Hier oder da werde ich immer mal wieder gefragt, warum ich keine Werbung, keine Anzeigen, keine Affiliates und irgendwelche anderen Dinge auf dieser Webseite mache, mit denen sich Geld verdienen lässt. Immer mal wieder erhalte ich auch diverse Anfragen von Unternehmen, ob ich nicht Geld verdienen will, indem ich dann für diese Firmen Werbung mache.
Darüber nachgedacht habe ich, manchmal auch sehr konkret. Schließlich habe ich durch diese Webseite auch gewisse Kosten und nicht unerheblich viel Zeit investiere ich ebenfalls. Ich könnte alle möglichen Gründe aufführen, warum ich hier trotzdem werbe- und einnahmefrei schreibe. Aber ganz ehrlich:
Ich habe einfach keinen Bock auf Werbung.
Es ist mir zu umständlich. Damit sich Werbung lohnt, müsste ich darüber nachdenken, wie ich die Anzahl der Leser_Innen erhöhen könnte und am Ende auch noch, in welcher Regelmäßigkeit ich schreibe und idealerweise mit exakt der richtigen Menge an Wörtern. Ich habe mir irgendwann mal diese ganzen supergenialen Bloggertipps angeschaut und beschlossen: Nee, will ich nicht! Es gibt einfachere Wege, als ausgerechnet mit einem Blog Geld zu verdienen.
Ok, ich habe den Luxus, dies derzeit auch nicht zwingend zu benötigen. Als Sozialpädagogin bin ich in einer Teilzeitstelle tätig. Dann schreibe ich aktuell auch noch ein Buch, auch dafür erhalte ich Geld. Finanzielle Reichtümer habe ich damit natürlich nicht, aber ich kann meinen Lebensbedarf decken und sogar kleinere Rücklagen ansparen.
Darüber hinaus habe ich die letzten Jahre verstärkt darauf geachtet, dass meine monatlichen Fixkosten überschaubar sind und ich längerfristige Verträge möglichst vermeide. Das entspannt. Seit Mitte der 90er-Jahre führe ich ein Haushaltsbuch und weiß, dass mich ein Auto – einschl. Anschaffung und allen weiteren Kosten – immer rund 350€ im Monat gekostet hat. Das Auto ist lange verkauft. Meine sonstigen Kosten kenne ich auch sehr gut. Ich wohne beispielsweise zentral, kann vieles zu Fuß erledigen, da lohnt sich nicht einmal ein Monatsticket des ÖPNV. Einzeltickets sind inzwischen günstiger für mich. Mein Computer ist ein Gebrauchtgerät, ca. Jahrgang 2012. Das Handy ist ebf. gebraucht und von 2015. Dinge wie Geschirrspüler, Fernseher, Stereoanlage, Kaffeeautomat, irgendwelche Küchen-Zaubermixer brauche ich nicht. Netflix und Co. hatte ich nie. Es gibt also eine ganze Reihe von Bereichen, die ich einfach nicht finanzieren muss. Sollte sich dies einmal ändern (was ich nicht hoffe), werde ich natürlich neu darüber nachdenken müssen. Aber zurzeit brauche ich es nicht zwingend, also lasse ich diesen Werbekram einfach weg.
Der Vorteil für mich ist, dass ich mich so auf Inhalte konzentrieren und einfach das Schreiben kann, was mir aktuell durch den Kopf geht und was mich beschäftigt. Ich plane dies nicht. Das ist ja das Schöne an einem Blog. Es ist Freiheit für mich und meine Art von Luxus. Dieser Luxus macht mir unglaublich viel Spaß.
Übrigens: Nicht jede/r ist in einer solch komfortablen Situation, auch nicht alle Blogger_Innen. D.h., wenn euch Blogs gefallen und die Blogger_Innen brauchen die finanzielle Unterstützung, dann unterstützt sie einfach. Es spricht wirklich überhaupt nichts dagegen, es ist nichts Verwerfliches. Im Gegenteil. Es ist völlig in Ordnung. Ich selbst habe nur einfach keinen Bock auf Werbung und so lange ich mir diesen Luxus leisten kann, werde ich dies auch tun.
Hallo Gabi, vielen Dank für deinen Blogartikel. Auch wenn ich mich und mamadenkt zu den Bloggern im letzten Abschnitt zählen würde, rufst du trotzdem sehr sympathisch in Erinnerung, worum es beim Bloggen wirklich geht: Einfach nur Schreiben. Ohne zu kalkulieren, ohne zu planen, ohne zu zählen. Trotzdem bin ich schon seit 3 Monaten nicht mehr zum Bloggen gekommen… 🙁
Hallo Manuel, es gibt Blogs, die lese ich auch dann gerne, wenn nicht so häufig Beiträge auftauchen. Es stört mich in keinster Weise. Ihr habt 3 Kinder, Kinder sind Zukunft und ich finde es wirklich schön, dass dies für euch dann einfach auch Priorität hat.