10 Tipps für die Gestaltung einer Minimalismus-Wohnung

Eine Minimalismus-Wohnung einrichten und gestalten

Mit wie vielen und mit welchen Dingen sollte eine Minimalismus-Wohnung eingerichtet werden? Der Minimalismus als Lebensstil bezieht sich hier nicht auf den Minimalismus als Designstil, sondern darauf, wie wir mit weniger Dingen zu mehr Zufriedenheit finden können. Aber wie wenig Dinge sollten es sein? Welcher Besitz macht denn nun Sinn? Was macht glücklich? Was passt?

Jede/r ist anders – Lebensverhältnisse sind unterschiedlich

Unsere Lebensverhältnisse sind genau genommen viel zu unterschiedlich, als das sich so mal eben festlegen ließe, dass dieses oder jenes ganz spezielle Ding oder gar eine bestimmte Anzahl an Dingen Sinn macht oder auch nicht. Ich würde mir nie anmaßen, die allein seligmachende Lösung zu haben. Ich halte viel davon, individuelle und zur jeweiligen Lebenssituation passende Lösungen zu entwickeln. Daher habe ich nachfolgend einige Tipps zusammen gestellt, die vorrangig als Orientierungs- und Reflexionshilfe gedacht sind. Ich möchte dazu ermuntern, einmal genauer zu erspüren und auszuprobieren, wie die persönliche passende Lösung für das eigene minimalistische Wohnen aussehen kann.

 

Meine 10 Tipps als Orientierungs- und Reflexionshilfe:

  1. Wohndauer: Wie lange bleibe ich am gleichen Ort? Wie dauerhaft, wie kurz oder wie lang werde ich voraussichtlich dort wohnen bleiben, wo ich jetzt wohne? Wer gerne und viel unterwegs ist, sollte sich nicht mit schweren und großen Möbeln quälen und leichte, wenige Möbel verwenden. Wer voraussichtlich immer am gleichen Ort bleibt, für den ist dieser Punkt zweitrangig, kann ggf. auch Einbauten vornehmen.
  2. Aufpassen im Möbelhaus: Beachte die Größe von Möbeln! Sinnvoll ist es gerade beim Gang durch ein Möbelhaus, sich gedanklich immer die eigene Wohnung zu vergegenwärtigen. Ggf. einfach vorher nochmal einige Fotos auf dem Handy speichern und die Wohnung ausmessen. Die Ausstellungsräume von Möbelhäuser sind in der Regel sehr großzügig und es wird oft unterschätzt, dass ein Möbelstück dann später in der eigenen Wohnung sehr viel mehr Raum einnimmt und größer ist, als es im Kaufhaus vorher gewirkt hat.
  3. Verzichte auf Spontankäufe, um Zurümpeln zu vermeiden. Achtsames Konsumieren ist auch bei der Wohnungseinrichtung sinnvoll – insbesondere, wenn du gerade in den den Abteilungen für Dekoration oder Unterhaltungselektronik unterwegs bist. Die ganze angebotene Ware wird über Nacht nicht aus den Geschäften verschwinden und kann auch ganz entspannt zu einem späteren Zeitpunkt gekauft werden – sofern sie dann überhaupt noch interessant ist.
  4. Möbel multifunktional nutzen: Einen minimalistischen Lebensstil kommt sehr entgegen, wenn Dinge, also auch Möbel, multifunktional genutzt werden können. Nicht jeder Mensch benötigt zwingend einen Schreibtisch, da kann auch einfach mal der Esstisch freigeräumt werden. Ein Bett kann als Sofa oder auch das Sofa als Bett genutzt werden. Küchenunterschränke können so in den Raum gestellt und mit einer etwas breiteren Arbeitsplatte versehen werden, dass sie sich nicht nur als Arbeitsfläche, sondern auch als Essplatz nutzen lassen. Idealerweise wird dann auf viele herum stehende Geräte und Untensilien verzichtet. Wer isst schon gerne mit der Kochkelle vor der Nase.
  5. Weniger ist mehr: Farben und Materialien – Achte auf eine persönlich stimmige Auswahl an Farben und Materialien. Oft ist hier weniger wirklich mehr. Einzelne ausgewählte Möbel oder besondere Erinnerungsstücke kommen besser zur Geltung, wenn sie nicht durch den restlichen darum herum angesammelten Kram „erschlagen“ werden.
  6. Beachte den Gesamteindruck – vermeide wilden Möbel- und Dekomix. Immer mal wieder ist mir aufgefallen, dass wir oft dazu neigen, alle möglichen einzelnen Teile schön zu finden (ein Möbelstück, dieses oder jenes einzelne Dekoteil), ohne wirklich darauf zu achten, ob eins zum anderen passt.
  7. Die Kunst der Langsamkeit – nicht zu viel auf einmal: Gerade beim Neueinrichten einer Wohnung oder ggf. auch nach einem Umzug, empfiehlt es sich, nicht gleich die Wohnung voll zu stellen. Versuche zunächst den Raum und die Atmosphäre des Raums, das einfallende Licht wahrzunehmen und zu erspüren. Überlege in Ruhe, welche Möbelstücke vorrangig sind und ob das ein oder andere Teil nicht vielleicht doch noch warten kann. Es macht keinen Sinn, sich eine größere Anzahl von Schränken oder Regalen zu kaufen, wenn man noch gar nicht weiß, ob man sie überhaupt voll bekommt. Und steht da erstmal ein halbleerer Schrank, ist es sehr verführerisch, ihn wieder mit (unnötigem) Kram zu befüllen.
  8. Schaffe oder nutze geschlossenen Stauraum: Für eine minimalistische Wohngestaltung macht es Sinn, sich geschlossene Stauräume zu schaffen, diese aber nicht mit einem Krempel-Sammelort zu verwechseln! Ggf. reicht es auch, einfach die ganzen Kleinteile im Regal in Kisten oder Schachteln zu verstauen und diese Kisten ins Regal zu stellen. Auch in der Küche macht es Sinn, möglichst viele Dinge im Schrank unterzubringen. Dann kann man immer noch im Alltag ausprobieren, welche einzelnen Teile doch auf der Arbeitsplatte abgestellt werden sollten.
  9. Einfach mal anders – erlaube dir eigene Wege und unkonventionelle Lösungen, anstatt dich nur auf die Ideen der Möbelindustrie zu verlassen. Gönne dies auch den Menschen, mit denen du zusammen wohnst und lebst.
  10. Überstürze nichts, lass dir Zeit. Es geht nicht um Wettbewerb, sondern um Wohlfühlen. Dies ist insbesondere bei einem Umzug sinnvoll. So lässt sich erstmal wirklich ausprobieren und verändern, bis die richtige Lösung für die ganz persönliche Minimalismus-Wohnung gefunden ist.

 

Inspirationen für den minimalistischen Lebensstil

 

 

 

 

 

4 thoughts on “10 Tipps für die Gestaltung einer Minimalismus-Wohnung

  1. Hallo Laura, Multifunktionalität ist einfach nur phantastisch. Das spart so endlos viel Platz. Die Wohnung wird sehr großzügig dadurch. Mir fällt auf, dass ich mir überhaupt keinerlei Gedanken gemacht habe, nach welchem Stil ich mich einrichte. Ich habe mich einfach daran orientiert, was mir gefällt. Ich taufe es mal einfach „MeineigenerStil“ 😉

  2. Hallo Gabi,

    ich finde auch sinnig, die Bewertungen im Internet zu lesen bei Möbeln. Ein Laminatboden, rutschig und ein ausziehbares Billigsofa von Ikea geht nicht lange gut. Schreiben sie auf Amazon. Ich spare mir die Erfahrung, dass es angeblich von selbst ineinanderklappt wenn man mittig sitzt. So sieht es auch in der Montageanleitung aus. Auch die immer wieder lesen und auch schauen, was das Möbelstück wiegt. Will ich mich damit belasten? Da fehlt die Feder, die mein jetziges Ikeasofa hat und was wohl auch den Preisunterschied ausmacht. So warte ich lieber noch und bleibe ohne Zweitsofa. Auch die Betten haben mich nicht überzeugt. So bin ich bei einem Umzug leichter und ich kann kleiner wohnen. Irgendwann. Und würde ich wirklich drin liegen in so einem Bett? Wie ich mich kenne – nicht. Deine Liste hat mir das bestätigt und ich habe sie immer wieder gelesen. Dankeschön!

    Lg, Tanja

    1. Hallo Tanja, ein super Hinweis – die Erfahrungen anderer Nutzer finde ich oft hilfreich. Insbesondere, wo die Qualität der Dinge wirklich abgenommen hat. Es gibt zwar heute eine unendliche Auswahl an Dingen, aber leider ist auch die Gefahr eines Fehlkaufs viel höher. Das geht mir mächtig auf die Nerven und ist noch ein Grund, sich wirklich zurück zu halten und nicht vorschnell zu kaufen.

      1. Ich habe vor kurzem gelesen, dass mittlerweile etwa 60-80% der Bewertungen im Internet gefälscht sind. Gerade bei Amazon und co. können sich Verkäufer für wenig Geld viele 5-Sterne Bewertungen über entsprechende externe „Service“-Agenturen kaufen – daher funktioniert das leider nicht mehr ganz so gut. Dann vielleicht doch lieber Wert darauf legen, dass evtl. kostenlose Rücksendung möglich ist.

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