Im Zeitalter geplanter Obsoleszenz freue ich mich über alles was hält, was ich nicht austauschen muss und was gut in mein Leben passt. Ein großer Vorteil am Minimalismus ist, dass ich dadurch sehr viel genauer als früher hinschaue, welche Dinge nun wirklich Sinn machen, welche sich bewähren und welche auch nicht. Dinge, die nur aus Gewohnheit herum stehen mag ich nicht. Heute daher mal ein kleiner Blick auf die Dinge, die sich bislang bewährt haben:
Meine Podeste
Ich nutze die Podeste als Bett. Es gibts sie leider nicht mehr zu kaufen, es war nur ein vorübergehendes Angebot beim Möbel-Elch. Die Podeste sind stabil, aus Massivholz und so ganz nach meinem Geschmack.
Einige mobile Küchengeräte
Die Kochplatten und der eher kleine Backofen lassen sich einfach an jede Steckdose anschließen und sind somit sehr flexibel zu verwenden. Mein letzter typischer Herd war ein Gasherd, oben 4 Kochstellen, unten der Backofen. Ich habe ihn von Mitte der 80er-Jahre bis Ende 2007 genutzt. Nach einem Umzug konnte ich ihn nicht mehr verwenden. Er hat einen neuen Abnehmer gefunden. Die jetzige Lösung reicht mir locker, ich bin aber auch nicht so der Kochfreak. Kochen ist Notwendigkeit, wirklich Spaß macht es mir nicht.
Meine Modulküche mit den Kochplatten Der Minibackofen in Aktion
Zwei stabile Tische
Längere Zeit hatte ich Tische, die sehr leichte Tischplatten hatten (der Hersteller spart so jede Menge Material). Wirklich tückisch, wenn man einen Holzdielenboden hat. Leider bemerkte ich das erst nach dem Kauf. Möbelgeschäfte haben eben keine Holzdielenböden.
Mein kleiner Schreibtisch ist aus Massivholz, eher schwer und somit endlich stabil. Mein Esstisch in der Küche ist 2nd-Hand und ein Geschenk. Auch er ist etwas schwerer, sehr stabil und sogar manuell höhenverstellbar. 2 Tische habe ich genau genommen nur aus dem Grund, weil meine Wohnung eine Nord-Süd-Ausrichtung hat. Entsprechend ist die Helligkeit sehr unterschiedlich. Manchmal empfinde ich die Küche auf der Nordseite viel zu dunkel, manchmal ist mir aber auch der Wohnschlafraum auf der Südseite zu hell. Daher schaue ich immer, wo ich mich jeweils wohlfühle. Ansonsten wären zwei Tische in meiner Wohnung wirklich Unsinn.
Der kleine, aber feine Holzschreibtisch
Der weiße Küchentisch mit den beiden Balkonstühlen.
Gemütliche Sitzgelegenheiten waren jahrelang ein Stressthema für mich. Ich komme mit Sofas nicht klar. Mir sind sie oft zu weich im Rücken, zu niedrig, zu sperrig. Hin und her probiert, selber konstruiert, irgendwas war immer. Da die normalen Stühle wirklich sehr oft eine kleine Sitzfläche haben, fühle ich mich als langbeiniger Mensch auch dort oft wie der „Storch im Salat.“ Es ist einfach sehr unbequem, wenn die Oberschenkel ständig in der Luft stehen.
Wirklich bequem sind die 2nd-Hand-Balkonstühle aus weißem Plastik. Ich nutze sie daher nachwievor auch innerhalb der Wohnung, obwohl sie nicht wirklich eine Schönheit sind. Aber eben superbequem. Und mit den dunkelgrünen Auflagen auch nicht mehr ganz so hässlich. Vergleichbare Stühle aus Holz wären schöner, waren mir aber zu teuer. Praktisch und bequem ist mir wichtiger, als schick und schön.
Meinen kleinen stromfreien Teppichdackel aus den 80er-Jahren verwende ich übrigens immer noch. Es ist einfach sehr praktisch, nicht für jeden Kleinkram erst den Staubsauger holen zu müssen. Es ist das älteste Teil in meinem Haushalt und wird locker noch sehr sehr viele Jahre überstehen. Genau so hätte ich das am liebsten mit allen Dingen: Funktional, langlebig und genau passend für meinen Alltag.
Der uralte Teppichkehrer, super praktisch und stromsparend
Hallo liebe Gabi,
Endlich habe ich deinen Blog wieder.
Das Abo funktioniert leider auf meinem Handy nicht. (habe kein WLAN).
Zum Thema Geräte und Murks:
ich habe einen dusseligen Fehler gemacht.
ich habe mir vor ein paar Monaten einen Staubsauger gekauft, womit ich überhaupt nicht glücklich bin. Am liebsten wäre ich ihn schon wieder los. Für eine halbe Stunde saugen lädt er 2 Stunden wieder auf.
sind zwar nur 400 Watt, aber trotzdem….
Wie sehr bereue ich den Kauf schon. Bin ja immer ohne saugen ausgekommen. Auch jetzt benutze ich nur den Mopp und dann Aufnehmer und Putzeimer! Die zwei Teppichbrücken klopfe ich auf dem Balkon aus und fege dann mit der Kehrschaufel zusammen.
Dummheit von mir…aber leider passiert..
Liebe Grüße
Bis, Freitag
Bärbel
Hallo Bärbel, so einen Murkssauger hatte ich auch schonmal. Ich hatte bereits im Kopf, auch nochmal was über Fehlkäufe und Murkskäufe zu schreiben. Wer kennt sich damit nicht aus…
Fürs Blog abonnieren brauchst du kein WLAN, das ist egal (ich habe auch nur noch mobiles Internet). Du brauchst einen RSS-Reader auf deinem Handy. Oder einfach mal so alle 1 – 2 Wochen hier vorbeischauen, ob es was Neues gibt. Das ist die einfachste Lösung. Bis dann!
Nach einem Zelturlaub nur mit dem Nötigsten, werde ich gerade von meinem eigenen Besitz mental erschlagen. Irgendwie alles zu viel. Nur brauche ich im Alltag manches, das im Urlaub überflüssig ist.
Sachen, die man braucht, obwohl man sie am liebsten nicht besitzen würde. Ich versuche, solche Dinge zu mindestens immer aus dem direkten Blickfeld zu verbannen.
Wobei ich mich wundern würde, wenn du genau in der Stimmungslage nicht doch noch ein paar Dinge finden würdest, die du vielleicht doch nicht brauchst.
Mein Minibackofen ging zurück. Man konnte ihn nicht einbrennen ohne Chemiegeruch tagelang. Stattdessen hab ich mir wieder ein Waffeleisen gekauft und nutze es als Kontaktgrill für Gemüse, zum Plätzchenbacken. Fladenbrot, Kuchen etc. . Gluten- und zuckerfrei. Für den Singlehaushalt ist es echt praktisch. Meine Sofaerfahrungen sind ähnlich wie deine, Gabi. Die Nachfolgesofas vom Elch sind mit Sperrholz. Ich hab einiges aufgebaut wieder abholen lassen. Seitdem nur noch das Echtholzpalettenbett und in der Küche ein einfacher Holzstuhl und eine Holzbank für Besuch oder Kram. Fensterbank statt Tisch reicht mir. So bin ich an der Heizung. Und hab den Blick nach draußen. Wintergartenähnlich. Was ich gerne noch reduzieren würde, sind Retouren. Da ich bei Bestellungen immer mehr Seltsames erlebe, bin ich froh, wenn ich was nicht brauche. Mein Besenstil ist seit einer Woche in Marseille. Das Thermometer ist verloren gegangen. Die Biopullis haben schon wieder Reißverschlüsse an denen man sich verletzen kann … . Also ich bin echt nicht anspruchsvoll. Aber sowas.
Hallo Tanja, das ist ja schade, dass der Backofen nicht funktioniert hat. Aber du hast ja eine prima Alternative gefunden. Ein Waffeleisen habe ich übrigens auch noch. Und ich habe es in der Zeit vor meinem Backofen auch sehr häufig als eine Alternative zum Brotbacken benutzt. Es geht wirklich sehr bequem auch ganz ohne Zucker. Auf die Idee, es für Gemüse zu verwenden, bin ich allerdings nie gekommen. Das ist ja klasse.
Es ist sehr schwierig, dadurch, dass es einfach so viele sehr schlechte Produkte gibt. Ich kam zum Glück hier etliches auch vor Ort besorgen, aber noch lange nicht alles. Und dann hängt mal wieder drin in diesem Bestell- und Retouren-Wahnsinn.
Darüber hinaus muss man in dieser Welt des Überangebotes dann ja auch noch rausfinden, was es zu einem selbst besser passt. Das ist auch keine einfache Angelegenheit. Deine Lösungen sind schon sehr faszinierend und sehr kreativ.
Das ist ja interessant – wie backt man mit einem Waffeleisen Brot? Also so richtige runde Laibe?
Könntest du oder Tanja darauf näher eingehen? Denn ich habe mich schon oft darüber geärgert, dass das Waffeleisen ja nur einen Nutzungszweck hätte.
Lieben Dank für eure Einblicke!
Hallo Gabi,
ich bin begeistert, mit welcher Konsequenz du den Minimalismus auch (oder gerade?) in Bezug auf die Möbel lebst. Besonders deine Küchenzeile fasziniert mich immer wieder. 🙂
Danke für die tollen Einblicke!
Lieben Gruß
Daniel
Ich habe da immer nach meinen Bedürfnissen geschaut – was zugegeben nicht immer einfach ist. Geplant oder bewusst ist das nicht. Was mich nervt, fliegt raus oder kommt nicht in die Wohnung. Große Möbel mochte ich noch nie. So lange ich denken kann, kann ich mich z.B. nicht mit normalen Kleiderschränken anfreunden. Ich mag es lieber leicht und mobil, ertrage es auch nicht gut, wenn die Möbel an immer der gleichen Stelle stehen.
Hallo Gabi,
was ich mir zulegen werden, wenn ich in meine nächste, meine Alterswohnung ziehe, ist voraussichtlich ein Ostfriesensofa (auch Tischsofa oder Küchensofa genannt). Die sind nicht billig, aber so hoch, dass frau am Tisch sitzen und essen kann. Das ist Dir vermutlich zu teuer, was ich absolut verstehen kann, aber ich habe es in meinen Finanzplan für die Rente aufgenommen.
Ich tu mich mit normalen Stühlen eher schwer, sitze im Home Office auf einem dieser beweglichen, nicht herumrollenden Hocker (nein, nicht von der großen Marke, aber auch wertig) und komme damit am besten zurecht. Da ist sehr viel Bewegung drin, sozusagen, und wenn mein Rücken auch nicht mehr ganz fit ist, geht es ihm noch gut für mein Alter. Aber vermutlich wäre so ein Hocker nichts für Deinen Rücken.
Der Bürostuhl im Büro, obwohl sehr wertig, ist mir einen Ticken zu unbequem. Die Sitzfläche ist leicht abschüssig, was ich nicht verändern kann, und so komme ich mir oft vor, als würde ich abrutschen. Aber ich halte die restlichen 18 Monate damit noch gut aus, zumal ich nur zwei Tage die Woche im Büro sein muss.
Schönen und bequemen Restsonntag wünsche ich Dir.
K. Schnepfe
Hallo! Das ist ja spannend. Als Österreicherin habe ich von dieser Art Sofa noch nie gehört und daher gleich gegoogelt. Klingt gemütlich und so wie ich verstehe, hat man den Esstisch gleich davor. Quasi wie die gute alte Eckbank, nur in bequem aber ohne Ecke 😉, wenn ich das richtig verstanden habe ..
Hallo zurück, so haben diese Sofas wohl angefangen, als eine Art regionale Eckbankalternative, und klassisch sind sie ohne Ecke. Aber zumindest eine Firma (oder eher Manufaktur im Ursprungsgebiet) bietet an, sie in jeder Form herzustellen, also auch für die Ecke. Ich nenn hier mal keinen Namen, der Blog ist ja werbefrei. Aber wie immer: wenn man bereit ist, mehr Geld hinzulegen, bekommt man auch mehr Wünsche erfüllt 😊Beste Grüße nach Österreich!
Das ist ja auch ein wunderbarer Vorteil am Minimalismus: Wenn man weniger Geld für unsinnigen Krempel ausgibt, dann bleibt eben mehr Geld übrig, um sich sinnvolle und gute Dinge zu kaufen. Lieber ein vernünftiges Teil, als zehnmal Konsum-Murks.
Ich finde, jeder nicht unsinnig ausgegebene Euro für irgendein Konsum-Krempel ist ein Stück minimalistische Freiheit. Wie man diese Freiheit nutzt, hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab. Man kann es Zeit investieren oder in gute Dinge oder in Erlebnisse. Letztlich ist das egal, es ist ja immer ein Stück Freiheit, welches man sich damit ermöglicht.
Diese Küchensofas sind wirklich eine schöne Sache. Darüber nachgedacht hatte ich auch schonmal, aber irgendwie passte es bislang nicht wirklich. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du so etwas haben willst. Die Höhe passt nämlich wirklich viel besser. Bei Stühlen geht bei mir tatsächlich nichts ohne Lehne. Einen wirklichen Schreibtischstuhl ist das ja bei mir auch nicht. Das ist eher sowas wie ein brauchbarer Kompromiss. Allerdings werde ich einen Schreibtischstuhl absehbar auch nicht brauchen. So lange sitze ich nicht am Schreibtisch.