Minimalismus – 10 Fragen an: Maja

Minimalismus – 10 Fragen an… ist eine kleine Reihe, in der ich (in unregelmäßigen Abständen) Leser/-innen meines Blogs zu Wort kommen lasse, um die Vielfältigkeit des minimalischen Lebensstil deutlich werden zu lassen.

Heute: Maja

1. Wie ist deine jetzige Wohn- bzw. Lebenssituation?

Ich lebe mit meinem Mann (der zum Glück auch Minimalist ist) in einer 2 Zimmer-Altbauwohnung (ich liebe Altbau). Jedoch wollen wir jetzt aufs Land ziehen und gern einen Garten haben um Gemüse und Obst anzubauen.

2. Warum hast du mit dem Minimalisieren angefangen?

Ich habe nie wirklich damit angefangen. Es war bei mir immer schon minimalistisch. Jedoch hatte ich nie das „Normale“ hinterfragt. Also gab es immer an Besteck und Tellern eine 6fache Ausführung, eine Einbauküche, einen Geschirrspüler, einen Toaster, einen Backofen, einen Fernseher, Teppiche, jede Wand musste voll mit Bildern sein, ein Bett, einen Kleiderschrank, einen Trockner, einen Fön, ein Sofa, und und und. Jetzt habe ich von all dem Aufgezähltem Nichts mehr, ausser einem Bild an der Wand in der Küche, welches ich selbst gemalt hatte (die Kirschen). Der Auslöser so „radikal“ vorzugehen war ein unglaublich nerviger Umzug mit zu viel Zeug.

3. Was denken andere Menschen (Familie, Freunde, Nachbarn…) über dein Loslassen von Dingen?

Oh, am Anfang waren fast alle gerade zu entsetzt. Jetzt fingen Einige selbst an auszumisten und fragen oft um Rat. Jedoch rate ich niemandem so radikal vorzugehen wie ich es tue. Ich tue es nur, weil es mir Spaß macht. Die meisten Menschen möchten das langsam angehen. Ich hatte nie wirklich eine Bindung zu Dingen. Was ich immer noch lustig finde ist, wenn Handwerker oder so im Haus sind. Immer wird gefragt, ob wir gerade renovieren oder frisch eingezogen sind.

4. Am leichtesten ist mir gefallen…

Alles. Mir fällt es nicht nur leicht Dinge loszulassen, sondern macht mir einfach Freude. Wieder ein Stück Freiheit mehr.

5. Am schwersten finde ich …

Bei Geburtstagskarten und Büchern überlege ich schon drei Mal. Es kam auch schon vor, dass ich Bücher erneut kaufen musste bzw. wollte.

6. Auf keinen Fall würde ich noch mal…

Ich würde alles genau so machen ;-).

7. In jedem Fall würde ich noch mal…

Alles genau so machen ;-).

8. Welches praktische Vorgehen hat sich bei dir bewährt?

Nicht sofort zu entsorgen. Lieber eine zeitlang reflektieren. Hat man den Gedanken nach einigen Wochen immer noch, ist es doch sehr sicher, dass man es nicht vermissen wird. Auch frage ich mich immer: Bin ich bereit dieses Teil beim Umzug mitzuschleppen? Ist es mir so wertvoll?

9. Welche Vorteile hat es für dich, weniger Dinge zu besitzen?

Freiheit! Feiheit auf so vielen Ebenen: weniger Aufwand beim Putzen, beim Umziehen. Ich stelle immer wieder fest, dass viele Gegenstände Zerstreuung mit sich bringen. Ich habe eine Bekannte, die Deko und Esoterik liebt. Wenn ich sie besuche, fühle ich mich wie in einem Zaubermärchen. Es ist wirklich schön. Aber man ist ständig abgelenkt und betrachtet alles. Sie braucht eine Woche um gründlich Staub zu wischen. Oh je. Jeder wie er mag. Für mich wäre das Nichts.

10. Gibt es noch etwas, was du mitteilen möchtest?

Minimalismus sollte Spaß machen. Ich habe eine Ausnahme. Wobei: Minimalismus bedeutet ja nicht möglichst wenig, sondern das was man liebt und/oder braucht. Jedoch zähle ich schon manchmal mein Hab und Gut- zum Spaß. Meine Ausnahme sind bestimmte Schuhe. Davon kann ich nicht genug haben. Und den Platz dafür habe ich ja. Übrigens: auf dem Boden schlafe ich seit 7 Jahren. Nicht auf einem Futon, das wäre mir zu weich; sondern nur auf einer gesteppten Decke auf dem Boden. Das mache ich aber nicht aus minimalistischen Gründen, sondern aus gesundheitlichen. Wer das länger praktiziert erkennt, dass es sich wie eine Massage anfühlt. Manche kennen das vom Yoga. Es ist die tiefste Entspannung die ich kenne. Man versinkt geradezu im Boden. Unsere Urlaubsunterkünfte suchen wir unter Anderem danach aus, ob genug Platz auf dem Boden ist.

Auf den Bildern ist die ganze Deko zu sehen, die wir besitzen. Ansonsten ist alles sehr puristisch und durch die Lichter dennoch gemütlich.

Küchenbild mit Kirschen
selbst gemaltes Kirschen-Küchenbild

 

Salzlampe
Salzlampe

 

Türklingenanhänger
Türklinkenanhänger

 

Muscheln
selbst gesammelte Muscheln

 

Küchenbild mit Kirschen
selbst gesammelter Kienspan

 

Zum Weiterlesen:

17 thoughts on “Minimalismus – 10 Fragen an: Maja

  1. An Maja. Manchmal esse ich Gemüse wie Pak Choi, Chicorée, Karotten, Mairübchen u.a. roh und ohne sonstige Verarbeitung, weil ich es so mag. Nur abgewaschen und einfach ein Stück nach dem anderen abgebissen. So wie bei Obst. Bisher geschah das immer verschämt in der Küche wegen blödsinniger Sätze wie: „Das kann man doch nicht einfach so essen, das muss doch wenigstens als Salat angerichtet werden.“ Nachdem ich mich ein bisschen informiert habe, sind solche Sätze jetzt passee. Ich will meine Ernährung nicht auf Rohkost umstellen, aber in Zukunft werde ich meine Mairübchen ganz entspannt so essen, wie sie gewachsen sind. Ungekocht und ohne Dressing.

    An Gabi. Scheint irgendwelche Serverprobleme zu geben. Ich komme auch nicht an die E-Mails.

    1. Finde den Fehler. 🙂 Da fehlt ein Tropfen Öl, um die Vitamine A, B zu lösen. Bei jedem Bissen. Deswegen ist ein Salätchen praktischer.

      1. Die Natur macht keine Fehler. Finde ein Lebensmittel das von Natur aus mit Öl daherkommt. Kein Tier der Welt (ausser die, die der Mensch als Haustier hat) mischt sein Essen. Aber das ist denke ich generell ein Thema, dass hier etwas fehl am Platz ist.

  2. Hallo Maja . Aufs Land ? Komm ins Wendland, hier gibt es viele „Andersdenkende“, Leute mit Selbstversorgung, Kultur en masse, viele Künstler, Natur pur etc. Wohnen und Land ist billig, die Gundstücke sind zu groß 🙂

    1. Hallo Thorsten, ja uns zieht es schon nach Niedersachsen, aber eher in die nördliche Richtung ;-). Selbstversorgung strebe ich nicht an, aber Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten auf jeden Fall.

  3. Hallo Maja, mich interssiert, wie ihr das jetzt macht. Wieviel Geschirr nutzt ihr denn? Pro Person ein Set? Und nur noch kochen statt auch mal backen oder Auflauf? Was nehmt ihr denn zum Sitzen?

    1. Hallo Alex, Besteck, Teller und Schüsseln haben wir 4-fach da. Das passt super. Die Küche ist weitestgehend nickelfrei, also Löffel aus Porzelan, Messer aus Keramik, usw. Mit dem Kochen ist das so eine Sache: Wir haben mittlerweile nur noch einen Topf (aus Glas) und eine Herdplatte. Aber das kommt daher, weil wir überwiegend roh essen (rohvegan). Ansonsten grillen wir ganz gern. Zum Sitzen haben wir zwei Stühle. Wir haben es auch ausprobiert auf dem Boden zu sitzen, aber das ist nichts für uns. Nach dem Umzug werden es wieder mehr Stühle und ein Sofa, damit der Besuch sich auch wohl fühlt.

      1. Hallo Maja,
        würdest Du über die roh-vegane Ernährung berichten? Besonders würde mich interessieren, wie alltägliche Mahlzeiten zum Frühstück und Abendessen aussehen. Gehört z.B. Brot zu Eurer Ernährung?

        1. Hi Violetta, puh, das ist nicht so einfach sich da kurzzufassen. Wenn das möglich ist kann Gabi gern meine Mailadresse an dich weiterleiten. Links dazu habe ich nicht, da ich die Ernährung nicht so umständlich praktiziere, wie es von den Influencern gezeigt wird. Es braucht sehr viel Zeit (nicht die Zubereitung). Man sollte nicht von heut auf morgen starten. Und nein, Brot esse ich schon seit Jahren nicht mehr. Meine Empfehlung: langsam starten, so wenig indutriell Verarbeitetes wie möglich, nicht dogmatisch sein, und möglichst wenig mischen. Das gilt für mich auch bei Gekochtem. Ich habe es aus gesundheitlichen Gründen angefangen, weil ich nur dann beschwerdefrei bin.

    2. Diese Dinge, die man aus Gewohnheit hat oder weil es (früher) so üblich war – war bei mir genauso. Wobei man da ja heute auch aufpassen muss. Man kann sich auch irgendeinen mininalistischen „Influencer-Schnickschnack“ in die Wohnung holen. Wobei die Gefahr bei dir Maja ja vermutlich nicht besteht.

      1. Nein, da hast du Recht, die Gefahr besteht wirklich nicht ;-). Ich habe z.B. auch knapp zwei Jahre ohne Kühlschrank gelebt. War möglich, aber zu umständlich. Ich finde es aber wichtig, es ausprobiert zu haben.

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