlich nur eine Frage der Priorität.

45 thoughts on “Die Dominanz des Unnötigen

  1. Das glaubt Ihr nicht: die haben heute bei Woolworth Osterdeko ins Regal geräumt! Faschingskostüme gibt’s auch schon.

    1. 😁😆🤣😂
      🐇🎄
      🎶 Oh Osterbaum, oh Osterbaum, ein schlechter Witz, ich glaub es kaum. Drum hängt die Eier an den Baum, schon ist er da, der Horrortraum. Oh Osterbaum, oh Osterbaum, ich glaub, ich werd ganz schnell abhau‘n…🎶

  2. Ich finde, eine interessante Diskussion…..
    Zu dieser Thematik lese ich gerade das Buch von Vivian Dittmar „Echter Wohlstand – Warum sich die Investition in inneren Reichtum lohnt“. Da geht es auch um den Blick auf unseren Konsum sowie Anregungen zu „Zeit-, Beziehungs-, Kreativitäts-, ökologischen & spirituellen Wohlstand“. Schon die Formulierungen Zeitwohlstand, Beziehungswohlstand… regen zum Innehalten an. Sehr interessante Blickwinkel 🙂

    1. Ich habe gerade das Buch in unserer Stadtbücherei vorbestellt und bin gespannt, ob es auch mir so gefällt. Danke für den Tipp.

  3. Was für ein großartiger Begriff! „Dominanz des Unnötigen“ werde ich in meinen Wortschatz aufnehmen. Lieben Dank für den tollen Blogeintrag. 🙂

  4. Was kaufen wir eigentlich, wenn die echten Bedürfnisse erfüllt sind? Ich denke vieles wird gekauft, um Gefühle zu bedienen. Gefühle aus unserer Prägungen aus dem Elternhaus, dem sozialen Umfeld und der Suggestion der Werbung. -Kaufen aus Angst vor Mangel: Eine angemessene Vorratshaltung vermeidet tatsächlich unangenehme Situationen. Wer möchte schon auf der Toilette hocken und keine einziges Blatt Klopapier ist im Haus. Geht natürlich auch ohne, ist aber unschön. -Ansehen/Prestige/soziale Stellung: Dafür wird richtig viel Geld ausgegeben. Wohnungseinrichtungen, Autos, Elektronik, Reisen etc. obwohl die alten Dinge noch gut sind. –Versprechung von Glück: Hier setzt die Werbung mit allen neurobiologischen Tricks an, um überflüssige Dinge zu verkaufen. Das erste Paar Schuhe ist ein echtes Bedürfnis, weil es die Füße vor Nässe, Kälte und Schmerzen schützt. Wer würde ein x-tes Paar Schuhe kaufen, wenn keine Gefühle im Spiel wären? –Die Liste lässt sich verlängern.

    Wer maßvoll oder minimalistisch konsumieren will, sollte mal auf die Gefühle achten, die bei einem Kaufimpuls entstehen.

  5. Hallo Gaby,
    manchmal bin ich auch schockiert, was die meisten Menschen an Klump und unnötigem Kram alles so kaufen..kann das wirklich nicht nachvollziehen.
    Allerdingds glaube ich auch vieles nicht was angebliche Minimalisten so schreiben, bzw ihre Wohnräume zeigen.
    Ich meine damit nicht dich..du bist wirklich sehr offen und glaubwürdig.
    Bei vielen sieht es doch für mich anders aus..ist einfach unrealistisch. Wo lagern diese Menschen Hygieneartikel, Handtücher, Waschlappen, Putzeimer und – Mittel?? Die Liste lässt sich nahezu endlos fortführen..
    Ich stelle auch alle Reinigungsmittel selber her, aber trotzdem brauche ich Platz für die Zutaten.
    Vielen Dank für Deine offene Art und Deinen tollen Blog.
    Herzliche Grüße,
    Nici

    1. Da sagst du was! Der „perfekte“ Minimalismus-Haushalt mag im ersten Moment schön aussehen, aber ich finde so etwas auch demotivierend. Die Rucksack-Nomaden mögen mit 100 oder weniger Dingen auskommen, das Zimmerchen in einem Studentenwohnheim braucht sicherlich auch nicht viel, aber ein normaler Minimalismus-Haushalt benötigt mehr Dinge. Das sind eben auch ganz gewöhnliche Dinge und nicht immer nur so ein schickes Zeug.

    2. Hallo Nici, ich frage mich bei all den schönen Beispielen von minimalistischem Wohnen auch immer wo der Besenschrank ist.

      1. Besen…? Da gibts doch diese schicken, teuren Akku-Staubsauger. Die sind im Idealfall vom sog. Sponsor kostenlos zur Verfügung gestellt und stehen elegant, gut sichtbar in der Wohnung herum. Ergänzt vom Roboter-Staubsauger, der ebenfalls irgendwie ins Design der Wohnung integriert ist.
        Ok, ich gebe zu, ich bin da wohl gerade etwas bissig…. 😬

        1. Mal etwas neutraler formuliert: Designorientierter Business-Minimalismus stellt sich anders dar, als das, was man so im gewöhnlichen Alltag lebt. Mir war diese Businessgeschichten immer zu mühsam und habe mein Geld lieber auf gewöhnlichem Weg verdient. Als bloggender Privatmensch bin ich nicht auf die sog. Kooperationspartner angewiesen und die möglichst hohen Followerzahlen sind auch nicht so wichtig, Socialmedia muss ich mir auch nicht antun.

      2. Ja, das stimmt..:-))). Aber da fehlt ja sogar ein Putzlappen…und dann „leben“ sogar noch Kinder und Mann in dieser Wohnung. Manchmal könnte ich schreien..so unrealistisch. die blanke Verarsche.

        1. Das ist genau das, was ich mit demotivierend meine. Wird etwas zu perfekt dargestellt, kann man es nicht wirklich ernst nehmen. Hilfreicher wären Tipps, wie man beispielsweise im dicken Familiengetümmel irgendwie die Übersicht behält und das eigene Leben irgendwie trotzdem ein wenig erleichtern kann.

          1. Genau richtig! Hilfreich ist so eine „Show“ nicht.
            Man sollte sich halt auch nicht unter Druck setzen lassen und seinen eigenen minimalistischen Weg gehen….und Wege entstehen halt erst beim gehen. 😉

        2. Ich habe mal eine Sendung der „Katzenflüsterin“ oder so ähnlich gesehen. Die Katze hat (klingt lustig, war es aber nicht) nachts immer die Frühstücksflocken aus der Packung geholt und damit dann in der Wohnung gespielt.
          Und jetzt sollte es die Katzenflüsterin richten. Sie hat dann sehr schnell bemerkt, dass die Katze ÜBERHAUPT KEIN SPIELZEUG hatte, noch nicht einmal einen Kratzbaum! Also wirklich nichts, um sich zu beschäftigen. Die Besitzerin wollte ihr auch auf mehrfaches Anraten nichts davon zur Verfügung stellen weil: „Ich bin Interieur-Instagrammerin, da sehen so Katzensachen nicht gut aus.“ Hinterher kam raus, dass sie die Katze nur deswegen gekauft hat, weil sie so „instagrammable“ aussieht (wie diese Sheba-Katze, grau, große gelbe Augen). Passte halt gut zum grauen Sofa, nech.
          Mir hat das Tier so Leid getan und die Tierexpertin hat dann den Auftrag auch abgebrochen.
          Und diese Fotos nehmen sich normale Menschen zum Vorbild und wundern sich dann frustriert, warum es bei ihnen zuhause nie so toll aussieht. Klar, bei den Bloggern steht halt auch nichts rum außer Sofa, Tisch und Lampe. So sieht dann alles klar und aufgeräumt aus!

  6. „Bin ich Gestalter* meines Lebens?“
    Gerald Hüther
    Die Frage hat bei mir viel bewirkt. Einfach mal reinlassen.

  7. Guten Morgen,

    Interessantes Thema, nur schade, dass die Leute, die es betrifft, hier nicht lesen.
    Ich bin auch kein Minimalist wie die meisten in diesem Blog ( kaum Möbel mit wenig Inhalt etc.), aber wenn ich mich mit Freunden, Verwandten und Bekannten vergleiche, bin ich es doch.
    Der eine kauft eine neue Brille, weil ihm das Gestell gefällt, der nächste hat die Bude komplett voller Weihnachtsblinkblink, ein anderer geht 3x die Woche auswärts essen. Das sind zwar keine Menschen, die den Cent umdrehen müssen, aber mich schockiert es immer. Und dann wird geklagt, man kann sich keinen Urlaub leisten und überhaupt ist die KFZ Versicherung auch schon wieder teurer geworden.
    Meines Erachtens nach wollen solche Konsumer ohne Nachdenken und – rechnen aus dem Vollen schöpfen wie es mal zu anderen Zeiten auch funktionierte bzw. wollen das nachholen, was man 3 (in Worten drei!) ganzen Jahre nicht durfte. Zudem kommt man ja auch heute ganz leicht zu Geld von der Bank. Armes Deutschland.
    Grüße aus dem CentrO in Oberhausen. Hier kann man Studien treiben 😉

    1. Ach das CentrO, das ist ja gar nicht so weit von hier. Ja echt wunderbarer Ort, um sich den ganzen Irrsinn anzuschauen. Am besten irgendwo (möglichst nicht in dem seltsamen Futter-Tempel) mit einem leckeren Getränk hinsetzen und genießen, dass man sich so einen Shoppingstress nicht antun muss.

  8. Ich wundere mich auch immer über die angeblich steigenden Touristenzahlen – alles jammert, dass alles immer teurer wird und trotzdem fährt alles in den Urlaub 🤔

    1. Jedem seinen Urlaub nach sonstwo hin, aber wer dann gleichzeitig stöhnt, das Geld sei knapp – tja, nicht nachvollziehbar für mich.

  9. In diesem ganzen Kaufwahn steckt vielleicht auch ein Rest Jäger- und Sammlermentalität. Nahrung musste mühsam gesammelt und erbeutet werden. Wer das am besten konnte, hatte für sich und seine Nachkommen die besten Überlebenschancen. Noch vor hundert Jahren konnte eine Missernte zum Verhungern führen. Ein bisschen mehr im Vorrat konnte das Überleben sichern. Diese Mentalität macht anfällig für Werbung, die den Instinkt des Jägers und Sammler anspricht. Aber: Konsumelektronik, Schnickschnack und Schulden sichern in Deutschland nicht das Überleben. Sondern das sind immer noch Lebensmittelvorräte, haltbare Kleidung, Finanzrücklagen und Gemeinschaft. Menschen sind soziale Wesen. Eine gesunde Gemeinschaft stärkt die physische (Immunsystem) und psychische Gesundheit und damit das Überleben. Unterhaltungselektronik ist kein Ersatz für echte lebendige Menschen.

    1. Ich habe mich vor dem Black Friday vor meine Kleiderschrank gestellt, nachgeschaut ob ich noch etwas für den Winter brauche und erfreut festgestellt, dass alles nötige vorhanden ist. Statt dem Einkaufen, habe ich mich einem ausgiebigen Telefonat hingegeben.

    2. Oh wunderbar auf den Punkt formuliert. Der Jäger- und Sammlermodus ist echt tükisch, da man sich da heutzutage echt komplett vergaloppieren kann.

  10. Die Dominanz des Unnötigen resultiert nach meiner Meinung daraus, dass sich Menschen lieber bespaßen (lassen) anstatt sich mit sich selbst und ihrer näheren Umgebung zu beschäftigen. Die Zufriedenheit kommt mit der Freude an den kleinen Dingen, mit Genügsamkeit und dem Benutzen des bereits Vorhandenen. Aber das ist alles so gewollt mit der Ablenkung vom eigentlichen Leben und der Mensch wird immer unzufriedener in seinem Hamsterrad. Wenn man das mal kapiert hat, dann ist man einen großen Schritt voraus. Schöner Beitrag liebe Gabi!

      1. Vorherrschend ist : „ich kann mir leisten/ausgeben, was am Monatsende übrig bleibt (und mit Dispo kurzfristig darüber hinaus) „.
        Mit dieser Einstellung gibt es keine Sparrate, keine Planung, keine leichte Zukunft Das ist von der Hand in den Mund.
        Die Werbung möchte, dass du genau das alles ausgibst. Du b ist der perfekte Konsument, herzlichen Gkückwunsch.
        Also wer aus Unkenntnis oder Risikoscheu nichts investieren möchte, der sollte wenigstens den Notgroschen unangetastet lassen.

  11. Die Dominanz des Unnötigen – was für eine treffende Formulierung ! Ich frage mich allerdings ob das wirklich jemals nachlässt ? Es ist schon so wie Sibylle schreibt, der Punkt das es genügend Leute gibt die vor anderen mit ihrem Besitz glänzen möchten ist nicht unerheblich. Ich kann nur von mir selbst sprechen, aber mir fällt immer wieder auf das es wirklich vielen extrem wichtig ist vor anderen Menschen Besitzdefiniert gut dazustehen. Und dazu gehören dann solche Dinge wie Reisen( gerne Kreuzfahrten), Thermomix( soll ja wahnsinnig minimalistisch sein, ich sage : das was man in der Küche hat reicht aus), neue Möbel (gern auch mal ein Einzelstück vom Flohmarkt, dann aber neue Dekoartikel dazu) oft Essen gehen (gern auch mal Sterneküche und Fotos nicht vergessen !), dringend auch ein neues E-Auto ( das Alte ist schließlich schon 3 Jahre alt ein Benziner) , mindestens auch 3 bis 5 Städtetrips im Jahr (das gibt so tolle Fotos) usw. usw.. Vielleicht bin ich alt und von gestern, aber mir ist das alles zu anstrengend und zu nervig. Das ist so wie in einem Hamsterrad, man läuft und läuft und läuft.

    1. Besitzdefiniert gut da stehen – das bringt es auch gut auf den Punkt. Und dazu gehört selbst so etwas wie Urlaub. Hm, in dem Bereich war ich dann wohl,schon alt, als ich noch jung war. 😁

        1. Ha, da bin ich aber sowas von gerne out.
          Oder vielleicht sind wir einfach nur der Trend von Übermorgen, z.B. wenn dann doch noch ein paar Leute mehr bemerken, dass es die ganze Konsumshow doch nicht so bringt, da unzufrieden, kurz vor der Pleite, Umwelt noch mehr im Eimer… Keine Ahnung, was da erst noch alles passieren muss.

          1. Dein Wort in Gottes Ohr, oder so. Ich bin da irgendwie ein bisschen pessimistisch, hoffe aber du hast recht.

      1. Also, ich glaube das ist zu großen Teilen etwas Anerzogenes bzw. Abgegucktes.
        Ich bin z.B. in keinem Überfluss aufgewachsen. Bei uns zu Hause war es nicht üblich das ständig konsumiert wurde. Bei uns wurde viel selbst gemacht und natürlich auch selbst repariert, obwohl genug Geld da war. Auf größere Anschaffungen wurde draufhin gespart. Ich denke es gibt verdammt viel schlechte Vorbilder und das nicht erst seit Instagram. Aber die sozialen Medien befeuern das ganze ungemein.

  12. Ja ja, ist ja alles richtig was du schreibst, aber mit den notwendigen Ausgaben wie Miete, die nächste Stromrechnung und vernünftigen Lebensmitteln kann man bei Fazebook & Co. nicht glänzen. Das hast du nicht bedachtet!
    Ich denke, dass du inzwischen weißt wie ich das meine 😉.
    Mein Leben ist auch fern ab von Black Friday und Fertigbrötchen. Obwohl ich weiß, dass es auch in Deutschland viel zu viele Menschen gibt, denen es finanziell wirklich nicht gut geht, beobachte ich auch Menschen mit einem mir unverständlichen Konsumverhalten, die dann aber lauthals nach mehr Unterstützung von Staat brüllen, anstatt etwas aktiv an ihrer Lage zu verbessern. Das fängt schon beim alltäglich wichtigen an. Leute, die den ganzen Tag (aus welchem Grund auch immer) zu Hause sind, bräuchten kein Fertigfutter kaufen, was gegenüber von Grund auf selbst gekochtem, wahnsinnig teuer ist.
    Leider ist aber vielen anderes wichtiger.

    1. Ja klar weiß ich wie du das meinst 😉
      Mein Eindruck: Diese Fixierung auf Konsum zieht sich quer durch alle Einkommensschichten, auch bei denen, die das Geld dafür überhaupt nicht haben – mit entsprechenden Folgen. Fertigessen ist unglaublich teuer. Die Läden sind voll davon, es wird vermutlich viel Umsatz damit gemacht.

      1. Ich fühle mich damit heute sehr wohl : JOMO ( das Vergnügen etwas zu verpassen ).
        Wenn etwas dennoch sinnvoll erscheint, dann wird es preiswerter, je länger ich die Anschaffung hinsauszögere und je länger ich mich informieren konnte.

        Was mich wirklich irritiert : Menschen, die gar nichts sparen und alles für Kultur ausgeben. Das Argument Erfahrungen zu sammeln leuchtet mir nur teilweise ein. Menschenansammlungen, geschlossene Räume ohne Frischluft, Stillsitzen, Klatschen und Brüllen, weil alle das machen ? Da soll ich für zahlen ??
        Jedem das seine, ich gehe lieber in die Natur.

        1. Hallo Thorsten, ich gehe auch gerne in die Natur, Menschenansammlungen mag ich auch nicht, je mehr desto schlimmer. Aber ab und zu mal ein Konzert zu besuchen, finde ich persönlich ganz ok. Ich freue mich schon auf ein Konzert nächstes Jahr im Mai, das ganze hat mich 23,-€ gekostet. Ich finde auch, dass Kunst und Kultur sehr wichtig für unsere Gesellschaft sind. Nur diese Riesenveranstaltungen für hunderte von Euros, das muss nicht sein.
          Liebe Grüße Tom

          1. Kunst und Kultur halte ich für überbewertet. Da lebt eine Industrie und Lebenskünstler von denen, die handfeste Berufe ausüben. Ohne staatliche Förderung mit Steuergeldern würde das nicht funktionieren.

          2. Tom, kann ich sehr gut nachvollziehen, mit sind Kulturerlebnisse auch sehr wichtig, und auch die Unterstützung von den Leuten, die das machen. Ich persönlich gehe gern in Museen, zu den verschiedensten Themen. Wollte das nur hier lassen, weil ich den Gesamttenor von „Kunst braucht man nicht“ überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ich könnte ohne Kunst nicht leben.

          3. Für mich ist es mit Kunst, Kultur letztlich vergleichbar mit dem üblichen Konsum bzw. Besitz von Dingen: Möchte ich es, weil es ein Bedürfnis ist (auch Wohlbefinden, Entspannung ist ein berechtigtes Bedürfnis) oder geht es auch in diesem Bereich um Konsum, Besitz, Statussymbol, etc.. Umgekehrt natürlich: Bei den Kunst- und Kulturschaffenden ist es vielleicht ein Beruf, es kann auch Leidenschaft sein, usw.. Und klar gibts da auch einige Leute, die hangeln sich von Fördertopf zu Fördertopf. Wenn was dabei herum kommt, von dem viele Menschen etwas positives haben: Ok, wenn nicht, finde ich so etwas fraglich.

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