Minimalismus und das teurer werdende Leben

Die explodierenden Preise

Die letzten Jahre haben einiges an Herausforderungen mit sich gebracht. Corona mit all den Belastungen ist noch nicht ganz überwunden, da stehen wir vor den aktuell explodierenden Kosten. Ich habe leider auch eine Gasheizung, dann auch noch ein älteres Modell. Dank intensiver Gas-Sparmaßnahmen seit dem Frühjahr werden sich die monatlichen Abschläge im Herbst „nur“ etwa verdreifacht haben. Der Preis pro Kilowattstunde ist dann bereits beim etwa 3,8-fachen. Das ist eine Menge Geld und wohin es sich entwickelt, weiß ich nicht. Wieviel es kosten wird weiß ich auch nicht und wie lange ich es aus den laufenden Einnahmen meiner 40%-Teilzeit-Tätigkeit heraus finanzieren kann: Keine Ahnung. Natürlich sorgt das auch bei mir immer mal wieder für Unruhe.

Minimalismus hilft mir

Gleichzeitig beruhigt mich aber auch eins: Minimalismus ist sehr hilfreich gerade in diesen Zeiten. Ohne meinen eher geringeren Konsum wäre ich längst schon jetzt an meine finanziellen Grenzen gekommen. Wer beispielsweise weniger Möbel benötigt, braucht auch weniger Platz und kann eine kleinere Wohnung anmieten. Mode interessiert mich nicht und allen erdenklichen elektronischen Schnickschnack muss ich auch nicht finanzieren. Die Konzentration auf das Wesentliche entlastet enorm.

Das bis jetzt eingesparte Gas und die damit verbundenen Rückzahlungen (die ich bereits erhalten habe und die noch kommen), sowie die Energiepauschale werden zusammen über 500€ ausmachen. Die gebe ich nicht für irgendwas aus. Finanzielle Löcher muss ich damit auch nicht stopfen. Das kommt zu den Energierücklagen. Weitere Rücklagen gibts natürlich auch. Ich könnte auch weit mehr als nur ein halbes Jahr komplett davon leben. Aber es wäre natürlich schön, wenn ich diese Gelder nicht für die Energiekosten ausgeben müsste, sondern sie mir als Altersrücklage erhalten bleiben. Garantien, dass es in den nächsten Monaten auch ohne diese Rücklagen geht, habe ich natürlich nicht – wer weiß, was kommt. Aber dadurch, dass ich schon lange meinen Konsum hinterfrage, auf möglichst geringe Fixkosten achte, verschafft mir das schon eine Menge Luft, die mir ansonsten vermutlich längst weg geblieben wäre.

Minimalismus bedeutet eben nicht, einfach nur wenig Dinge zu besitzen, man kommt damit auch einfach ein ganzes Stück entspannter und leichter durchs Leben. Darüber bin ich trotz aller aktuellen Belastungen wirklich sehr froh.

Was tun bei finanziellen Engpässen?

Heute trudelte bei mir eine Werbung meiner Bank ins Haus: Man wolle hilfreich sein wegen der aktuellen Inflation und ich könnte günstig einen Kredit bekommen, dann gäbe es ja noch den Dispokredit und mit einer „richtigen“ Kreditkarte (statt Debitkarte) könnte ich die Rückzahlungen aufteilen. Wie verrückt ist so etwas? Da gibt es passenderes:

Rechner und Infos zu finanziellen Hilfen:

Es gibt zahlreiche Informationen zur Optimierung von Ausgaben und Rechner für finanzielle Hilfen, falls es zu eng wird. In solchen Situationen ist es einfach unpassend, Kredite aufzunehmen. Statt dessen mal hier nachschauen – am besten frühzeitig, bevor es eng wird:

1. Infos

 

2. Finanz-Rechner

Rechner, die einen Überblick geben, ob man ggf. Anspruch auf ergänzende finanzielle Hilfen hat:

 

Jemand wirft eine kleine Münze in ein rosa Sparschwein

 

92 thoughts on “Minimalismus und das teurer werdende Leben

    1. Die sich immer mehr spaltende Gesellschaft. Die, die genug haben und die, die nicht wissen, wie sie den Monat finanziell überhaupt rumgekommen sollen.

  1. Wem machen Onlinebestellungen eigentlich noch Spaß? Ich erlebe gerade so viel Mist mit Bestellungen. Hier mal eine von vielen Storys:

    Heizlüfter 1 wird 2 Monate nicht geliefert. Dann nicht mehr lieferbar. Ersatz wird vorgeschlagen. Der sirrt und ist 25 Euro teurer als im Netz. Ich habe ja extra ein Preisvergleichsportal für Heizkörper 1 genutzt und denen nun vertraut, dass ich ein angemessenes Ersatzgerät erhalte. Nach 2 Beschwerden wird mir die Rücksendung vom Vergleichsportal erstattet. Die sagen mir jetzt, dass mein Text zur Rücksendung an die Heizlüfter 1 Firma keinen Sinn ergibt, weil das Gerät keine Batterien hat. Der Text ist nicht von mir. Den durfte ich neu verfassen, weil ich die alte Mail nicht mehr hatte. Mein Mailkasten quillt mittlerweile über von deren Firma. Da diese Firma keine Widerrufsformulare liest, sie nur rausgibt. Damit nicht noch eine Drohung von Klarna kommt, habe ich deren App informiert, weil die das bestimmt nicht machen. Das wäre Vorausdenken. Heizlüfter 2 ist da. Juchu. Der gleiche. 25 Euro günstiger. Ohne surren. Neue Firma. Ich freu mich noch nicht zu früh. Fazit: Am besten braucht man nix.

    1. Hallo Tanja, das kann ich nachvollziehen. Und so was kostet Ärger und Nerven. Zum Glück hat es ja dann noch funktioniert. In Deutschland ist zum Glück Verbraucherschutz mit Rückgaberecht, woanders könnte man weniger gut dastehen.

        1. GuMo, ich versteh Dich. Hab für ganze 13,23 € was bestellt. Fünf eMails mit Rechnung, Information, Werbung… Völlig überzogen.

          1. Weiss ich doch, Andrea. Der zweite Heizlüfter ging jetzt auch zurück. Ich bleib einfach bei meinem alten ohne Abschaltautomatik. Dafür stinkt der nicht nach Plastik.

            Alles wird komplizierter dank der neuen Technik. Gestern war ich 1 von 40 von 150 Bewerberinnen, die sich online eine Kölner Wohnung ansahen. Im Exposee war sie im Weitwinkel und superschön. Ich hatte es schon vermutet anhand der Möbelmaße. Jetzt winzig. Warum laden sie nicht gleich nur 10 Leute ein?

          2. Vielleicht passen die nicht alle gleichzeitig in die Wohnung rein?
            Und die müssen sich nicht mit den Leuten direkt auseinander setzen.

  2. Beim Discounter : Produktpalette scheint noch einmal reduziert worden zu sein. Auffällig viel Geflügelfleisch. Viele Waren mit roten Preisen am Regal, angeblich im Angebot. Die kg-Preise erzählen etwas anderes. Was die Tierschützer freut ist eine Katastrophe für die normale Ernährung : Fleisch und Fisch zu Delikatessenpreisen. Es sieht so aus, als ob die Fleischproduzenten auf der Ware liegen bleiben. Eine junge Frau und ein Mann im Gespräch, „…da sind ja auch nur 500g drin !“. Die Packungen werden kleiner, damit der Preis optisch erträglich wird. Bei mir landen Sauerkirschen, Apfelmus und Brechbohnen , alles im Glas, im Wagen. Ich achte auf die Haltbarkeit, ob wir es mögen, zur Bevorratung. Frisch ist natürlich besser, aber im Glas ist für den Winter o.k. Sollte der Strom ausfallen haben wir ein Problem mit Tiefkühlware, es sei denn draußen sind Temperaturen deutlich unter Null. Deshalb ist der Tiefkühlanteil bei uns zu Hause leicht reduziert. Ich achte dort auf Durchsatz und nutze den Inhalt gezielter. Frische Waren halten wenige Tage, werden regelmäßig ergänzt. Was du heute kaufst ist morgen schon wieder teurer. Auch deshalb ist ein Vorrat haltbarer Lebensmittel sinnvoll.

    1. Ich weiß nicht, ob wir uns alle verrückt machen lassen oder ob es in Wahrheit noch schlimmer ist. Ich ändere mein Verhalten kaum. Klar, mal ne Packung Kerzen mehr (ich mag Kerzen!) oder Nudeln. Aber in Massen?

      Was nützt der Heizlüfter, wenn der Strom ausfällt? Ist der am Ende vielleicht sogar teurer? Meine Wahrnehmung: Krise = neuer Markt. Der Hl. Markt, der alles regelt. Duschkopf, der Wasser spart. Fresspakete, gepackt nach den Richtlinien vom Zivilschutz. Ich hör schon gar nicht mehr hin.

      Ob ich mir am Ende Vorwürfe machen muss, weil nicht ausreichend vorgesorgt..? Alles möglich. Aber erstens kommt es [ganz] anders als man denkt. Der Mensch dachte – Gott lachte. Oder das Schicksal/ das Leben.

      Meine größte Sorge ist diese elende Kriegstreiberei. Wo bleibt der Wille zum Frieden?

      1. Die letzten beiden Absätze möchte ich mal ganz fett unterstreichen, Andrea.
        Geht mir ganz genauso !!!

      2. Der Wille zum Frieden ist ( in der Ukraine, in den freien und demokratischen Nationen) zum Glück ungebrochen. Erreichbar ist er nur durch Kapitulation Russlands, denn dort gibt es keinen Friedenswunsch, jedenfalls nicht im Kreml. Daher kann es derzeit keine Friedensverhandlungen geben. Russland muss und wird kapitulieren, das ist die einzige Option. Die hohen Preise sind sicher nur zum Teil dem Krieg geschuldet. Manche Konzerne machen ordentlich Kasse und verdienen mehr als vorher.

  3. Die Inflation hat bei mir bereits zu einer Änderung im Verhalten geführt. Ich brauchte neue Strümpfe. Beim Einkaufen legte ich also ein Dreierpack Strümpfe in den Einkaufswagen und dann noch ein zweites Dreierpack dazu mit dem Gedanken. „Wer weiß wie teuer Strümpfe bei der Inflation im nächsten Jahrs sind und ob ich sie mir dann noch kaufen kann.“ Im Übrigen kann ich stopfen und tue das auch regelmäßig – aus Faulheit, weil kleine Löcher stopfen schneller geht als das Geld für neue Strümpfe zu verdienen.

    1. Kleinkram selber machen und sei es so etwas gewöhnliches wie Socken stopfen – das ist total praktisch. Beim Einkaufen ist es immer ein abwägen. Einerseits kann man dann natürlich auch einfach ein paar Socken mehr besorgen. Andererseits: Je mehr Leute das machen, desto mehr steigen dann auch dadurch die Preise. Das finde ich durchaus eine schwierige Sache, da immer richtig zu entscheiden.

  4. Ich habe in den letzten Tagen mehrfach eingekauft und habe beobachtet was andere kaufen. Blicke in die Einkaufswagen und aufs Band
    Es ist wie früher nur weniger : kaum Gemüse, viel Fertiggerichte, künstliche Brausen. Viel Plastik mit kleinem Inhalt, Trinkjoghurt, Energiedrinks….
    So lange ich das sehe ist klar : da ist noch verdammt viel Geld, umgestellt wurde da noch nichts. Wer wirklich sparen möchte muss selber kochen. Am besten einmal kochen, zweimal essen.

    1. Einmal kochen, zweimal essen mache ich schon immer. Kenne es von Kindheitsbeinen her gar nicht anders.
      Hier sind die Einkaufswagen auch wie früher, nur weniger drin.
      Außer bei den Rentnern. Ist schon traurig, wie sie teils sehr lange vor der Käse-oder Wursttheke stehen, intensiv die Preise vergleichen und dann doch nichts mitnehmen.
      Habe schon mehrmals welche beobachtet, die gerade mal mit dem Billigbrot und Schweineschmalz/Margarine, vielleicht noch ein bißchen Obst vom Angebot der Woche durch die Kasse gingen.

        1. So etwas finde ich ebf. gruselig. Ich fürchte auch, dass gerade die Kriegs- und direkte Nachkriegsgeneration möglicherweise auch nicht die finanziellen Hilfen in Anspruch nimmt, die es gibt und die das Leben gerade für solche Menschen erleichtern könnte.

    2. Thorsten, da gebe ich dir völlig recht. Das zeigt nur, dass diese Leute nicht mit Geld umgehen können. Jede Stunde Arbeitszeit kostet Kraft und Lebenszeit. Bei Fertiggerichten sollte man mal die Zutatenliste lesen, was da alles drin ist. Ich koche auch für 2 Tage – Daumen hoch für dich.

      1. Die Währung des Lebens heißt „Zeit“. Das Öl im Getriebe ist „Freude“. Mit Freude Zeit haben, was gibt es Schöneres….

        Habe heute Vorräte eingekauft, u.a. Gelierzucker, nächste Woche wird Quittengelee gekocht. Freu mich schon drauf.

  5. Da ich Angst vor einem Schnellkochtopf habe, mir sind noch die Pleiten, Pech und Pannen meiner Verwandschaft im Kopf geblieben als ich Kind war, gehe ich den Weg Kochkiste.

    Ansonsten stört mich das Energieeinschränken gar nicht so sehr. Im Gegenteil, es macht Spaß zu testen, wieviel ich sparen kann, obwohl ich bisher immer der Meinung war, ich sei schon sparsam.
    Mode, Konsum hat mich natürlich noch nie so interessiert. Weniger Ausgehen bin ich aus Coronazeiten gewöhnt und es fehlt mir bis heute nicht.

    Die gefühlt wöchentlich steigenden Lebensmittelpreise machen mir Sorge.
    Bin schon deutlich über mein normales Bugdet und da einzusparen bedeutet wirklich Verzicht für mich und eine ungewollte Nahrungsmittelumstellung. Da rebelliert manchmal mein Magen und Wohlbefinden. Ich muss noch rausfinden, was an Änderungen ich beibehalten kann.

    1. Es geht mir auch so, dass ich beim Einsparen von Energie durchaus auch die Herausforderung sehe. Mal prüfen: Was geht da noch? Ich schaue natürlich bei Lebensmitteln auch hin, Fertigzeugs liegen lassen, selber kochen etc.. Der Fokus liegt aber schwerpunktmäßig bei mir wirklich bei Gas und Strom: Was muss da nicht sein?

      1. Ich habe auch eine ältere Gasheizung und schalte die nun konsequent komplett aus bei Verlassen der Wohnung oder über Nacht. Der Verbrauch der Bereitschaftsflamme ist über die Monate recht hoch. Ob das tägliche Zünden schädlich für die Technik ist, weiß ich nicht. Werde die Handwerker fragen, wenn sie demnächst für die jährliche Wartung kommen.

        1. Bei meiner ebf. älteren Gastherme (vor 17 Jahren eingebaut, zu dem Zeitpunkt auch nicht das allerneueste Modell) scheint es das aktive Nutzen zu sein. Den gesamten Sommer über habe ich die Therme nur für Warmwasser beim Spülen benutzt und kalt geduscht. Da hatte ich kaum Verbrauch und auch beim Strom war es deutlich weniger. Aber ganz genau weiß ich es auch nicht. Man kann da ja leider kein Strom-Messgerät dran hängen. Die Handwerker stellen bei der Jahreskontrolle das Wasser immer wieder heißer, obwohl die Therme keinen Heißwasserspeicher hat, sondern ein Durchlauferhitzer ist und sich somit keine Legionellen entstehen können. Ich stelle die Temperatur dann wieder runter, nicht nur wegen Energie, das Wasser ist mir einfach zu heiß.

          1. Ah, wenn es ein Durchlauferhitzer ist und es keinen Heißwasserspeicher gibt, entstehen keine Legionellen? Gut zu wissen.
            Dann bin ich jetzt beruhigt.
            Womit man sich gerade alles so beschäftigen muss.
            Habe nun schon so oft Strom-und Gasverbrauch geprüft, wie sonst in meinem ganzen Leben nicht.

          2. Das Thema Gas treibt uns ja im Moment alle um.
            @Gabi: Auf wieviel Grad stellst du deine Therme für Heißwasser denn ein?

          3. Die Therme hat leider keine Gradeinteilung. Das ist ein älteres Modell. Irgendwo auf der Hälfte, je nach Jahreszeit. Ich achte aber sehr darauf, möglichst häufig kaltes Wasser zu nutzen. Für normales Händewaschen reicht das. Grobes Vorspülen besonders verschmutzter Teller oder Töpfe geht auch mit kaltem Wasser. Beim Duschen mische ich jetzt doch langsam etwas warmes Wasser dazu, aber immer noch nicht so viel.. Bis vor kurzem habe ich einfach komplett kalt geduscht.

          4. @ Martina Wir haben unseren Durchlauferhitzer auf 46 Grad eingestellt. Allerdings machen wir es wie Gabi und benutzen sofern es möglich ist kaltes Wasser.

    2. Die Stiftung Warentest hatte in Heft 1 2020 Schnellkochtöpfe getestet. Ich denke, ich darf die am besten getesteten Töpfe hier wg. Werbung nicht nennen (?). Fazit aber: du sparst deutlich Strom und Vitamine, und die Sachen schmecken dank der kurzen Garzeit sehr viel besser …

  6. Ich bin auch sehr froh, dass ich damals den Sprung in das minimalistische Leben gewagt habe (100 qm versus 28 qm). Es nervt mich zwar, dass immer noch so viel zum Entrümpeln da ist (ich schmeiße es nicht einfach weg, sondern suche nach einem neuen Besitzer über verkaufen, spenden etc. Da ich auf dem Land wohne, kann ich nicht einfach eine Verschenk-Kiste rausstellen, die würde da noch Monate stehen.), aber gleichzeitig ist es auf der Seite der Habenden nun mal einfacher als auf der Seite der Brauchenden.
    Es ist meiner Meinung nach ein riesen Unterschied, ob ich freiwillig weniger konsumiere oder ob ich weniger konsumieren MUSS. Ich verkaufe den Besitz, den ich nicht mehr haben WILL, und nicht, weil ich mir davon Essen kaufen MUSS. Die innerliche Freiheit, notfalls auch ohne viele der Dinge sein zu können, beruhigt mich in meinen Existenzsorgen. Und Minimalismus zwingt einen, kreative Lösungen zu finden. Durch dieses jahrelange Training weiß ich, dass ich mich auf meine Kreativität verlassen kann und es immer irgendwie weiter geht.

    1. Es ist vom Gefühl her tatsächlich ein großer Unterschied, ob ich auf Konsum verzichten muss, oder ob aus einem freien Geist heraus materieller Konsum nicht nötig ist. Als Berufsanfängerin habe ich sehr wenig verdient. Wenn ich früher auf einem Töpfermarkt war, dachte ich immer: „Dies und das und jenes möchte ich haben, kann es mir aber nicht leisten.“ Ich musste also verzichten. Heute erfreue ich mich auf einem Töpfermarkt an der Vielfalt und Schönheit der angebotenen Waren, ohne sie haben zu wollen. Heute machen mir Töpfermärkte viel mehr Spaß, als vor 35 Jahren.

      1. Vergleichbar geht es mir mit Möbeln. Es gibt Möbel, die finde ich wunderschön. Aber ich muss sie nicht hier bei mir in der Wohnung stehen haben. Es reicht mir völlig, sie einfach schön zu finden.

  7. Hallo Gabi,
    Vielen Dank für die tolle Linksammlung. Die wird sicher den ein oder anderen helfen. Und bleibt nur zu hoffen das die Preise nicht noch weiter steigen.
    LG Tom

    1. Ja, das wäre schön, wenn die Links gut zu gebrauchen sind.

      Es ist aktuell wichtig, wirklich genau hinzuschauen, sehr bewusst zu konsumieren. Wirklich super praktisch, wenn man sich schon länger mit Minimalismus auseinandergesetzt hat. Da hat man Übung in solchen Dingen.

  8. Ich habe ebenfalls eine Gasheizung. Ich rechne daher mit einer Verdreifachung. Bei mir ist das geliebte Vollbad gestrichen, stattdessen ist kurzes Duschen angesagt. Kuschelsocken, warmer Pullover, Wolldecke und Tee helfen mir zu sparen. Ich koche und backe selbst, auch Brot und Gebäck. An Süßkram kaufe ich fast nichts mehr. Das von mir selbst auferlegte wöchentliche Budget ist nicht üppig, aber ich komme erstaunlich gut damit klar. Ich bin eisern -Haushaltsbuch! Meine Fixkosten habe ich, so wie du liebe Gabi, stark minimiert. Ich bin zufrieden mit dem was ich habe. 1957 in der DDR geboren, kenne ich noch „andere Zeiten“. Deshalb macht es mir jetzt nichts aus, mich etwas einzuschränken. Die fetten Jahre sind wahrscheinlich vorbei. Viele Menschen fliegen jetzt noch ins Ausland oder zahlen auf der Wiesn für eine Maß Bier 13,80 Euro. Es scheint noch genug Geld unter den Leuten zu sein. Viele haben das Haushalten nicht gelernt.

    1. „kenne ich noch andere Zeiten“ – ja, bei mir 4 Jahre später und Westen, aber eben auch noch komplett anders. In den Konsum-90gern habe ich zwischendrin studiert, entsprechend wenig Geld. Dann Bafög zurückzahlen, beruflich war ein kleines Auto nötig. Da ist dieser Hyperkonsum irgendwie an mir vorbei gerauscht.
      Du hast das ja wirklich top organisiert, beeindruckend!

    2. Kriegs- und Nachkriegsgenerationen kennen es noch und zum Teil deren Kinder ( wie ich ). Obwohl dann Geld vorhanden war wurde es zusammengehalten. Verzicht war Pflicht bzw. ein Verschieben von Anschaffungen war der Garant keinen Unsinn zu kaufen. Schuhe wurden zu Ende getragen und nicht nach Mode. Nicht aus Geldmangel sondern weil Dinge einen Wert hatten. Vor dem Vergnügen erst Arbeit dafür oder Sparen oder Warten oder alles davon. Heute : will ich jetzt, sofort , dann eben Kredit.

  9. Ich bin vor gut 2 Jahren umgezogen. Von einer relativ günstigen 50qm Wohnung aus den 50er Jahren mit Gasheizung, Warmwasserversorgung über Gas und Elektrodurchläufer in eine etwas grössere teurere Neubauwohnung mit Fernwärme. Der Grund des Auszugs waren unter anderem undichte Fenster und Türen. Vor kurzem habe ich mal ausgerechnet, was ich dort bei den momentanen Durchschnittsgaspreisen jetzt zahlen müsste…. ca. 4500 €/Jahr, davon würde die Hälfte nach draussen verpuffen. Den privaten Vermieter habe ich mehrfach darauf angesprochen, hat aber leider nichts genutzt.
    Jeden Tag bin ich dankbar, damals diese Entscheidung getroffen zu haben. Die neue Wohnung ist sehr gut gedämmt und Fernwärme verteuert sich bei weitem nicht so stark.

  10. @Tanja Heller: Me too. Wohnung ist nach Auszug Sohn eigentlich zu groß. Liege aber noch bei 6,-/qm kalt. Muss ich nix weiter dazu sagen.

    Vor Jahren Überprüfung Nebenkosten durch Mieterbund: Ihr Verbrauch ist wenig für die Größe der Wohnung. Und nun?

    Andererseits: wenn keiner mehr liquide ist, wollen sie uns dann alle raus schmeißen? Wird schon irgendwie werden. Das ganz schlimme ist, dass durch Krieg und Krise einige Wenige immer mehr haben. Das ist der größte Skandal.

    1. 6 Euro pro QM und dann ist noch der Verbrauch zu gering für die Größe der Wohnung – tja, wäre blöd sowas derzeit zu verändern.
      Bei den Gewinnern der Krise: Da bin ich mal gespannt, wer da gerade deshalb noch den Bach runter geht, weil da irgendwer denkt, er könnte jetzt besonders abzocken. Irgendwo im Osten Deutschlands gibt es eine Gasfirma, die ihre Preise für die Verbraucher derzeit 7-fach erhöht haben – so viel, wie nirgends sonst (eher z.Z. so das ca. 2,5 – 3 fache). Wer Bitteschön bleibt denn da auf Dauer und zahlt 7x mehr, wenn es anderswo deutlich preisgünstiger geht?

  11. Guten Morgen,

    @Uwe Lindenfelser: Klingt so, als ob Dein Lebensentwurf hier einen Gastbeitrag wert wäre.

    Ich hab dieser Tage auf einen Artikel geklickt: Wie ich 5.000,- im Jahr gespart habe. Man sollte u.a. auf das Essen in der Kantine verzichten, auf den Kaffee am Automaten und Zeitschriften Abos kündigen. Ja nee, is klar … 😉 Für manche schon fast ein Schlag ins Gesicht.

    1. Diese Spartipps mit Coffee-to-go etc. …
      Habe da auch öfter solche „genialen“ Tipps gelesen: Standby von TV, Playstation oder Nintendo, Stereo-Sound-Anlage, den 1000 Küchengeräten – tja, aber was macht man mit dem HomePod (Alexa und Konsorten) – das ist echt eine Lachnummer. Das sind so Tipps für Stromsparen bei Geräten, die ich erst gar nicht besitze.

        1. stromfressende „Wanze“, die man dann auch noch selbst bezahlt hat… Die Erfinder sitzen vermutlich Zuhause und lachen sich beim Geld zählen schlapp

    2. Das erstaunt mich auch immer regelmäßig, dass diese ganzen Spartipps für etliche meiner KollegInnen jetzt neu sind. Ich war schon immer sparsam weil Ökotante :-).
      Eine Kollegin hat kürzlich ihren raketenartigen Durchbruch verkündet, dass sie im Winter jetzt mit Kaschmirkleidung ins Büro kommt damit sie es nicht so aufheizen muss. Sie ist sonst immer in dünnem Polyesterkleidchen, Pumps und Feinstrumpfhose gekommen und ihre Heizung lief deswegen auf 5. Oder der andere Kollege, der seine Hemden jetzt nur nach jedem 2. Tragen waschen wird, sonst bringt er sie täglich zur Reinigung….Und ich arbeite nicht in einer Bank oder einem Aktienkonzern.
      Hätte man sie von Mensch zu Mensch dazu aufgefordert, hätten sie sich von den Verbotsgrünen dominiert gefühlt. Jetzt zwingt sie die aktuelle Situation dazu und ich hoffe, dass sie die neuerlernten Verhaltensweisen beibehalten. So schlimm der Krieg ist, es ist das leider Beste, was den erneuerbaren Energien passieren konnte…Zynisch, aber leider wahr.

      1. Die größte Armut scheint mir doch immer noch die geistige zu sein.

        Erstaunlich, wie man [die Gesellschaft?] es geschafft hat, die Menschen auf einen derartigen Hyper Konsum zu konditionieren. So gesehen klagen wir auf hohem Niveau.
        Was mich in der ganzen öffentlichen Diskussion stört: immer nur geht es darum, wo wir (mehr) Energie her bekommen. Keiner stellt in Frage, warum wir so viel davon brauchen. Muss es für jede Tätigkeit ein elektr. Gerät geben? Wer braucht Smart home, das viele batteriebetriebene Spielzeug, den ganzen bling bling Schnickschnack…?

        1. Oh so phantastisch formuliert! Genau das ist der Punkt: Einfach mal schauen, ob es mit weniger und einfacher geht.

          Ein Heizungsthermostat, welches man per WLAN von unterwegs steuern kann: So ein Teil verbraucht doch auch wieder Energie und das Handy, welches ich für die Steuerung nutze auch. Also es mag Situationen geben, wo sowas ggf. von Vorteil sein könnte, für mich ist sowas Unsinn. Ich dreh die Heizung runter, wenn ich weg bin und stelle sie an, wenn ich wieder zurück komme. Das dauert maximal 5 Minuten, bis es hier warm ist.

          Aber noch extremer finde ich die ganze elektronische Unterhaltungsindustrie, z.B. die HomePods die einem auf Zuruf das Licht anschalten etc etc. – als könnte ich sowas nicht ganz gut von Hand.

          1. Die Dinger verbrauchen ja nicht nur unnötig Strom. Wenn man sowas jahrelang nutzt, kann man super Alexa und Co bedienen, aber wie schaltet man das Licht eigentlich per Hand ein? Böse überspitzt formuliert würde ich sagen, das ist auch eine Form praktischer Verdummung, wenn man alles nur noch per Handyklick oder Zuruf erledigt, statt mal selbst in Bewegung zu kommen.

      2. Warum trägt er Hemden, die er zur Reinigung bringen muss ? Selbst schuld.
        Bügelfreie Hemden zum Selbstwaschen gibt es seit Jahrzehnten, habe ich selbst 15 Jahre genutzt. Aber die Leute bleiben geistig stehen. „Ich muss das zur Reinigung bringen und ich muss bügeln !“. Nein musst Du nicht, falsch eingekauft, nicht nachgedacht. Dann wird es eben teuer.

        1. Wobei die Beschichtung, die man braucht, damit es bügelfrei ist, auch nicht ohne ist. Ich möchte so etwas nicht ins Abwasser leiten. Daher bleibe ich bei 100 % Baumwolle, die man dann halt leider bügeln muss wenn die Bluse glatt sein soll.
          Dank der home office-Welle hat sich zum Glück der Dresscode gelockert, sodass es für die Frau keine Kragenbluse mehr sein muss. Die schicken Jersey-Tops muss ich zum Glück nicht bügeln.

  12. Toller Rechner: Ich soll mir einen anderen Stromanbieter suchen. Andere zahlen 39 statt – wie ich – 25 im Monat. Ich soll meine Warmmiete auf 413 drosseln. Von 613. Die finde ich in der Innenstadt laut Vermieteraussagen nicht oder ich muss mich mit 50 wieder an der Uni einschreiben, damit ich sie kriege, weil Studentenstadt. Die Reparaturkosten soll ich von 2 auf 13 Euro im Monat anpassen. Wie Andere. Super Tipps. Ich hab meine Betriebskosten der letzen 5 Jahre verglichen. Warmwasser und Heizung hatte ich jedes Jahr weniger Verbrauch. Heize meist nur ein Zimmer. Trotzdem wird jetzt alles noch teurer. 😥 Bäckerei einmal die Woche bei mir auch weiterhin, Thorsten. Sehe ich nicht ein. Haltet durch.

    1. Was ich nicht genau verstanden habe: Warum der Studentenrabatt? Weil dann die Wohnungen günstiger sind? Oder der Strom? 25€ Strom ist ja echt turbowenig

      Diese Internetrechner sind ja so eine Sache. Da muss man erstmal den Bonus ausrechnen, etc.. Aktuell sind es meistens die Grundversorger-Tarife, die am vergleichsweise günstigsten sind. Selbst die muss man bei uns auf der Webseite erstmal suchen. Der Rechner der örtl. Stadtwerke zeigt immer den teureren Tarif an, Grundversorgung findet man dann irgendwo und ist aktuell günstiger.

      1. Anders. Sie brauchten auf einmal sehr viele Wohnungen für Studenten. Die Stadt hat vermutlich Zuschuss an Vermieter gegeben, aus gewerblichen Räumen Studentenappartements zu machen, die jetzt nur an diese vermietet werden. Aus dem Karstadt wurde Uni. Aus dem Knast wurde Uni. Wo Niko Paech jetzt ist.

        1. Das ist ja abgedreht, aber ok, dann eben an der Uni einschreiben… da wäre dann ja auch noch das Semesterticket. Wer weiß, ob es was brauchbares wird mit dem 9-Euro-Ticket-Nachfolger.
          Tja, könnte man flexibles Denken und Handeln nennen. Hauptsache, es funktioniert.

          Generell ist das praktische an solchen Rechnern: Man bzw. frau kann sich dran halten, muss es aber nicht. Ich nehme mir die positiven Aspekte da raus und vergesse den Rest einfach.

    2. Ja, der Mut und die Wut sind unterschiedlich verteilt. Mein „Bäcker“ ist eine Industriekette, die seit langen Jahren auf gemütlich macht und eine riesige Fabrik im Süden der Stadt betreibt, die die Rohlinge herstellt. Der Unterschied zu den Discountern ist nicht groß. Der Aufbackautomat verrät es.

  13. Ich war mehrfach einkaufen und zunehmend ist die Atmosphäre wie in einem Museum oder einer Kirche. Die Menschen gehen still und schweigend von Ware zu Ware , von Regal zu Regal. Sie suchen Bekanntes, was vielleicht noch erschwinglich ist. Jeder gestiegene Preis lässt den Atem stocken. Kann ich mir das noch leisten ? Kann dieser Preis stimmen ? Ich sehe keine vollen Einkaufswagen mehr. Dafür mehr Menschen, die sich den Wagen sparen und das Notwendigste mit den Händen zur Kasse tragen. Das Katzenfutter gab es vor 6 Monaten für 2,29€, jetzt 3,89€. Butter, Fisch, Fleisch alles Luxus. Gemüse geht noch, sogar Brot. Aber nicht in der Bäckerei. Da sollte ich über 5€ zahlen , für ein mittelgroßes Brot. Rückwärts wieder raus, auch dort kommt das Brot voll mit Chemie aus der Fabrik.

    1. Mein Kaffee ist nicht teurer, weil ich ihn nur im Angebot und dann im Vorrat kaufe. Ich nutze immer dieses Angebotsblättchen. Höre auch das Gejammer, dass dieser Kaffee 7 Euro kosten würde. Allerdings zahle ich unter 5 Euro dafür. Brot 3,95 für 1250 g in diesem Blättchen. Ich kaufe mir ein halbes und lasse es schneiden. Obst und Gemüse kaufe ich auch vieles im Angebot. Und Bio Weiderindfleisch. Ich kann auch von Bulgur ein paar Tage leben. Kalt lecker als Müsli. Oder von Nudeln. So merk ich wenig von den höheren Lebensmittelpreisen. Ich gebe pro Woche noch dasselbe Geld aus. Hm.

      1. Es sind tatsächlich manche Sachen überdimensional teuer, andere deutlich weniger. Du machst das schon genau richtig: Sehr gut vergleichen, Angebote nutzen.

        1. Immer einen kleinen Vorrat haben und die Produkte zukaufen, wenn man sie günstig bekommt. Höchster Preis ist, wenn er bei dir zu Hause ausgegangen ist und du fünf vor Kassenschluss in irgendeinen Laden hechtest und dann für 10€/kg oder mehr kaufen musst. Ich meine Minimalismus hilft auch hier. Weil Planung und Augen offenhalten besser ist als instinktgetrieben dem Konsum nachzulaufen. Der ein oder andere wird es jetzt lernen müssen.

          1. ja, mit Minimalismus kann man nicht die Welt und die Umstände direkt ändern, aber die eigene Einstellung und den Umgang damit.

  14. Oh ja, durch den minimalistischen Lebensstil, haben wir auch Rücklagen und brauchen uns nicht zu sehr sorgen. Allerdings, wenn alles weiter explodiert bei den täglichen Lebensmitteleinkäufen, dann ist irgendwann auch die beste Rücklage zu Ende. Ich hoffe ja, dass es nicht soweit kommt. Irgendwann müssen doch auch mal die Politiker und Entscheider aufwachen und merken, dass die Bürger an ihre finanziellen Grenzen kommen. Denn viele die bisher nicht sonderlich gespart haben, haben vieles an der Backe, was ja weiter bezahlt werden muss. Solche Verträge und Verbindlichkeiten wird man ja nicht so schnell los, da gibt es Kündigungsfristen.
    Ich denke es wird vielen das Genick brechen.

    1. Diese vielen Verträge und Abos sind aktuell gruselig, insbesondere wenn das solche sind, aus denen man nicht mal eben rauskommt. Ich habe 2 Jahresverträge (Hausrat, Haftpflicht, zusammen im ø 4,78 im Monat. Dann Prepaid Jahrestarif (Jahr: 55€). Das geht, alles andere ist für mich indiskutabel.

  15. Der Minimalismus tut so gut für die Seele. Es ist wohltuend mit wenig auszukommen, ohne sich eingeschränkt zu fühlen. Ich denke ein Gutes hat dieser derzeitige Umstand :
    Erstens wird die Einschränkung des Konsums der Umwelt gut tun, zweitens wird der ein oder andere seinen eigenen Überkonsum überdenken ( es wäre schön wenn es auch die wären, die sich trotz Preissteigerungen noch alles locker leisten können)
    Schlimm aber ist, daß viele in die Verarmung getrieben werden und darüber könnte ich wirklich heulen.

    1. Ein Desaster ist es auch für die, die knapp überhalb der üblichen Sozialleistungen sind (ALG2, Wohngeld) und damit aus allen Unterstützungen rausfallen. Da gibts Leute, die sich überlegen, ob es überhaupt noch lohnt zu arbeiten – sowas ist schräg.

      1. Hmm, ist grad hier im Umfeld die Stimmung, die ich wahr nehme.
        Meine Nachbarin (die seit einem Jahr verwitwet ist), arbeitet in der Gebäude Reinigung. Sie und Ihr Mann mussten immer wieder mal mit Hartz IV aufstocken. Da hatte sie schon vor ein paar Jahren ausgerechnet, dass sie komplett mit H.IV 100,- weniger hätten, kein Auto mehr bräuchten (Arbeitsweg) und ansonsten in den Tag hinein leben könnten. In solch einer Situation befinden sich viele. Auch sog. Normalverdiener und sicher auch etliche, mit einem auf den ersten Blick gutem Einkommen. Ich sehe hierin erhebliches Potenzial für Spannungen. Was die Politik möglicherweise katastrophal unterschätzt.

        1. Diese Branche bezahlt definitiv viel zu wenig, leider. Für ALG2-Aufstocker wird es aber ab nächstes Jahr tatsächlich besser. Die Freibeträge fürs Aufstocken (also Arbeit plus demnächst Bürgergeld) werden etliches besser. Genau deshalb, damit es sich lohnt, trotzdem noch arbeiten zu gehen. Heizkostenübernahme ist natürlich aktuell auch sehr hilfreich.

        2. Wir gehören zum Mittelstand und bei uns kommt gar nichts an außer Erhöhungen bei den Angaben. Für manche Zeitgenossen gehören wir damit zu den „Besserverdienenden“. Bei den Steuersätzen ist das aber ein Witz. Es ist wie es ist : jeder ist dran und knappst.

    2. Ich lebe schon so lange nach dem Motto „wenn es schief gehen sollte musst du dir wenigstens nichts vorwerfen“. Sparsamkeit, Minimalismus, Distanz zur aktuellen Mode in jeglichem Bereich. Lieber langweilig und tiefsinnig als bunt und oberflächlich.

  16. Eins haben die Menschen in diesem Land verlernt: spare bei Zeit ,dann hast du es wenn du es brauchst.Die schlimmste Falle ist die Schuldenfalle! Seit den achtzigern Jahren hat man uns nur auf Konsum gedrillt um an unser Geld zu kommen.Viele Menschen in unserer Gesellschaft haben keine Rücklagen auf der Seite und schlittern jetzt in die Zahlungsunfähigkeit. Es war nie so leicht an Geld zu kommen wie in den letzten Jahren. Die Banken schmeißen uns die Kredite hinterher oder die Autohäuser. Minimalismus hat mich persönlich zu einem sehr reichen Menschen gemacht! Nicht an Geld aber an Zeit. Ich arbeite nur noch 3 Tage die Woche und habe dafür 4 Tage Zeit mein Leben zu leben.Meine Einnahmen reichen sehr gut aus meine Haushaltskosten zu decken und noch Rücklagen zu bilden. Zeit ist das kostbarste was wir haben.Zeit ist nicht Geld, Zeit ist Leben,Zeit ist Liebe! Wer sich nur mit Konsumieren befasst wird kein Zeit haben um zu leben. Geld muss rangeschafft werden um noch mehr zu konsumieren.Ohne mich ,aus dem Kreislauf bin ich ausgestiegen und habe es nie bereut. 4 Tage Zeit für das Wesentliche mehr brauche ich nicht.

    1. Ich denke auch, dass dieser oft extreme Konsum Ursache für viele Desaster ist. Auch bin ich der Meinung, dass Rücklagen bilden eben nicht nur für die Rente mit 40 da ist. Wie schnell sich eine Lebenssituation ändern kann, haben wir in den letzten Jahren ja genügend gesehen.
      Die Hans-Böckler-Stiftung schreibt, dass rund 2/3 netto kein oder nur ein geringes Sach- oder Geldvermögen haben, 27% aller Erwachsenen besitzen nichts oder haben Schulden. Diese Zahlen sind echt erschreckend. Dort wird aber auch vermutet, dass die Einführung von ALG2 zu einem stärkeren Entspannen beigetragen hat. https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-vermoegen-nur-jeder-dritte-hat-reserven-6400.htm . Beim ALG2-Nachfolger soll sich ja in dem Punkt auch nochmal was verbessern. – Es sind aus meiner Sicht aber auch durchaus viele Gut- und Durchschnittsverdiener, die nahezu alles ausgeben, was monatlich rein kommt – entsprechend sind wenig oder kaum Rücklagen da.

      1. In meinem Umfeld trifft das irgendwie nicht zu. Wer Eigentum bildet , z.b. durch Immobilienkauf oder Aktiensparplan wirft das Geld nicht mit Reisen nach Nepal im Designerkostüm raus. Vielleicht hängt es vom Stadtteil ab….

  17. Da gebe ich dir völlig Recht, jetzt einen Kredit aufzunehmen, um die Mehrkosten zu finanzieren, ist die schlechteste Lösung. Denn auch der Kredit will irgendwann zurückgezahlt werden und dann steht man vor demselben Problem. Da ist es wirklich sinnvoller, sich zu überlegen, wo man einsparen kann. Deine Auflistung ist da definitiv hilfreich!
    Und ein bisschen weniger von allem würde vielen von uns gut tun. Wir sind es gewohnt, alle Wünsche sofort und ohne Nachdenken zu befriedigen und wissen den Luxus, in dem wir leben, oft gar nicht zu schätzen. Auch wenn es bei uns allen im Geldbeutel schmerzt, ich bin froh und dankbar, in einem friedlichen Land in einer (halbwegs) warmen Wohnung zu sitzen.

      1. Auf eine gewisse Weise leben wir im Paradies. Und jetzt ist eben Zahltag. Ohne Krise leider kein Umdenken. Schade.

        Frieden, und zwar für alle, das ist mein großer Wunsch.

  18. Für Selberkocher lohnt sich auch ein Schnellkochtopf, um Energie beim Kochen zu sparen. Besonders wenn man auf Herdplatten kocht, die nach dem Abschalten noch Restwärme abgeben. Die Lebensmittel sind in etwa einem Viertel der Zeit gar. Mit einem Siebaufsatz auf Füßen kann man sogar Salzkartoffeln und Gemüse gleichzeitig kochen. Unten die Kartoffeln und oben im Siebeinsatz das Gemüse. Je nachdem wie klein die Kartoffeln geschnitten sind, anheizen, fünf bis sieben Minuten kochen, dann Herd ausschalten und den Rest des Garvorganges erfolgt über die Resthitze aus Topf und Herdplatte.
    Für Gemüsesuppe schnippel ich das Gemüse richtig klein (Gurkenhobel mit Einsatz, um Stifte zu schneiden.) Dann habe ich nach dem Aufheizen nur noch zwei Minuten Kochzeit. Den Rest erledig die Nachhitze.

    1. Wer einen Schnellkochtopf hat und nutzt, schwärmt regelmäßig davon. Die eingesparte Energie ist ja auch nicht unerheblich. Ich konnte mich aber irgendwie nie damit anfreunden, habe aber auch keine Kochplatten mit Restwärme. Kleinschnibbeln und weniger Kochzeit ist ja wirklich nochmal eine sehr einfache, aber effektive Idee.

      1. Wenn ich die Kartoffeln mit wenig Wasser als erstes absetzen, dann habe es ch immer noch drei Platten frei und auf denen wird auch gekocht. Da das auch Zeit kostet ( waschen, zerkleinern,…etc.) habe ich beim Schnellkochtopf keinen Zeitvorteil mehr. Weil ich eben nur zwei Hände habe.

    2. Ich schwöre ebenfalls auf den InstantPot. Ist bei mir alles in einem: Wasserkocher, Dampfgarer, normaler Kochtopf, Reiskocher und Warmhalter. 🙂

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