Mein Minimalismus-Tipp: Die Lifestyle-Falle

Wenn einfacher schwierig wird

In die Lifestyle-Falle kann man recht schnell reinlaufen, auch wenn es um Minimalismus, Achtsamkeit oder Nachhaltigkeit geht. Das Leben für sich, für andere Lebewesen oder die Umwelt besser und einfacher machen ist grundsätzlich eine gute Sache – auch für mich. Aber nicht alles, was besser oder einfacher aussieht, ist es auch. Die eigenen Ansprüche stressen irgendwann, die hoch gesteckten Ziele geraten in weite Ferne. Irgendwo gibt es dann auch immer diese Menschen, die alles noch besser hinbekommen und wo es so schön schick und einfach aussieht. Die Sozialen Netzwerke sind voll mit Bildern, Videos und Texten. Da sind z.B. die schicken, minimalistischen Wohnungen, in denen zusätzlich kein Fitzelchen Plastik mehr zu sehen ist. Oder es wird von Morgen- und Abendroutinen berichtet, stundenlanges Verharren auf dem Meditationskissen scheint kein Problem. Bei manchen Zeitgenossen ist der Tag mit Bullet-Journal und ToDo- Listen gespickt und überhaupt ist irgendwie alles so perfekt – meistens immer woanders.

 

Mein Alltag verläuft anders

Bei mir ist es nicht so gestylt und perfekt. Mein Alltag verläuft anders. Ehrlich gesagt: Ich will es auch nicht lifegestylt haben. Lifestyle ist schön, aber auch super anstrengend. Meine Küche ist beispielsweise vorrangig ein Arbeitsraum zur Essenszubereitung und kein Minimalismus-Präsentationszentrum. Deshalb steht in der Küche natürlich auch immer mal wieder mehr Zeug herum, der Spülkram will erledigt werden und bis alles weg geräumt ist, dauert es auch noch.
Manchmal fehlt mir die Zeit, manchmal bin ich einfach zu müde. Irgendwann ist hier oder da auch einmal der Punkt erreicht, wo weniger Dinge zu mehr Aufwand führen würden und damit keinen Sinn mehr machen. Hat man noch Plastikpöttchen im Haus, macht es mit Blick auf die Umwelt Sinn, diese möglichst lange zu verwenden und sei es nur als Aufbewahrungsbehälter für Schrauben oder sonstwas. Die denkbar schlechteste Lösung ist, diese Plastikteile im Müll zu entsorgen. Die Plastikdinger zu verschenken oder zu verkaufen ist lediglich eine Verlagerung. Im eigenen Zuhause sieht es ohne dieses Plastikzeugs schicker aus (was ja durchaus nachvollziehbar ist), aber deshalb ist es nicht automatisch auch umweltfreundlicher.

 

Locker bleiben

Was tun? Was für für den Einen super ins Leben passt, ist für den Anderen Murks oder Stress. Sich Anregungen und Inspiration zu holen, ist einerseits phantastisch. Andererseits kann aber auch schnell unnötiger Druck entstehen, wenn etwas einfach nicht ins eigene Leben passt. Wer beispielsweise Vollzeit arbeitet oder eine Familie zu versorgen hat, hat nun mal nicht die Zeit, den gleichen Aufwand zu betreiben, wie z.B. einzelne Youtube-Influencer, die tatsächlich von dieser Art Einnahme leben und die sich dann natürlich auch den ganzen Tag um die Bereiche kümmern, die wir noch zusätzlich nebenbei erledigen. Mein Motto daher: Locker bleiben und „die Kirche im Dorf“ lassen. Dann ist es eben nicht so perfekt, aber dafür entspannter.

 

Einfach anders machen – digitale Experimente

Ich habe für diesen Beitrag ein kleines Mini-Video kreiert – siehe ganz unten. Trotzdem plane ich aber natürlich keine Youtube-Karriere. Das wäre mir nach wie vor zu viel Aufwand. Ich hatte einfach nur kreativen Spaß daran, meinen Beiträge hier durch einige bewegte Bilder zu ergänzen. Ob ich es ähnliches wiederhole: Keine Ahnung…

Werbewirksame Technikverlinkungen erspare ich mir und euch. Aufgenommen habe ich das Video gewöhnlich mit dem Smartphone. Teilweise auch mit selbst gebasteltem „Stativ“: Ein kleiner Smartphone-Ständer auf meinem Berliner Hocker, dieser widerum auf den Tisch stehend. Sozusagen „Bremer Stadtmusikanten – Möbel-Edition“ ? Einfach anders machen.

Mein „Stativ“

 

Kurzvideo: „Minimalismus-Tipp: Lifestyle-Fallen“

Update 19.5.2021: Das Video habe ich bei Youtube wieder gelöscht. Es ist jetzt hier:

Meine Videos

 

54 thoughts on “Mein Minimalismus-Tipp: Die Lifestyle-Falle

  1. Liebe Gabi,
    ich habe jetzt das Video geguckt: Wieso hast du denn da den Dreifachstecker dauerhaft stehen? Das sieht irgendwie lustig aus mit den zwei Steckdosen darüber, an die der gar nicht angeschlossen ist. Vermute, dass du ihn brauchst, wenn du beide Kochplatten plus die Lampe anhast, oder?
    Und ist das irgendein spezieller Stecker? Der sieht etwas anders aus, als die üblichen.
    Ja, hier wird alles unter die Lupe genommen 🙂
    LG Nadine

    1. Genau das habe ich mich inzwischen auch gefragt! Ich brauche die beiden Stecker in der Wand für die beiden Kochplatten, aber dann nochmal einen für die Lampe, einen für den Stabmixer. Ich habe den 3-fach-Stecker inzwischen entfernt – ewig sauber machen, keine Lust. Es gibt noch weiter oben an der Wand einen Stecker, der eigentlich für die Dunstabzugshaube ist. So ein Dings habe ich nicht. Da komme ich dank langer Beine so gerade dran, also nutze ich den jetzt. Adé 3-fach-Stecker. ?

      1. Ist das Strecken zur Dose ein Ersatz für Yoga im Fitnessstudio ? : lach:
        Du machst es richtig : alles ausprobieren, Kinder machen es, Erwachsene verlernen es. Lässt uns lieber wir die Kinder sein und Neues entdecken.

          1. Ach komm, den Stecker fand ich klasse. Unlogisch aber super. Ich hab ja eine Steckdose mal eingebaut und letztens vom Elektriker abnehmen lassen. Der fand sie richtig gut. Hab auch nicht gesagt, wer sie eingebaut hat. Lg Tanja

          2. Die Sache mit dem zusätzlichen Putzen hat mich gestört. Der 3fach-Stecker liegt in der Schublade, kann ihn wieder hervor kramen, wenn es sein muss.
            Oh so ein Dings selber einbauen, davon hätte ich echt keinen Plan. Woher kannst du sowas?

        1. Ah, mein Stichwort! Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder … dann klappt das nicht mit dem Himmelreich. Soll Jesus (sinngemäß) gesagt haben. Ist Euch schon mal aufgefallen, dass wir Erwachsenen gewisse motorische Fähigekeiten verlernen? Hüpfen zum Bespiel. Krass, oder??

          LG aus Erfurt!

          1. Ja genau! Neugierig sein, ausprobieren, experimentieren, nichts für selbstverständlich halten und ruhig mal die Dinge auf den Kopf stellen – ich liebe es

  2. Liebe Gabi,
    wieder einmal hat mich Dein Beitrag sehr berührt.

    Ich bin nämlich tatsächlich in die Lifestylefalle getappt. Ich meinte, ich möchte ein ökologisches Leben führen und nur noch Bioputzmittel und -waschmittel verwenden. Da mich nichts zufriedengestellt hat (Flecken, Dreck, der nicht wegging, egal was ich probiert hab – Natron, Zitronensäure, teure Bioreiniger, alles durch), hab ich ständig Neues gekauft. Konsequenz: Waschmaschine nach 5 Jahren kaputt, Wäsche vergraut und Wollpullover verfilzt.

    Nun musste eine neue Waschmaschine her und ich verwende wieder konventionelle Reinigungssachen. Dafür achte ich sehr darauf, so wenig wie möglich zu benutzen. DAS ist „mein Lifestyle“ der zu mir passt. Und der ist eben nicht instagrammable. Und jetzt kann ich wieder aufatmen.

    1. Hallo Steffi. Auf deinen Beitrag hin habe ich zweimal WC-Ente gekauft. Der Essigreiniger alleine tut es definitiv nicht. Wir werden das wie früher abwechseln.

      1. So ist es Thorsten. Ich kann es teilweise gar nicht fassen. Meine Wäsche sieht z.T. aus wie neu, meine Duschkabine ist nicht mehr milchig. Ja, ich mag das Zeug nicht, die Duftstoffe sind furchtbar und ökologisch bedenklich. Ich stehe nicht dahinter. Ich versuche jetzt, so wenig wie möglich zu dosieren. Ideal ist es nicht. Aber wenn die Sachen länger halten, ist es so für mich nachhaltiger.

        1. Ja ! Manche Ökosachen gehen eine Weile, aber mit der Zeit sind die oft doch nicht so gut wie die extra entwickelten Produkte. Ich meine , man muss ja nicht jeden Tag die Chemiekeule schwingen , aber gar nicht könnte auch ein Problem sein.

    2. Der Klempner ist da die beste Adresse, Steffi. Nicht die Ökoblogs. Meiner sagte, im Altbau das flüssige Abflussfrei benutzen. Nicht das Granulat. Und ja kein Natron Zitronen Gedöns. Bringt nix. Wir hatten auf 3 Etagen Wasserrückstau von der Spülmaschine. Deswegen flog meine raus. Oder die 3. Haarseife hatte ich jetzt. Funktioniert bei mir nicht. Waschnüsse … vergiss es. Macht auch den Markt kaputt. Wie Quinoa. Die Bauern können sich ihre Grundversorgung mit Quinoa jetzt nicht mehr leisten, weil es bei uns Lifestyleessen ist.

      Lg Tanja

        1. Ich selbst kann ja meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, da ich noch nie in Indien war, aber von Insidern habe ich schon gehört, dass die Frauen in Indien ganz normales Pulver-Waschmittel aus dem Supermarkt verwenden. Bestimmt, weil die bemerkt haben, dass das Ergebnissen weitaus sauberer als bei Waschnüssen ist. ?
          Deshalb wurden die Waschnüsse zum Exportschlager für die Öko-Europäer. Aber die merken nun auch, dass das Zeugs nicht das Schneeweiß-Ergebniss bringt, was uns die Werbung immer vorgaukelt und was wir deshalb auch verinnerlicht haben.
          Ich kann das nur bestätigen, nach einem Jahr Waschen nur mit Waschnüssen war das Ergebnis letztendlich nur grau in grau. Ein weiterer Versuch mit der bei uns heimischen Rosskastanie brachte das gleiche Ergebnis. Da ich nicht so schnell aufgebe, versuchte ich es mit Efeu. Alles beim Alten. Grauschleier bei weißer Wäsche und Flecken gingen immer nur zum Teil raus. Ich bin geheilt und verwende wieder Chemie. In möglichst niedriger Dosierung. Mein Fazit: Natur-Waschmittel sind ok, wenn man gerne schwarz bzw. dunkle Farben trägt. Oder wenn man sich mit Grauschleiern arrangieren kann. ?
          Das fällt mir und den meisten anderen wohl aber schwer. Wir sind durch die Werbung schon darauf gedrillt worden: Nicht sauber, sondern rein! ? Aber wenn schon Natur, dann tun es unsere heimischen Kastanien oder eben auch Efeu genau so gut, die enthalten genau so viel Saponine wie Waschnüsse, nur müssen die nicht erst mit dem Flugzeug zu uns gekarrt werden. Und die gibt es sogar umsonst. Die Natur schenkt in jedem Land genug von dem, was man braucht, es muss nicht von sonst woher ins Land gebracht werden. Aber da würden ja so einige nichts mehr daran verdienen.

          1. Das finde ich einen wichtigen Hinweis: Wozu Waschnüsse importieren, wenn Efeu und Kastanien direkt vor der Haustür sind!

            Zwischen natürlich und Chemiekeule gibts zum Glück noch etliche Abstufungen. Auch bei konventionellen Waschmitteln gibts Unterschiede: https://utopia.de/waschmittel-oeko-test-mikroplastik-frosch-persil-lenor-sonett-153690/

            Sensitiv-Waschmittel haben oft weniger Inhaltsstoffe, (man muss aber auch da etwas genauer hinschauen). Baukastensysteme lassen sich gezielter nutzen, Weichspüler kann man weglassen. Dann Dosierung des Waschmittels, Kleidung gut auslüften und nicht verschwitzt-feucht in die Kiste mit der Schmutzwäsche werfen und wenn man nicht gerade eine Großfamilie hat, auf Wäschetrockner verzichten.

      1. Seifen sind auch so ein Thema, danke Tanja fürs Aufgreifen. Ich hab immer schlechtes Gewissen, weil ich seit Jahren das gleiche Dusch-/Shampoo von Rossmann nehme – ohne Duftstoffe. Leider verbrauchen wir da zwei bis drei Flaschen im Monat (dient auch als Handseife + Gesichtsreinigung). Ich wollte Plastik sparen und habe es mit Waschstücken probiert (Seife geht für mich gar nicht, ist basisch, Haut ist aber leicht sauer), alles furchtbar. Der Bio-/Ökolifestyle hat bei mir in den letzten Jahren wahnsinnig viel Druck aufgebaut – das merke ich jetzt erst – auch dank des Austauschs hier!
        Quinoa mag ich nicht.

        1. Hi,

          Haarseife (vom Handwerkermarkt), festes Shampoo – nach einem Jahr aufgegeben. Drogerieartikel funktionieren leider besser. Saure Rinse, no poo und der ganze Kram – hat auch nicht geklappt. Was einigermaßen funktioniert: Haare nicht zu heiß spülen, Bierspülung.

          Allerdings: zum Händewaschen = Seife = da fühle ich mich sauberer als mit Flüssigseife.

          Und ja, Lifestyle-Falle: ich auch, beinahe…

        2. Nachtrag zum Öko-Lifestyle:

          eine Freundin nannte es treffend das Öko-Wohlstands-Bürgertum. Passender kann man es nicht zusammen fassen. Und in einer Satire war vom Bionade-Viertel die Rede.

          1. Leider gibt es das auch – und leider auch nicht selten. Ein ökologischer und nachhaltigerer Lebensstil ist ja an sich auch etwas positives. Es ist nur die Frage, wann man sich verrennt, wann es schöner aussieht, als es ist, wann es nicht funktioniert.

          2. „Öko-Wohlstands-Bürgertum“. Klingt interessant. Danke für die Info. Ich fürchte, dem wollte ich wohl angehören. Tja, nun zitiere ich mal Gabi aus dem letzten Beitrag. Ich fange wieder bei 1 an und suche mir keinen „Lifestyle“, sondern einfach das, was zu mir ganz individuell passt und sich stimmig anfühlt. Mal sehen, wo diese Reise hingeht.
            Viele Grüße und danke an alle, die meinem Beitrag geantwortet haben. Das hat mir sehr geholfen 🙂

      2. Ich habe eher trockene Haut und Haare, griechische Olivenölseife funktioniert seit vielen Jahren für beides. Alepposeife ist zu fett. Produkte, die vom DAAB (Dt. Allergie- und Asthmabund) getestet sind, ebf. in der Regel gut – die haben aber auch nicht die ideale Verpackung… Das Spüli seit einiger Zeit Recycling-Plastik-Verpackung, tja… – Immerhin funktionieren die Sachen recht gut, haben keine Duftstoffe, keine Konservierungsmittel, überhaupt weniger Inhaltsstoff-Klimbim.

        Der DM hat einigen Test-Filialen mit Abfüllstationen für Wasch- und Spülmittel. Die Sachen wieder mal mit Duftstoff, quietschbunt ?, sonstige Inhaltstoffe keine Ahnung – und ob das Zeugs dann wieder das doppelte kostet???

    3. Wir haben jahrelang Sonett Reiniger aus dem Bioladen ohne Petrochemie, und überhaupt keine Probleme. Für jedes Problemchen gibt es das richtige Mittel. Ich schwöre wirklich drauf, habe von Scheuermilch über WC-Reiniger (also die Enten-Variante) alles davon, was wir brauchen. Selbst meine ganz und gar nicht Öko-Schwiegermutter ist begeistert von den Produkten, sie arbeitet auch noch als Putzhilfe.
      Selber machen ist mir im Alltag einfach zu viel.

  3. Vor kurzem wäre ich beinahe selber in die Lifestyle Falle getappt. Da erzählen Leute im Internet, dass sie nur 100 Gegenstände besitzen und ich fragte mich, wie die das schaffen, wenn ich schon für die Wäschepflege über 10 Gegenstände benötige (von der Waschmaschine über Wäscheständer und Klammern bis zu Bügeleisen und Flickzeug). Nachdem Gaby mir freundlicherweise deren Zählweise erläutert hat, dachte ich mir, dass im Internet manches mehr Schein als Sein ist und vieles vorgegaukelt wird.

    1. Es gibt Leute, die bügeln grundsätzlich nie und haben einen Waschtrockner. Statt reparieren wird neu gekauft. Oder Hotel Mama wäscht noch…

      Der Bedarf ist aber sicherlich tatsächlich sehr unterschiedlich. Manche Leute haben ja wirklich sehr wenig und kommen damit auch gut klar. Mir ist das vergleichsweise egal. Die Menge der Dinge müssen halt nur ins eigene Leben passen.

      1. Mir ein Rätsel, warum heute noch gebügelt wird. Das können nur ganz bestimmte Stoffe sein, die zum Kräuseln neigen – oder ..das Bügeln passiert aus Gewohnheit, Perfektionismus oder einem Tick, dann wird sogar die Bettwäsche gebügelt, das ist vollkommen sinnfrei, denn die glättet sich durch das Benutzen selbst und im Schrank wird die ungebügelte Wäsche keinen ärgern.

        1. 2 oder 3 x im Jahr kommt es bei mir noch vor. Habe ein kleines Reisebügeleisen (das Teil ist noch nie mit verreist)und ebf. kleines Bügelbrett aus dem Elch-Möbelhaus.

        2. An Thorsten.
          Dreiviertel meiner Blusen, Röcke, Kleider und Sommerhosen habe ich selber genäht und dazu reine Baumwoll- und Leinenstoffe verwendet, die nicht chemisch ausgerüstet sind, um die Stoffe knitterarm zu machen. Da ich auf der Arbeit in gepflegter Kleidung erscheinen muss (und will), bügele ich die Sachen. Das kostet mich in der Woche eine Stunde Arbeit, die ich mir mit dem Hören interessanter Radiobeiträge verschönere. Dafür sind meine Blusen und Kleider auch noch nach zehn Jahren tadellos in Ordnung. Nur Röcke und Hosen verschleißen schneller. Bei mir sind es eben andere Dinge, die ich verabscheue und deshalb vermeide.

          1. Danke für die Erklärung. Man kriegt nichts umsonst. Die Kleidung, die gebügelt werden muss ist oft natürlicher und ( manchmal ) auch hübscher. Meine Hemden waren bügelfrei, da war ganz sicher viel Ausrüstung bzw. Kunststoff drin.

    2. Hallo Violetta,

      ich verstehe deine Skepsis, allerdings ist auch das Leben mit 100 Dingen machbar. Ich bügele zum Beispiel gar nicht und wasche per Handwäsche. Brauche also zum Waschen nur einen Eimer und Waschmittel. Es kommt einfach sehr stark darauf an, was man benötigt und was nicht. Würde ich noch alles rausschmeißen, was nur „schön“, „dekorativ“ oder sonstwie „on top“ ist, könnte ich wunderbar mit 100 Dingen leben. 🙂

      1. Klasse !
        Handwäsche verbraucht mehr Wasser, Wasch-/ bzw. Geschirrspülmittel und Zeit. Stromverbrauch wird durch Muskelkraft ersetzt. Dem erhöhten Verbrauch entgegen steht der Platzbedarf, Anschaffungskosten für Maschinen , und die für die Herstellung verbrauchten Ressourcen ( insbesondere viel Wasser ! ). Ein Teil ist ja recyclebar, es ist viel Metall enthalten , immerhin.
        Wäre ich alleine würde ich mit der Hand waschen. Für Wäsche würde ich wie früher vielleicht zum Waschsalon fahren ( auch wenn der in einer sozial bedenklichen Gegend steht, aber man muss da ja nicht nachts unbedingt hinfahren ). Maschinen verschaffen Freiheit bzgl. Zeit und es geht schneller. Es gab Zeiten, da haben wir die Wäsche selbst mit Maschine kaum geschafft, wegen der Menge und weil ich die Woche über nicht zu Hause war und einen Koffer voll mitbrachte.

        1. Ich habe im Laufe der letzten Jahrzehnte so ziemlich alle Varianten durch. Waschsalon geht auf Dauer ziemlich ins Geld, selbst, wenn man Anschaffungspreis für Waschmaschine einrechnet. Außerdem waschen da jede Menge Leute mit jede Menge parfümiertem Waschmittel. Die Einfüllschachte sind oft noch mit Waschmittelresten der Vorgänger behaftet (also immer erstmal säubern…). Handwäsche ein paar Jahre lang: ok. Aber ein paar Jahrzehnte: Zu mühsam und zeitaufwändig. Für mich dann doch lieber Waschmaschine, Zeit-Minimalismus ist mir an der Stelle wichtiger, als ob ich ein Teil mehr oder weniger in der Wohnung habe. Im Falle eines Umzuges würde ich mein Zeug inzwischen eh nicht mehr alleine schleppen, sondern vom Umzugsunternehmen transportieren lassen.

          1. Ich stelle mit gerade vor wie der Dialog ablaufen könnte :
            Oh, das ist die falsche Wohnung , ist ja leer.
            Nein, Sie sind richtig, nehmen Sie alles mit ! Pause. Dann sind Ihre Sachen wohl verkauft oder das Meiste schon in der neuen Wohnung ?! Nein ! Ungläubiges Schweigen…

  4. Mh. Ich finde leere Flächen schnell steril und erdrückend und das Wegstellen der Kochplatten wäre mir zu unpraktisch. Das 2. Bild finde ich optimal von der Menge. Dann ist für mich Leben in der Bude. Gebrauchsspuren des täglichen Lebens darf man ruhig sehen. Bei mir ist die Spüle ja der einzige Tisch in der Wohnung und oft mache ich einfach das Licht aus und ich sehe das Chaos nicht. Zweimal spülen am Tag schaffe ich nicht immer. Ohne Spülmaschine sieht es einfach schnell wild aus. Will trotzdem keine mehr.

    1. Genau solche Unterschiede machen für mich den Reiz aus. Deine minimalistische Küche ist sehr individuell und genau auf deinen Bedarf abgestimmt. Sowas findest du in dieser Zusammenstellung in keinem Möbelhaus. Wenn ich durch Möbelhäuser gehe (oder durch deren Online-Kataloge blättere), sehe ich oft immer wieder das gleiche. Die dort angepriesenen Unterschiede sind für mich keine.
      Für Interessierte: Hier Tanjas Küche https://achtsamer-minimalismus.de/2017/05/21/meine-neue-mobile-kueche-genial-einfach-einfach-genial/

    2. Vielleicht wäre es eine Idee, direkt nach der Mahlzeit zu spülen, so mache ich es auch. Macht nicht viel Arbeit und die Arbeit ist dann auch getan. 🙂

  5. Du sprichst mir mal wieder aus dem Herzen!“Die Wohnung ist kein Präsentationsraum!“
    Da kann ich gut mit leben.Habe mir viel zu viele Jahre selber Druck gemacht.Möchte nur das Gefühl haben „durchatmen“ zu können indem nicht zu viel rumsteht.Aber zwischendurch ist dann halt mal Chaos.Bin ja kein Roboter der alles ganz exakt macht.Ja,auch mit dem No Plastik kann man sich verrückt machen.Zum einen hab ich auch noch Restbestände und zum anderen ist es ja auch eine Frage des Geldes was man sich leisten kann.Aber da wo es machbar ist wird es gemacht.Danke auch für deine Einblicke ind Küchenleben!

    1. In der Tat haben einige nachhaltige Produkte einen derart hohen Preis, dass ich schon alleine aus diesem Grund nur mit viel Überlegung neu kaufe. Altes weiter benutzen macht angesichts von immer höheren Müllbergen ohnehin mehr Sinn.

  6. Danke! Ich frage mich oft Ausstellungsstück oder wird die Küche benutzt? Mal muss der Fernseher sein, der die ganze Wand ausfüllt. Der neueste Trend ist kein Fernseher! Ich mit meinem Popelgerät mit 80 Zoll irgendwo unter der Dachschränge und neben dem alten kleinen, bequemen Sofa bin out. In den Bilder frag ich mich wo bewahren sie ihren Krust auf? Man sieht kein Spielzeug oder Hobby, Ferneher gar nicht, nichts persönliches. Wer lebt da? Das Phantom der Oper?

    .Meine Ideal ist, das Geschirr stapelt, wir sitzen zusammen und trinken Kaffee, essen, unterhalten uns. Oder ich lasse mir alleine schmecken jnd freu mich über das Essen. Es kommt aus mir, mir macht es Freude, und sicher auch dem Betrachter. Das würde ich zeigen wollen.

  7. Liebe Gabi,
    Dein Beitrag und Dein Video haben mich wieder einmal direkt an meinem Gewissen erwischt ?- und beeindruckt. Deine Wohnung und Deine Einstellung zu Sachen, zu Plastikverzicht u.a. sind so klar; und alles wirkt trotz der Reduzierung stylisch.
    Minimalismus erscheint bei Dir … unangestrengt. Auch wenn Du es für Dich vielleicht anders bewertet und beschreibst.
    YouTube muss nicht sein. Aber ab und zu ein paar Bilder oder Videos hier auf Deiner Seite sind eine willkommene Inspiration.
    Herzliche Grüße von Susanne

      1. Du sparst das Fitnessstudio, andere bezahlen um Hanteln zu heben. Du hast deine Kochplatte :lach:
        Mich ist am Sonntag ein kleiner Junge auf der Straße angegangen, warum ich den Autoreifen nicht elektrisch aufpumpen würde ( das Auto stand seit November unbewegt ), es würde doch dann viel schneller gehen. Dem habe ich das mit dem Fitnessstudio einsparen auch erzählt und mit meiner Standfahrradpumpe weiter gepumpt. 🙂

  8. Das mit der Audiodeskription: Hättest Du die und die eingeblendeten Texte nicht bei der Aufnahme sprechen können? Ja, klar, dann wären manche Sequenzen mehrmals zu filmen gewesen …

    1. Ja, scheint tatsächlich der einzige Weg zu sein, der allerdings dann nur Text, aber keine Bildbeschreibungen wieder gibt. Einen ganzen Text des Beitrages als Audio- bzw. Videoversion habe ich nicht in Planung.

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