Minimalistischer Arbeitsplatz – achtsam umgestaltet

Endlich wohlfühlen am Schreibtisch

Für meinen Arbeitsplatz Zuhause suche ich nun schon seit längerem eine für mich passende Lösung. Der Grund: Seit längerer Zeit ist mir beim Sitzen am Schreibtisch immer wieder aufgefallen, wie sich meine Hüfte verkrampft und ich reichlich schief und krumm vor dem Laptop saß. Eine zeitlang ignorierte ich dies, dann versuchte ich, mich gerade hinzusetzen. Aber das reichte nicht aus, um mich wohl zu fühlen. Meine Beine und meine Hüfte waren immer noch verkrampft, der Laptop nun viel zu niedrig und zu weit weg. Was also tun?

Was genau ist das Problem?

Wie fühlt sich mein Körper an? In der formalen Achtsamkeitpraxis habe ich dies immer wieder geübt. Die Wahrnehmung des Körpers lässt sich aber auch prima im Alltag anwenden – eine Grundvoraussetzung um überhaupt erstmal mitzubekommen, wo genau das Problem ist. Wie und warum saß ich so schief und verkrampft da? Ich habe während meines letzten Urlaubes die Gelegenheit genutzt, um achtsam meine schiefe Haltung wahrzunehmen, indem ich diese Haltung einen kurzen Moment lang „eingefroren“ habe, d.h. ich blieb einige Sekunden in dieser Haltung sitzen. Ich fühlte mich nun durch meinen gesamten Körper hindurch, habe also einen kurzen Bodyscan gemacht. Dabei wurde mir folgendes deutlich:

Problem 1: Stuhl zu niedrig

Schnell wurde mir dann klar, dass mein Stuhl für die Länge meiner Beine einfach viel zu niedrig ist. Das Problem kenne ich eigentlich. Aber da fast alle Stühle für mich zu niedrig sind, registriere ich es kaum noch. Möbel sind halt vorrangig auf Leute mit Durchschnittsgrößen ausgerichtet. Meine Beinlänge ist dann wohl nicht durchschnittlich (das Elend kenne ich ja auch vom Hosenkauf).
Ich überlegte mir, ob ich mir statt eines normalen Küchenstuhls nicht doch mal endlich einen Schreibtischstuhl anschaffe. Aber die Stühle, die ich in den ein oder anderen Geschäften probierte (ebf. mit einem Minibodyscan) , hatten dann entweder recht kleine Sitzflächen, waren ziemlich klapprig oder der ganze Stuhl war so wuchtig (sog. „Chefsessel“), dass ich mir so ein „Monster“ nicht ins Zimmer stellen wollte. Mitunter war der Schreibtischstuhl dann auch so teuer, dass ich mir einen solchen Stuhl derzeit schlichtweg nicht leisten kann und will.

Lösung: Ich konnte mir vorerst einen älteren Schreibtisch-Stuhl leihen, dieser Stuhl hatte ohnehin nur herum gestanden und findet somit jetzt mal wieder eine Verwendung

Problem 2: Laptop zu niedrig

Als ich nun die richtige Sitzhöhe hatte, war der Laptop so weit weg und damit der Bildschirm so klein, dass ich dann mit dem Oberkörper sehr weit vorn gebeugt am Schreibtisch saß. Also probierte ich einen Laptopständer. Aber der Laptopständer war nicht hoch genug. Ich saß immer noch so schief, krumm und verkrampft am Schreibtisch.

Lösung: Ich hatte noch auf dem Dachboden einen älteren Monitor, den ich an meinen Laptop anschließen konnte. Der Monitor stand dann aber auch noch zu niedrig. Also habe ich ihn noch auf einen ungenutzten Deckel einer Holzkiste gestellt. Jetzt passt es.

Problem 3: Häufiges Knie anstossen am Tisch

Seit längerer Zeit habe ich meinen alten Esstisch als Schreibtisch genutzt. Dieser Tisch ist aber so konstruiert, dass ich mir nun bei meiner idealen Sitzhöhe häufig die Knien daran gestoßen habe.

Lösung: Ein uralter Klapptisch aus Schweden – ebf. nicht mein Tisch, aber ich kann ihn benutzen 🙂 . Eine neuere und etwas größere Variante gibt’s übrigens heute noch in dem bekannten schwedischen Möbeldiscounter zu kaufen. Aber wozu, wo ich diesen alten Schwedentisch nutzen kann. Dieser Tisch kann auf minimalistische 29cm zusammen geklappt werden. Man kann ihn einseitig aufklappen, dann hat er ins. 75cm oder auch beidseitig, dann sind es ca. 120cm.

Der Laptop findet dann, wenn ich nur eine Tischseite ausgeklappt habe – was meistens der Fall ist – nicht noch zusätzlich auf dem Tisch Platz, da nutze ich derzeit einfach einen Stuhl. Ein wenig stört mich auch das Kabelchaos, aber der Monitor hat halt schon ein gewisses Alter (müsste von 2008 sein), dafür ist er aber mit 23 Zoll schön groß und auch sehr gut.

Meine Erfahrungen mit dieser Lösung:

Ich finde es genial, dass ich ganz normal gerade und viel entspannter sitzen und schreiben kann. Ich muss aber aufpassen, dass ich mich nicht wieder gewohnheitsmäßig zu krumm vorgebeugt hinsetze. Insbesondere entlastet dies nun meinem Rücken, meiner Hüfte und meine Beine.

Der Tisch ist einfach nur klasse. Er ist multifunktional und entspricht meinen Vorstellungen eines einfachen und minimalistischen Möbelstücks. Möchte ich Platz im Zimmer haben, klappe ich ihn zusammen und Monitor und Laptop finden trotzdem darauf Platz. Müssen einmal doch viele Dinge auf dem Tisch Platz finden, klappe ich ihn halt nach beiden Seiten aus. Der Tisch hat aufgrund seines Alters schon deutliche Gebrauchsspuren. Trotzdem finde ich es einfach schön, so einen alten, aber immer noch funktionierenden Tisch zu nutzen und auch den in die Jahre gekommenen Monitor sinnvoll weiter verwenden zu können. Nachhaltiger ist diese achtsame entwickelte Lösung meines minimalistischen Arbeitsplatzes dann ja auch noch.

 

One thought on “Minimalistischer Arbeitsplatz – achtsam umgestaltet

  1. Hallo Gabi!

    Was für eine geniale Lösung Du durch Deine Beharrlichkeit gefunden hast!

    Mir geht es ja genau umgekehrt wie Dir. Der Tisch und der Stuhl sind beides zu hoch. Ich musste wirklich einen Schreibtisch verwenden, den man auch niedriger stellen kann. Nach mehrmals probieren habe ich die richtige Höhe gefunden. Der Stuhl ist auf das niedrigste Niveau gestellt noch immer zu hoch. Da gibt es derzeit keine Lösung außer eine Fußerhöhung.

    Tja, das ist das Problem, wenn frau nicht der Norm entspricht. Egal wohin es abweicht…

    Also das mit dem Minitisch finde ich ja wirklich großartig!

    lg
    Maria

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