Minimalimus und die Belastungen im Beruf

Mein Berufsleben in Kurzformat

Ich blicke einmal kurz zurück. Meine erste Einzahlung in die Rentenkasse hatte ich mit 17 Jahren, das ist 43 Jahre her. Hier ein Screenshot:

Ausschnitt aus Rentenauskunft: die ersten Rentenbeiträge 1978

Auf dem Screenshot sind meine ersten Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse vor 43 Jahren zu sehen. Bruttoverdienst war danach monatlich 1136,83 DM (umgerechnet 581,25€) für eine Vollzeitstelle. An anderer Stelle steht, dass die Summe 0,2599 Rentenpunkte ergibt. Nach aktuellem Stand wären dies monatlich 8,88€- immerhin…

Ich hatte damals eine Helferstelle in einem Kindergarten, also eine Art bezahltes Vorpraktikum, welches ich für die darauf folgende Erzieherinnenausbildung brauchte. Da hatte ich wirklich Glück. Viele Berufsjahre später folgte nochmal ein zweieinhalbjähriges Sozialpädagogik-Studium. Ansonsten: Arbeit, Arbeit, Arbeit… Die Liste der Jahre, in denen ich in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt habe, ist inzwischen 3 DIN-A4-Seiten lang. Solche Ideen wie Sabbaticals gab es früher noch nicht. Mein Gehalt war auch nicht so, dass ich das ernsthaft hätte ansparen können. Heute würde mir sicher trotzdem mehr dazu einfallen. Ich hatte damals einfach nicht diese Idee.

Einfach k.o.

Die vielen Berufsjahre sind mir immer wieder an die Substanz gegangen. Von den rund 40 Berufsjahren, hatte ich etwa die Hälfte der Zeit mit irgendwelchen Kürzungswellen im Sozialbereich zu tun. Es wurde viel über Qualität gesprochen, gemeint war Geldeinsparen. Sowas schlaucht und zermürbt irgendwann, denn die Probleme der Menschen werden natürlich nicht weniger. Im Gegenteil. Im Frühjahr diesen Jahres ging dann nichts mehr. Ich hatte eine mehrmonatige Erkrankungsphase. Allergien und Unverträglichkeiten gingen „durch die Decke.“ Neben einigen Nahrungsmittelallergien sieht alles nach einer Histaminintoleranz aus. Vermutlich laufe ich schon mein ganzes Leben damit herum, zig mal Ärzte gefragt, nie Antwort bekommen. Früher konnte ich das einfach nur besser wegstecken als heute.

Die herumgeisternden Rentenideen gewisser Leute…

Wer über die Rente mit 70 Jahren redet, möge doch bitte auch darüber reden, wie Menschen, die vergleichsweise früh in den Beruf eingestiegen und dann dabei geblieben sind, über so viele Jahrzehnte hinweg überhaupt annähernd gesund bis zu dieser Grenze gelangen sollen. Außerdem komme mir jetzt nicht irgendwer mit Empfehlungen zu Rückengymastik, Entspannungskurs oder Fitnesstipps, damit Dachdecker Müller auch mit 69 Jahren noch schwere Dachpfannen auf Dächern jongliert oder die Erzieherin mit ihren fast 70 Jahren immer noch auf Kinderstühlchen sitzt, über Bauteppiche krabbelt und hinter dem Kleinkind her rennt. (Nebenbei: Wo bleibt da eigentlich die Berufsgenossenschaft…?) Wer keine wirklich passende Antworten hat, soll sich mit derartigen Vorschlägen einfach mal zurück halten und endlich ernsthafter über sinnvolle Alternativen nachdenken.

Und liebe junge Gutverdiener: Spart eure Gelder an, wenn ihr das könnt. Das macht Sinn. Macht euch aber bewusst, dass es nicht für jede/n funktioniert und es die allein selig machende Lösung nicht gibt. Und: Zeit ist die wertvollste Resscource. Wer im Frühling nicht mehr die erwachende Natur bemerkt, wird irgendwann das Gefühl haben, das ganze Leben wie im kalt-nassen Winter zu verbringen. Eine sehr öde Lebensperspektive. Wer seine Kinder beispielsweise nicht heran wachsen sieht, weil er/sie immer nur arbeitet und Geld spart, wird irgendwann im Leben merken, wieviel er/sie verpasst hat. Das gut gefüllte Bankkonto kann verpasste Zeit nicht zurück holen.

Was mir wirklich hilft…

1. Arbeitszeit reduziert

Inzwischen arbeite ich auf einer 40%-Teilzeitstelle. Leider immer noch oft zeitlich wechselnd und somit wenig gleichmäßig. Ich hoffe, es gelingt mir noch, dies weiter zu verbessern. Es ist trotzdem sehr wohltuend, weil ich einfach mehr Regenerationszeiten habe, die ich für mich nutzen kann.

2. Kein Stress in der Freizeit

Was mir hilft, ist der minimalistische Lebensstil. Bloß keine stundenlangen Putz- und Aufräumorgien, kein Zeitdruck, keinen Erlebnisstress nach Feierabend oder am Wochenende.

3. Minimalistische Finanzplanung

Arbeiten für Konsumklimbim: Nicht mit mir! Irgendwelche Leasing- oder Kreditraten habe ich nicht. Streaming-Abos und die ganzen elektronischen Unterhaltungsmonster kommen mir nicht in meine 1-Zimmer-Genossenschaftswohnung. Tablet und Smartphone reichen mir. Mein Prepaid-Jahrestarif kostet mich auf den Monat umgerechnet 4,58€, die 20MB-Internetleitung Zuhause monatlich 11,99€ (es ist ein Alttarif, jetzt nicht mehr erhältlich). Festnetztelefon nutze ich nicht. Ökostrom und Ökogas beziehe ich über eine kleine, langjährig am Markt befindliche Genossenschaft. Das ist deutlich günstiger, als der preiswerteste (Nicht-Öko)Tarif des örtlichen Anbieters. Im Umkreis von knapp 1 km zähle ich etwa 11 Carsharing-Autos, der ÖPNV ist hier in der Ecke relativ gut ausgebaut. Alle Wege bis 2 oder 3km gehe ich ohnehin zu Fuß. Ein eigenes Auto wäre da Unsinn. In meiner Küche gibt es für den Bereich Essen und Trinken nur noch 4 elektrische Geräte: Kühlschrank, Kochplatten, Stabmixer, Kaffeemühle. Die Kaffeemühle hält seit etlichen Jahren, also nutze ich sie natürlich auch. Grundsätzlich gilt aber für mich inzwischen: Wo keine Elektrik ist, geht auch keine Elektrik kaputt.

Die Rundfunkgebühr wurde kürzlich erhöht, daher liegen meine Fixkosten jetzt bei durchschnittlich 406,60€ pro Monat – die Kosten für diese Webseite sind da bereits enthalten. Wohnen ist neben dem Auto üblicherweise eins der teuresten Posten. Auch hier im Ruhrgebiet steigen die Mieten, aber die liegen dann immer noch deutlich unter den Mieten von z.B. Köln, Berlin oder München. Durch die optimierten Fixkosten habe ich mehr Geld für die variablen Ausgaben zur Verfügung. Ich kann mir dadurch beispielsweise hochwertigere Lebensmittel oder bei Bedarf eine qualitativ bessere Ausstattung an Kleidung oder Hausrat leisten.

4. Entspannter leben

Minimalismus bedeutet für mich, konsumbewusster und entspannter zu leben. Dazu muss ich nicht in einer leeren, top designten Wohnung mit weißen Wänden und schick arrangierten Grünpflanzen auf dem Fußboden sitzen und irgendwelche 100 Teile um mich herum zählen. 😉

Wichtiger ist mir, immer wieder in mich hinein zu spüren, um immer genauer zu erfassen, was ich wirklich brauche. Wirkliche Bedürfnisse statt Trends, Moden und Meinungen nachzujagen. Mich entspannt ein solcher Lebensstil, weil er viel Freiheit bedeutet. Das macht mir Spaß, lässt mich ausgeglichener werden. Ich muss nicht mithalten in dieser überdrehten Konsumwelt und kann mich auf meinen wirklichen Bedarf konzentrieren. Das verleiht mir dann hoffentlich auch weiterhin neue Energien für meine letzten Berufsjahre.

– – –

Der Datenverbrauch meines Prepaidtarifs in nicht ganz 6 Monaten:
63 Telefoneinheiten und 1,1 GB mobiles Internet – mindestens die Hälfte des mobilen Internets, weil ich Zuhause vergessen hatte, auf WLAN umzuschalten 😂. Nicht auf dem Screenshot zu sehen sind die 10 SMS, die ich verschickt habe. Da, wo es möglich ist, mache ich lieber mal ein Videochat von Zuhause aus. Ich muss nicht ständig und überall online sein oder telefonisch erreichbar, sondern nur dann, wenn es wirklich wichtig ist. – Also wenn irgendwer einen Jahrestarif mit 200 Telefoneinheiten und 3 GB Internet kennt – immer her mit den Infos!

Screenshot Datenverbrauch Prepaidtarif in 5,5 Monaten
Screenshot zum Vergrößern anklicken

 

Zum Weiterlesen

 

73 thoughts on “Minimalimus und die Belastungen im Beruf

  1. Hallo Gabi,
    wie immer ein sehr interessanter Post von dir.
    Ich stelle heute immer wieder fest, dass ich in meinem Arbeitsleben doch einiges richtig gemacht habe trotz teilweise erheblicher Bedenken. Nach ca. 37 Jahren Vollzeit im Einzelhandel habe ich 3 x Stunden gekürzt, da ich erstens gesundlich etwas angeschlagen war und zweitens es mir nicht mehr wirklich Freude bereitet hat. Die beste Entscheidung war jedoch die, mit 63 und 10,3 % Abschlag in Rente zu gehen. Immer wieder hatte ich mit Kollegen Diskussionen über Geld oder Lebenszeit. Da ich ein sehr genügsamer Mensch bin, zwar kein Minimalist wie einige hier, aber immer bemüht, komme ich mit meiner Rente gut klar. Kein Auto, keine Rumstehchen, kein überflüssiger Kram. ..Mein Luxus ist die Neubauwohnung mit Aufzug, barrierefrei und altengerecht. Ich bin zufrieden.

    1. Das hört sich doch nach einer super Lösung für dich an. Ich finde ohnehin, man muss nicht sonderlich superminimalistisch sein, es muss halt nur ins eigene Leben passen. Minimalismus ist ja kein Selbstzweck. Du hast dir einfach die richtigen Schwerpunkt gesucht und es passt.

    1. Hallo Gabi,
      eine längere Ausbildung MUSS sich in höheren Stundensätzen niederschlagen, sonst würde niemand mehr eine lange Ausbildung machen. Körperliche Arbeit ist beliebig austauschbar, geistige nicht. Insofern stimmt es, dass das Gehalt nichts mit Leistung zu tun hat, sondern mit Angebot und Nachfrage. [sonst hätten wir Planwirtschaft und Sozialismus]

      1. Es gibt inzwischen etliche Bereiche, z.B. im Handwerk, wo Leute dringend gesucht werden, trotzdem wird oftmals deutlich schlechter bezahlt als früher (ich kenne etliche Gehaltsnachweise…), die Meisterausbildung ist super teuer – da stimmt Angebot und Nachfrage nicht immer. Aber ich verstehe schon, was du meinst.

        1. Handwerker sind Mangelware, sie nehmen uns aus, zuerst bekommt man keine Termiun, dann verlangen sie Mondpreise. Angebot und Nachfrage funktioniert auch da. Ob der letzte nicht Deutsch sprechende Helfershelfer allerdings fair bezahlt wird wage ich zu bezweifeln. Im Heimatland bauen sie sich ein Haus davon.

  2. Ich habe mich mit 19 entschlossen meine Ausbildung zur Erzieherin abzubrechen weil ich es mir nicht zutraute den Beruf richtig ausüben zu können.Danach heiratete ich und bekam in den nächsten Jahren drei Kinder.Mein Altag war ausgelastet und ich war gerne Zuhause.Hinzu kam das ich schon früh Gelenkprobleme bekam und häufig Schmerzmittel nahm.Allerdings fühlte ich mich innerlich hin und hergerissen.Die finanzielle Verantwortung lag nun bei meinem Mann und das machte mir nun doch ein schlechtes Gewissen,da es für ihn ja auch nicht immer einfach war.Sein Verdienst lag mehr im unteren Bereich und er hatte körperlich anstrengende Arbeit.An Rente dachte ich zunächst nicht.Wir lebten nie in Saus und Braus.Aber auch der ganz normale Altag war teuer genug.Wir hatten zwar den großen Vorteil in meinem Elternhaus zu wohnen und keine Miete zahlen zu müssen.Aber es war und ist auch noch eine Art Abhänigkeit vom Wohlwollen eines anderen Menschen und das Zusammenleben stellte sich oft nicht als einfach heraus.Nun,hat das überhaupt etwas mit Minimalismus zu tun?Es ist wohl eher ein Lebenslauf,bei dem ich mir aber zunehmend immer wieder die Frage stellte :“Bin ich glücklich?Was brauche ich im Leben?Was wird später sein ,wenn ich alt bin?War meine Entscheidung damals richtig?Was kann ich aus meinem jetzigen Leben machen?Ist Arbeit die Lösung für alle Probleme?“Heute mache ich mir wenig Illusionen.Ich werde in Zukunft mit sehr wenig auskommen „müssen“.

    1. Es gibt auch diejenigen, die die Erzieherinnenausbildung zwar abgeschlossen haben, z.T. mir super guten Noten, aber die sich dann auch nicht getraut haben.

      1. Ja,das mag wohl so sein.Für mich kann ich nur sagen das es lange dauerte bis ich zu meiner Entscheidung Zuhause zu bleiben stand.Es war ja auch ein bischen eine Flucht.Noch hinzu kam das gerade in den 80igern das alte Model das der Mann arbeitet und die Frau Zuhause bleibt als veraltet galt.

        1. Da kann ich mich auch gut dran erinnern. Es galt als einerseits veraltet, als Frau Zuhause zu bleiben, aber irgendwie wurde es trotzdem so erwartet. Das fing schon in der Schule an: Mädchen hatten Handarbeiten und Kochen, die Jungen technisches Werken. Das wurde klar getrennt und es gab da auch keine Wahl.

  3. Die herumgeisternde Rentenidee gewisser Leute…
    Mir ist ein großes Unternehmen (deutscher Automobilhersteller) bekannt, dass sich seit zwanzig Jahren ernsthaft und systematisch damit befasst, wie man Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmer so umgestaltet, dass man sie bis zum regulären Rentenalter im Betrieb halten kann. Und obwohl dieses Unternehmen ernsthaft an seinen älteren Arbeitskräften interessiert ist, gibt es dort Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen, weil eben nicht jeder bis zur 67 durchhält.
    Viele Berufe sind durch steigende Arbeitsverdichtung anstrengender geworden. Durch den durchgehenden Einsatz von Computern in fast allen Büro- und Verwaltungstätigkeiten kommt es zu einer geistigen Dauerbelastung, die nicht mehr durch kurze körperliche Tätigkeiten ausgeglichen wird. Zu Beginn meiner Berufslaufbahn gab es auch einfache Arbeiten, wie holen eines Aktenordners und frankieren von Briefen, die dem Gehirn eine kurze Erholungspause erlaubten. Heute fühle ich mich nach der Arbeit ausgelaugt und leer, weil mein armes Gehirn den ganzen Tag auf Hochtouren laufen musste und der Körper vom Bewegungsmangel ganz verspannt ist.

    1. Dieser Automobilhersteller ist da offensichtlich eine rühmliche Ausnahme. Die Arbeitsverdichtung sehe ich auch bei mir als die größte Belastung.
      Mein Beruf ist laut Job-Futoromat (https://job-futuromat.iab.de/) zu 0%(!) automatisierbar. Ich habe Erfahrung bis zur Deckenkante, wir haben Schwierigkeiten überhaupt noch eine Stelle zu besetzen(!) – warum da nicht die Rahmenbedingungen verbessert werden, ist kaum nachzuvollziehen

  4. Mit dem ganzen Kram habe ich so meine Probleme. Andere Frauen (Achtung, Klischee!) kaufen Handtaschen und Schuhe und Kosmetik, ich Bücher und Elektronik. Ich werde dementsprechend nie Minimalistin werden. Ich hatte als Kind von allem nur sehr wenig oder es wurde von einer aufräumwütigen, proto-minimalistischen Mutter ohne meine Zustimmung weggeworfen, und kompensiere das, seit ich erwachsen bin, indem ich Sachen anhäufe. Das ist mir zwar klar geworden, heißt aber nicht, dass ich mich leicht trennen kann. Ich habe damit angefangen, aber es ist ein mühsamer Prozess. Trotzdem will ich, bis ich in „Vorrente“ gehe, mindestens die Hälfte meines Ballasts los sein. Aber das ist für mich alles nur nebensächlich – ich möchte einfach über meine Zeit frei verfügen können. Und ich bin dankbar dafür, dass ich mir das früher als andere leisten kann, weil ich durch Zufall in eine privilegierte Position geraten bin.
    Diese Woche ist eine meiner besten und ältesten (zeitlich gesehen) Freundinnen mit 58 Jahren an einem schweren Schlaganfall gestorben – das ist traurig und hilft mir noch mehr, mir klar zu machen, was mir wichtig ist und was nicht. Im Beruf mit den Jüngeren bis zum Anschlag mithalten zu wollen ganz bestimmt nicht. Auch nicht, für alle immer die gute Bürofee zu sein, die für alle/s sorgt und im Griff hat. Die Zeit, die mir noch bleibt, wirklich zu meiner zu machen: das ist für mich der richtige Weg. Mit oder ohne Ballast, Hauptsache meine! 2/2

    1. Ich habe es auch so gar nicht mit Handtaschen, Schuhe, Kosmetik. Aber Elektronik – hach, das interessiert mich auch viel mehr. Ich habe ewig nach Lösungen für diesen Bereich gesucht. Solche Zwangsgeschichten von deiner aufräumwütigen Mutter finde ich komplett gruselig. Noch mehr ein Grund, deinen eigenen, ganz persönlich passenden Weg zu finden. Soviel solltest du dir selber wert sein. Letztlich ist es ja auch egal, ob das viel oder wenig Dinge sind, ob nun minimalistisch ist oder nicht. Hauptsache es passt und es ist ja heute auch keiner mehr da, der aufräumwütig durch die Wohnung prescht. Da bleibt alles an seinem Platz, selbst das, was du gar nicht mehr haben willst 😉

      Minimalismus heißt für mich, dass ich mir auch für den Elektronikkram eben dann die für mich beste Lösung suche und alles andere weglasse. Nur noch die Lieblingsdinge und das, was eben wirklich nützlich oder einfach schön ist.

  5. Bei mir ist es noch nicht mal der Stress, der eher in kurzen, absehbaren Wellen auftritt – ich bin 60 geworden und habe gemerkt (Beruf ist okay, gut gesichert, ganz gut bezahlt und ich habe nette Kollegen), ich möchte nicht noch mal sechseinhalb Jahre fremdgesteuert sein. Das schlaucht mich einfach. Ich möchte, dass meine Zeit mir gehört, und zwar ganz. Also mache ich Altersteilzeit, auch wenn mir das ein Minus von 600 € im Monat bringt. Geht nächstes Jahr im November los, etwas mehr als zwei Jahre mit Halbtagsgehalt ansparen bei Vollzeit-Arbeit, dann die gleiche Zeit mit Halbtagsgehalt freigestellt sein, und so ist mit 64 Jahren und einem Monat meine Vorrentenzeit erreicht, wenn alles problemlos klappt. Das geht dann nahtlos über in die richtige Rente, wenn es denn so sein soll.
    Ich bin insofern privilegiert, als ich ungebunden bin und bis dahin in meiner eigenen Wohnung mietfrei wohnen werde und das in einer mittleren Großstadt, die einen guten öffentlichen Nahverkehr hat. Ich habe kein Auto, das spart sehr viel Geld. Klar habe ich da Einschränkungen, was das Reisen oder überhaut Herumkommen betrifft, aber Flugreisen habe ich keine mehr vor, und ansonsten komme ich auch mit dem Zug und den Öffis ganz gut voran. Wenn ich denn unbedingt muss. Ich bin introvertiert und sowieso am liebsten für mich und daheim. Ab und zu eine Woche an der Nordsee, um mich wieder richtig einzunorden (ist das ein Kalauer?), und die Welt ist in Ordnung für mich. 1/2

  6. Liebe Gabi,
    Du hast wirklich niedrige Fixkosten! Wow. Wir wohnen zu zweit auf 54qm (manche gucken deswegen schon komisch) und haben aber trotzdem für Wohnung inkl. Strom und Telefon 1000€ zu zweit. Wenn Du was dazu sagen magst, würde mich interessieren, was Du für Versicherungen hast und was Du dafür zahlst.
    Liebe Grüße
    Steffi

    1. Private Haftpflicht (mit 250,- Selbstbeteiligung): 23,18€ im Jahr.
      Inzwischen dann doch auch Hausratversicherung (mit Elementarschadensversicherung): 46,07 im Jahr. Irgendwann fiel mir durch einen Vorfall bei einer Freundin auf, dass Wasserschäden ja auch durch z.B. die Mieter oben drüber passieren können… und sowas passiert dann auch nicht ganz so selten und übersteigt dann evtl. doch mein Budget.

      1. Wenn der Mieter oben vorsätzlich schuld ist -> dessen Haftpflicht
        Wenn der Schaden nicht durch den Vermieter über dir passiert bist sondern z.b. durch Wasserrohrbruch -> Vermieter. Ausnahme : Undichtes Dach, obwohl Vermietersache. Da zahlt keiner. Auch deswegen würde ich niemals unter dem Dach wohnen wollen.

  7. Liebe Gabi, starke Worte und auf den Punkt gebracht.

    Unsere Arbeitswelt stellt das Produkt über den Menschen. Ich merke das aktuell sehr stark im Schuldienst. Hab ne 64% Stelle und bin neuerdings Klassenleitung. Nunja. Ich arbeite annähernd 40 Stunden in der Woche wovon ich gerade mal 26 bezahlt bekomme. Lustigerweise zahlt der Staat nicht für Arbeitszeit, sondern für Deputat (Unterrichtszeit) und die ändert sich eben nicht, unabhängig davon ob man Klassenleitung ist oder nicht. Nunja, Schulsystem halt.

    Wir haben zur Zeit so viel Heckmeck wegen dem C.-Problem. Wir sind ja quasi Testzentrum, müssen zweimal wöchentlich alle Schüler testen und bei positiven Pool-Proben allen hinterherrennen, damit sie zum Einzeltest pünktlich erscheinen und all so ein Zeugs. Alles muss dokumentiert werden, jedes Lüften, jeder Toilettengang. Es nimmt überhand. Bei uns macht jeder die Arbeit für mindestens drei Personen, Teilzeit ist nicht Teilzeit und geändert wird sowieso nichts, weil Geld gespart wird.

    Ich glaube, dass wir gesellschaftlich schon längst den Punkt überschritten haben, an dem Arbeit, Digitalisierung und Produktivität zu „Verbesserung“ und „Vereinfachung“ führen. Wir haben uns selbst eingemauert und jetzt kommen wir aus dem Schlamassel nicht mehr heraus. Das Datenzeitalter überspült die Arbeitswelt und nimmt uns sprichwörtlich die Luft zum Atmen. Ich frage mich seither: Was kommt als nächstes?

    1. Horror! Und wieder mal der Sozialbereich, wieder mal Kinder und die, die mit diesen Kindern arbeiten. Man kann in 1 Stunde nicht 100 Minuten reinpacken – ob das dann digital ist oder nicht. Die Digitalisierung ist an einigen Stellen auch immer noch stümperhaft. Wenn man sich mehr mit dem Gerät, als mit dem eigentlichen Nutzen/Inhalt beschäftigt, stimmt was nicht. An Schulen überwiegend Hals über Kopf eingeführt, alle rotieren, kaum multiprofessionelle Teams. Wozu machen Lehrer solche Tests und nicht die, die für sowas ausgebildet sind? Vermutlich gehts auch da um Kosteneinsparung.

    2. Unbezahlte Stunden sind Ausbeutung. Es sei denn der Verdienst an sich ist schon sehr gut. Bei mir stand in den Arbeitsverträgen „Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten“. Auch „nett“.

      1. Die unklaren Zeit-Regelungen in der Schule habe ich noch nie verstanden. Das ist sehr kontraproduktiv. Die zugegeben etwas provokante Frage ist: Gibt es das Beamtentum und die großzügige Ferienlösung in diesem Bereich deshalb immer noch, weil sonst massenweise Lehrer die Schule verlassen und den Job wechseln würden?

  8. Ich bin noch meilenweit davon entfernt und finde deine Beiträge anregend!

    Doch ich merke, dass mir die Zeit fehlt. Als ich nicht oder nur der halbe Tag arbeitete, war es ganz anders. Ich hab mir die Zeit besser einteilen können.

    Was ich auch klasse finde, du hast für dich eine Kraftquelle entdeckt. Der freie Raum und Meditation. Das fällt mir gerade bei mir sehr flach oder denk oft, es ist schon spät. Jetzt noch …?

    Wir waren ab März 2020 im Homeoffice. Ab Juli 2 Tage pro Woche Pflicht im Büro. Es war so schön, Feierabend und schon zuhause. Noch eine Runde drehen. Kein Problem eine Kleinigkeit zu erledigen. Bis ist sonst zuhause wäre, ist vieles doch schon gelaufen. Morgens kein Gerenne zur Arbeit. Schnell in Klamotten schlüpfen und Kaffee kochen, während der Rechner hochfährt.

    Wenn ich herumgucke, es ist verdammt viel liegengeblieben. Es fehlt die Zeit und auch die Kraft. Jetzt noch was tun, was mir gut täte und Kraft gibt? Abgesehen davon, daß während der Pandemie und Lockdowns vieles flach fiel. Auch jetzt noch.

    Das ist ein Teufelskreis! Damit kämpfe ich im Moment. Drum finde ich den Blog so anregend. Danke!

    1. Danke ebf. – meistens sind es die vielen kleinen Stellschräubchen. Hier eine Kleinigkeit ändert, dann da, dann dort. Und hartnäckig dran bleiben. Mit „schwuppdiwupp“ ist es nicht getan.

    2. Ach ja, Thema Zeit: Zu spät ist es nie – das ist denke ich eher eine Ausrede, es nicht einfach mal zu versuchen. Und: Wenn die Zeit knapp ist, mal in der Freizeit alle Fernseh- und Spielgeräte ausgeschaltet lassen (oder besser noch: eine Woche in den Keller), das Internet mal täglich ein paar Stunden offline schalten – da entstehen endlose Freiräume.

  9. Kranke Arbeitswelt.

    Hast du jederzeit Internet und sehr gutes? Ich telefoniere bis zu 11 Stunden am Stück, wenn ich in love bin. Ich hasse es, mit Handy zu telefonieren.

    Ich hab Schuhterror. Ich suche ein paar chromatfreie Schuhe für hallux valgus. Hab 8 Paar übers Jahr zurück gesendet. Passte alles nicht. Soll ich doch mal die Wildlinge probieren? Ich mag so dünne Sohlen überhaupt nicht. Die einen lieben sie. Die anderen kommen nicht damit klar.

    1. Ich habe Kabel-Internet, da ich hier über die Nebenkosten eh Kabelgebühren bezahle (aber nie TV schaue). Die 20MB Download reichen mir, aber 1 GB Upload ist wenig. Zumal die 1 GB Upload auch oft unterschritten werden. Da hätte ich schon gerne mehr, aber eben nicht gerne mehr Kosten… 11 Stunden am Stück telefonieren – würde ich im Leben auch nie mit dem Handy machen, maximal dann mit Headset.
      Ich habe seit einiger Zeit diese sog. Barfußschuhe. Was Fußfreiheit angeht: Super! Ist Gewöhnungssache, am Anfang nicht gleich so lange am Stück tragen. Ich hatte u.a. inzwischen Krallenzehen, teilweise stark gerötet – ist kaum noch da, was für eine Erleichterung! Schreibe ich demnächst mal was drüber.

      1. Oh Gabi wie spannend! Und cool! Ich hab dir mal Barfußschuhe empfohlen. Toll, dass dir das scheinbar Linderung verschafft hat.

        Und Tanja – es gibt auch andere Firmen als Wildlinge. Bei freizehn.de hast du mehr Auswahl und kannst dich vielleicht auch über den Kundenservice beraten lassen, welche Schuhe bisschen gedämpftere Sohle haben. Ich finde Wildlinge auf Asphalt auf Dauer auch krass, aber ich fahre meistens Rad. Ich liebe die, hab aber über freizehn Schuhe für die Arbeit (Fitnessbarfussschuhe). Barfußschuhe haben mein Leben wahnsinnig geändert, meinen ganzen Körperbau und mein Wohlbefinden.

    2. Wir sind seit März 2020 im Homeoffice. Seit Juli nun 2 Tage Pflicht im Büro.

      Interet, Abbrüche ohne Ende! Eine Katastrophe! Ich hab mir schon überlegt, ein Büro zu mieten. Ständig angerufen, ständig herumgeärgert. Am Schluß kam eine Email: ich soll mir einen neuen Provider suchen! Sie haben mir ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt. Rausschmiß! Das habe ich nun gemacht.

      Schuhe: Größe 43 und breite Füße, normalhoher Spann. Gesund und normal. Finde da mal was! Die Saison ist verdammt kurz. Februar und September, max. 2 Wochen. Dann höre ich den Schuhhandel herumheulen! Keiner kommt und kauft! Nur das böse Internet! Nicht nur kleine Größen, keine Auswahl und überteuerte, miese Qualität. Will das der Kunde?

      Ich bin im Frühjahr krank geworden und sollte zur Reha. Lockdown. Brauchte Sportschuhe für drinnen und draußen. 3 Wochen lang bestellen, meist Sportgeschäfte, oft Vorauskasse, zurückschicken. Grausig! Da hatten sie mir die Pakete noch vor die Tür gestellt und wieder mitgenommen, jubilate!

      Ich hätte auch gerne Tipps für Schuhe! 🙁

    3. Hallo,
      Thema Schuhe: hast Du schon Zaqq probiert? Die mag ich sehr gern und sind in D hergestellt.
      LG und einen schönen Sonntag,
      Karin

    4. Liebe Tanja,

      ich trage seit 4 Jahren beinahe nur noch Wildlinge. Ein Paar für den Sommer, eines für die kühlere Jahreszeit.

      Immer wieder werde ich auf den Schuh angesprochen, da er auch äußerlich sehr ansprechend ist.

      Ich habe zwar keinen hallux valgus aber von vielen Menschen gehört, die genau deshalb Wildlinge tragen. Er hat eben die nötige Breite ohne (in meiner Wahrnehmung) unschön auszusehen. Sie könnten sich doch eine zusätzliche Wildling Sohle (andere sind zu schmal) hineinlegen, um fühlbar eine etwas dickere Sohle zu haben. Ich mag seitdem keine anderen Schuhe mehr tragen. So eine Leichtigkeit vom Tragen her und meine Rückenschmerzen gehören der Vergangenheit an.

      Gerade ist die neue Herbstkollektion erschienen. Schauen Sie doch einfach mal. Vielleicht konnte ich Sie ein wenig inspirieren es doch einmal zu wagen. Notfalls muss das 9. Paar zurückgesendet werden. 🙂

      Herzliche Gedanken
      Claudia

      1. Danke, Claudia. Ich hab jetzt 2 Paar bestellt. Sandalen im Ausverkauf für den nächsten Sommer in Köln. Und ein Paar für den Winter mit der warmen Extrasohle. Ich hoffe, das funktioniert.

        1. Kleiner Nachtrag:

          Es bedarf einer Eingewöhnungszeit bei der Umstellung. Fußschmerzen nach dem Tragen, während der ersten Zeit, sind auch einfach Muskelkater und vergehen im Laufe der Zeit (bei mir zumindest). Es braucht ein wenig Geduld.

          Ich habe gerade eben zufällig einen neuen Beitrag im Radio Dlf Kultur gehört. Titel: „Die Lehre vom gesunden Gang. Wie geht Gehen?“ von Peter Kolakowski. Wirklich sehr interessante Worte zum Thema Schuhe und unseren Gang. Und irgendwie auch minimalistisch :-). Bei Neugier einfach mal hinein hören.

          Sonnige Grüße
          Claudia

    5. Hallo Tanja,

      ich hatte die Wildlinge mal getestet und bin überhaupt nicht damit zurecht gekommen. Für mich ist das Gehen viel zu hart.
      Ich nehme im Gegenteil stark gepolsterten Skechers und habe damit keine Rückenschmerzen, wenn die neu sind noch nicht kaputt/platt gelaufen.
      Da ist jeder Mensch anders.

  10. Mir gehts genauso. Seit Juni 1990 in der Firma. Ich hab mir eine Auszeit gewünscht. Die bekam ich auch; ich wurde im Frühjahr krank. Nun arbeite ich wieder voll. Ob das zu früh war? Weiß nicht. In der Reha ab 60 Jahre haben viele Erwerbslosenrente beantragt. Ich bin erst 55. Offiziell soll ich bis 67 Jahre arbeiten.

    Nicht nur in meiner Firma wird es immer verrückter. Man presst auf Kollegialität. Aber die Ärztin hatte was wichtiges gesagt. Stimm niemals was zu, was du nicht verstanden hast, und deren Konsequenzen bewußt ist. In diesen Fall ging es um eine OP, doch in vielen Bereichen anwendbar.

    Für mein Teil, ich muss nach mir selber gucken. Ich kann nicht die Welt retten, sondern nur mich. So hart es klingt. Ohne dieses Egomanentum. Ich hab beschlossen, hier alle Register zu ziehen. Ich fordere die Unterstützung und Hilfe ein, die ich brauche und mir auch zusteht! Ich bin kein „Zweitklassenmensch“, sondern eine wertvolle und einmalige Frau.

    Ja, auch bei mir. Reduzieren kaum möglich. Ich hab kein Studium, „nur“ 30 Jahre Berufserfahrung. Heute will man junge Leute, frisch von der Uni. Voll ausgebildet und flexibel. Ich mach mir keinen Kopf gewesen. Nicht mehr. Es ist so wie es ist. Es kommt wie es kommt. Machen wir das Beste draus.

    1. Ich hatte vor paar Jahren meine Fixkosten gezählt. Da war ca. 1000 Euro. Ohne Essen usw. Miete, Nebenkosten, Versicherungen usw. Eigentlich sagt man man braucht 1800 Euro im Monat zum Leben. Inzwischen ist alles teurer geworden.

      Ja, ich hab ein Auto. Ohne gehts leider nicht. Das kostet ca. 300 Euro im Monat. Für Alltag und Freizeit. Ich hab noch eine Mutter, für die ich einkaufe usw. Es gibt sogar Landkreise, wo man seinen Müll zum Wertstoff selber fährt. Ich muss „nur“ Schrott oder Elektro abfahren. Altglas und Altkleider gibts Container.

        1. Ich würde gerne ein Auto leihen können. Ich renn 1 x im Jahr zur Werkstatt zur Inspektion und ggf. Dekra, 2 x Reifen wechseln. Mal durch die Waschstraße. Das ist auch Zeit.

          Carsharing ist im Kommen. Doch ich weiß nicht wieviel das kostet und wie flexibel ich bin. Ferner wenn ich später ein Auto kaufe und anmelde, bin ich bei der Versicherung bei über 100 %.

          Ich bin 1 oder 2 x mit einem fremden Auto gefahren. Jedes Auto ist anders. Man merkt deutlich, wie es gefahren wurde. Das hier ist ein Neuwagen und habe ich selber eingefahren. Selber habe ich nie getraut, ein Mietwagen zu nehmen. Kenn mich gar nicht aus.

          Außerdem: ich will kein Auto mit einem Stuttgarter Kennzeichen! (Muss nicht diskutiert werden.)

          1. Das ist nur Gewohnheitssache. Wenn es zu wenig oder zu teure Anbieter sind, bringt Carsharing nichts. Üblicherweise lohnt es sich finanziell, wenn man unter 10000km im Jahr fährt.

        2. In den meisten Gegenden ist das Auto nötig. Die Mehrheit der Deutschen wohnt in der Kleinstadt und auf dem Dorf. Die 30% in den Städten machen Politik für sich selbst. Grünen-Wähler sind Städter nach sie vor, denn auf dem Land merkt man sofort wenn die Daumenschraube angezogen wird und es keine Ausweichmöglichkeit gibt ( Carsharing ?, Busse ?, ihr Städter träumt wohl, vollkommen unrealistisch ! )

          1. Bitte polit. Diskussionen woanders führen, nicht hier! Das ist ein privater Blog und führt ansonsten zu einem Aufwand, den ich nicht mehr bewältigen kann.

      1. Ich hab noch einen Festanschluß. Auch für Homeoffice. Mobil finde ich fair, das sind emense Kosten für den Anrufer. Für mich ist bequemer zuhause zu telefonieren, und hab einen AB.

        Handy habe ich für unterwegs. Im Gschäft wichtige Anrufe. Im Notfall.

        Tablet ist gschickt, für Urlaub. Die Hotels haben heute wlan, falls es tut. Ich kann gucken, wo ist das Museum und wann geöffnet. Fahrplan abfragen. usw. Ich nehm das auch fürs Sofa. Der Bildschirm und Tastatur ist größer als auf dem Handy. Ich guck vorher in Ruhe, ich pack das Handy ungern aus.

        Bißchen Luxus muss sein! 🙂

      2. Ein Auto kommt für mich nicht in Frage.
        Ich fahre selbst nicht gerne, ich empfinde es als anstrengend.
        Die Kosten.
        Die Umweltbelastung.
        Ich ziehe für einen neuen Job lieber um oder pendel bis zu einer Stunde wo ich dann in der Bahn entspannen kann, als dass ich mir so einen Klotz am Bein besorge, wo man sich auch noch um Wartung, Reparatur und Reifenwechsel kümmern muss.
        Ich bin jetzt 35 Jahre alt und habe noch nie ein Auto besessen.

    2. Selbstfürsorge nenne ich das. Das Problem ist nicht die Arbeit, sondern das System, wie es sich oft zeigt. Zitronen kann man auspressen, Menschen nicht.

  11. Hallo Gabi!
    „Ökostrom und Ökogas beziehe ich über eine kleine, langjährig am Markt befindliche Genossenschaft. Das ist deutlich günstiger, als der preiswerteste (Nicht-Öko)Tarif des örtlichen Anbieters. “ Magst du hierzu einen Tipp geben, von wo du das beziehst? Ich steige durch den Stromanbieterdschungel nicht durch und gebe immer wieder auf beim Versuch zu wechseln. Weil mir Infos fehlen und ich nicht die Ruhe habe, mich damit ordentlich auseinander zu setzen. Dann ist dein Ökostromanbieter ja wahrscheinlich auch günstiger als der Grundversorgertarif oder?

    Viele Grüße,
    Nele 🙂

    1. Ja, sehr viel günstiger. Selbst günstiger als der billigste Onlinetarif des örtlichen Versorgers. Der Standardtarif ist hier mega teuer.
      Anbieter schicke ich dir mal als Privatnachricht, will hier nicht allzu deutlich Werbung machen.

    2. Ich bin überhaupt ein Genossenschaftsfan. Ist auch nicht die ideale Lösung für alles, aber das Prinzip als solches gefällt mir.

    3. Habe gerade mal nachgeschaut: Aktuell würde mich (bei 850kwh/Jahr) der billigste Tarif vom örtlichen Versorger in Dortmund 4,27€/Monat mehr kosten. Ökostrom würde mich 6,61/Monat mehr kosten – also 79,32€/Jahr

      1. Ok ja wirkt vielleicht für manche nicht soviel, aber ich bin bei jedem Euro weniger erleichtert und froh. Und obendrauf kommt dann ja noch, dass man Ökostrom bezahlt/“bezieht“. Was ich auch besser finde.

        1. Das läppert sich – hier ein paar Euro, da ein paar Euro, dort ein paar Euros. Und das, wo man genau hingeschaut, ja auch keinerlei Einschränkungen hat, sondern lediglich weniger Kosten.

    4. Ich habe das an switchup abgegeben , die für mich jährlich den besten Ökotarif ermitteln, mir mehrere vorschlagen und bei Gefallen für mich den Wechsel durchführen. Die leben von Provisionen der Stromanbieter beim Wechsel, ich zahle nichts direkt

      1. Genau das ist das Problem an den Vergleichsportalen. Manche haben da auch Lockangebote, man muss sehr aufpassen. Mein Anbieter taucht in diesen Portalen gar nicht auf, bislang war er immer der günstigste bei Ökostrom und Ökogas für mich, Genossenschaften sind mir lieber als Großanbieter. Daher bleibe ich auch dabei.

  12. Hallo Gabi,

    die Allergien und Unverträglichkeiten sind typische psychische Beschwerden.

    Ich habe das Problem, dass ich auf emotionalen Stress, also vor allem wenn Menschen nicht gut/fair zu mir sind, extrem reagiere.

    Ich rege mich zu sehr auf und verkrampfe. Anschließend habe ich Rücken-, Schultern-, Nacken- und Kopfschmerzen und das 2 – 3 Tage am Stück. Wenn es ganz schlimm kommt mit Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Das kostet mich sehr oft ganze Wochenenden. Das Knacken in den Schultern geht gar nicht mehr weg.

    Asthma und Allergien habe ich auch nur bei psychischem Stress, ansonsten geht es mir gut.

    1. Ich arbeite durchschnittlich 33 Stunden pro Woche, weniger kann ich nicht machen, weil ich das Geld zum Leben brauche, durch einen alten Studienkredit und Schulden durch den Nochehemann. Ich kann mir nicht mal die Scheidung leisten. Ich habe die Befürchtung, dass der Kleinkredit, den ich nach der Trennung wegen Kaution, Renovierung und Möbel aufnehmen musste, bei einem Prozesskostenhilfeantrag nicht berücksichtigt wird.

      Ich wohne auch schon in einer günstigen 40 qm Wohnung einer gemeinnützigen Genossenschaft.

      Ich habe überlegt, mir einen Job mit 100% Homeoffice zu suchen, um durch weniger Kontakt zu Menschen, weniger Stress zu haben und weniger oft krank zu sein.

      Rundfunk zahle ich seit 3 Jahren nicht mehr. Als ich umgezogen bin, habe ich sämtlicher Datenübermittlung widersprochen und bin damit durchs Raster gefallen.

      1. Von meiner Rente spreche ich lieber nicht. Nach heutigem Stand werde ich dazu Sozialhilfe beantragen müssen, wenn nicht die Grundrente kommt.

        1. Die Grundrente ist ja bereits da, aber noch nicht für jeden Fall persönlich berechnet. Viele übersehen, dass es seit 2021 endlich erhöhte Freibeträge in der Grundsicherung im Alter gibt – sofern man mindestens 33 Jahre gearbeitet hat. https://www.vdk.de/deutschland/pages/themen/81213/vdk_raet_zu_antrag_auf_grundsicherung_im_alter
          Wobei es natürlich ein Desaster ist, wenn unser Renten- und Sozialsystem so ist, dass nach so langer Zeit eine Grundsicherung im Alter überhaupt nötig ist. Trotzdem ist diese Variante nicht uninteressant und oftmals sogar besser als die Grundrente.

      2. Die Verbraucherzentralen haben u.a. bzgl. Finanzen auch ganz gute Beratungsangebote (und wollen einem insb. nicht gleich wieder eine neue Versicherung verkaufen). Manches kann man nur schrittweise und dafür aber auch ganz systematisch verändern.

      1. Ich denke oft, auf dem Viehmarkt geht es menschlicher zu als als auf dem Arbeitsmarkt bzw. -welt.

        Ich will das nicht mehr mitmachen. Warum ich im Frühjahr krank wurde, keine Ahnung. Ahnung vllt. schon, doch es läßt sich nicht konkret auf eine Sache festlegen.

        Nach 15 Jahre Suche habe ich eine neue Frauenärztin gefunden. Die alte war ziemlich übergriffig und schlechte Sprechzeiten. Ich wollte weg.

        Ich hatte schon mit 40 Jahre gespürt , etwas stimmt nicht. Aber was hört man? Übergewicht, Wechseljahre, psychisch und Einbildung. Ich dachte im März starte ich einen neuen Anlauf. Die hatten mich sofort ins Krankenhaus geschickt. Gerade noch rechtzeitig.

        In der Reha war es auch ganz anders. Bei einer Phatasiereise spürte ich, ich will nicht mehr zurück! Es muss sich was ändern. Der Alltag hat mich wieder.

        Am allerschlimmsten fand ich die Bettlerei ums Übergangsgeld. 2 – 3 Wochen Wartezeit. Inzwischen wird fröhlich vom Konto abgebucht. Ging es nur mir so?

        Ich war so froh, endlich wieder Gehalt auf dem Konto zu bekommen. Hurra!

        Aber: man arbeitet = gut, man arbeitet nicht = böse? Warum werden Menschen angegriffen und bekommen überall Gegenwind , die anders leben ? „faule Socke“? Als Frau , es wird immer noch auf die Versorgungsehe gesetzt.

        1. Versorgungsehe? Da hätte ich aber bei meinem letzten Kerl schlechte Karten gehabt.
          Mittlerweile bin ich als Single ziemlich glücklich.
          Seit einem knappen Jahr habe ich zwei Kater und fühle mich nun mit den beiden Jungs auch kein bisschen mehr einsam.
          Die beiden Findelkinder sind ebenfalls glücklich mich zu haben.

        2. Das gibt es auch umgekehrt. Probier Mal in der Runde „Hausmann“ als Beruf zu platzieren. Betreten es Schweigen . Evtl. dann die Frage „du wirst später schon noch einmal wiederarbeiten oder ?“. Die Klischees greifen überall. Der Mann arbeitet sich bis zum Herzinfarkt wenn es nach solchen Normen geht.

          1. Ich hoffe mal, du wirst nicht auch noch gefragt, ob du nicht doch nochmal „was richtiges“ arbeitest. Was haben Kinder von einem Vater, der erst nie da ist und sich am Ende dann auch noch tot arbeitet? Ich kann da echt nur den Kopf schütteln über so viel rückständiges Denken.

          2. Viele müssen viel arbeiten , beide. Weil die Kredite auf dem Haus lasten , das Leasingauto, die teuren Hobbies und Klamotten…da kommt die Frage des Kürzertretens gar nicht erst auf

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