Lebendig statt perfekt

Wie (un-)perfekt darf es sein?

Achtsamkeit ist seit vielen Jahren ein wichtiger Teil meines Lebens. Vieles sehe und nehme ich heute aber lockerer und damit unperfekter als früher. War mir früher regelmäßige Meditation super wichtig, bin ich heute viel flexibler. Manchmal ist mir einfach nicht danach, manchmal sind andere Bereiche vorrangig. Manchmal spüre ich, dass es wichtiger ist, aktiv zu werden. Längere Spaziergänge, die Wohnung auf Vordermann bringen, nette Menschen treffen oder endlich die Teile zu minimalisieren, die schon ewig in der Ecke herumliegen. Ich plane ja kein Leben in einem buddhistischen Kloster. Also ist es logisch, dass ich es dann auch lockerer angehen lassen und Druck aus diesem Thema nehmen kann. Mit Minimalismus ist es ähnlich: Es ist mir komplett egal, wieviele Teile ich in der Wohnung habe, ob die stylisch oder nicht stylisch sind. Trends sind mir auch egal. Hauptsache, es passt und macht mein Leben wirklich einfacher. Wichtiger ist mir folgendes:

Ein gutes Gespür für sich selbst entwickeln

Eine ganz wesentliche Grundlage ist es, ein gutes Gespür für sich selbst zu entwickeln. Der Bodyscan (siehe z.B. hier) ist eine ideale Übung dazu. Den Körper spüren, so wie er gerade ist. Als Miniübung funktioniert das sogar in der Straßenbahn, auf der Arbeit oder eben Zuhause auf dem Sofa: Die angespannten Schultern mal wieder locker lassen, in Ruhe einen Tee oder Kaffee genießen, bewusst durchatmen, ein wenig räkeln, dehnen, usw..

Pausen

Für mich sind Pausen auch ganz wesentlich. Wir leben in einer Zeit, wo wir uns rund um die Uhr zudröhnen können. Irgendwas gibt es immer, womit wir uns ständig ablenken können. Was in all dem verloren gegangen ist, sind die Pausen. Ich finde das fatal. Dabei lassen sich Pausen im Alltag immer wieder einbauen: Ich kann ganz banal mal das Smartphone unterwegs in der Tasche lassen. Oder den Streamingdienst mal wenigstens einen Monat lang abbestellen oder zumindestens täglich zeitlich begrenzen. Lieber ein Gespräch mit Menschen, anstatt nur den Influencern auf Instagram und sonstwo zu folgen. Einfach mal zum Fenster rausschauen oder einige stille Momente im Tagesverlauf genießen. Es tut so gut. Man kann es nennen wie man will: Pause, durchatmen, Alltagsachtsamkeit, Muße, Innehalten. Das Wort ist egal, wichtiger ist: Es einfach tun.

Und wie sieht es bei mir gerade aus?

Mir hat dieses pragmatische Vorgehen im letzten (für mich wirklich schwierigen) Jahr sehr geholfen. Ein Jahr habe ich nun mit Longcovid zu tun. Ja, es ist deutlich(!) besser geworden, aber ganz weg ist es noch nicht. Dann starb im letzten Monat auch noch Vera. Was tun, um da nicht zu resignieren, zu versauern oder verrückt zu werden?

Gespür für die eigenen Bedürfnisse

Das inzwischen gute Gespür für meine Bedürfnisse, das Akzeptieren meiner Grenzen und zähe Ausdauer, um genau diese Grenzen auszuweiten, haben mir wirklich sehr geholfen. Irgendjemand schrieb mal, dass es wichtig sei, seine Gefühle wahr- und ernst zu nehmen, was aber nicht bedeuten würde, dass man alles tun muss, was einem das eigene Gefühlsleben sagt. Das nenne ich mal eine pragmatische Sichtweise!

Praktisches Tun

Ich bin auch ein großer Fan des banalen praktischen Tuns: Einfach aktiv werden! Das verschafft Erfolgserlebnisse. Seit einem Jahr drehe ich meine Bewegungsrunden. Monatelang ging das nur durchs eigene Wohnviertel. Ziemlich öde, aber es war und ist extrem hilfreich. Ich habe mein Handy die Schritte zählen lassen. Im Frühjahr war ich froh, wenn ich irgendwie im Tagesverlauf überhaupt 3000 Schritte geschafft habe. Inzwischen liege ich zwischen 7000 und 10000 Schritte, die ich täglich draußen unterwegs bin. Dem Körper tuts gut, der Kopf wird klarer und die Stimmungslage verbessert sich damit auch. Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit achte ich besonders darauf, mindestens 1 Stunde bei Tageslicht (und sei es noch so grau) draußen unterwegs zu sein. Das ist besser, als nur im Haus zu hocken und auf die Tageslichtlampe zu hoffen.

Kein Sonnenschein-Blog

Nochwas ist mir wichtig: Ich liebe den Sonnenschein, aber ich habe hier keinen Sonnenschein-Blog. Wer hier öfters vorbei schaut, hat das sicher schon bemerkt. Die Darstellung eines irgendwie idealen Lebens wäre mir zu einseitig, zu unehrlich und zu naiv. Ideal und perfekt muss es nicht sein, aber da wo sich das Leben ein Stück verbessern lässt, wo man Probleme lösen und Schwierigkeiten überwinden kann: Immer gerne. Es ist genau das, was mich antreibt.

Herzlichen Dank an Euch!

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. An dieser Stelle nochmal meinen besonders herzlichen Dank an Euch, an all die Leser:innen, eure vielen Kommentare und den lebendigen Austausch. Ich finde das sehr viel interessanter, spannender und insprierender, als eine (irgendwann langweilig werdende) Präsentation des Ideal-Lifestyles, an den wir gewöhnlichen Normalos doch sowieso nie ran kommen.

Ideal muss übrigens der „Minimalismus zum Mitmachen“ (die „10-Fragen-Reihe“ oder „So wohnen Minimalist:innen“) auch nicht sein. Wer mag, kann z.B. auch einfach mal ein Foto vor und nach einer Minimalisierungsrunde machen. Da wird schnell klar, um was es geht, selbst wenn es nicht so perfekt aussieht. Dann nennen wir das eben „Minimalismus als Prozess.“ So etwas wäre ja auch mal ganz interessant.
Außerdem: Das Leben ist kompliziert genug, machen wir es einfach! Hier gibts keine Schulnoten und der Algorithmus von Instagram und Co. kann uns herzlich egal sein. 😉 Ich habe hier nicht einmal SEO und dieses ganze Zeugs, um bei Suchmaschinen besser gefunden zu werden. Wir können also ganz entspannt sein.

40 thoughts on “Lebendig statt perfekt

  1. Ich lege generell keinen Wert auf das, was allgemein als perfekt angesehen wird. Ein Beispiel aus meiner Erfahrung: Als die Kinder noch klein waren, haben wir im Garten auf der Wiese einen Rahmen für den Sandkasten aufgestellt, und die Kinder durften darin buddeln, so viel sie wollten. Mein Nachbar hat alles „perfekt“ gemacht, Kies mit Betonplatten drauf und dann Spielsand. Buddeln war fast unmöglich und wo die Kinder ihren Spaß hatten, jetzt dürft ihr raten 😉
    Auch Minimalismus kann nie perfekt sein. Und so stylische Wohnungen, die immer toll aussehen müssen, sind definitiv nichts für mich. Dann lieber eine kleine Hütte im Wald, das wäre mein Ding.
    Aber jedem das Seine, ich mag es lieber unperfekt!
    Liebe Gabi, vielen Dank nochmal für diesen tollen Blog!
    Liebe Grüße Tom

    1. Oh diese Sandkastengeschichte – ja, ich kann es mir haargenau vorstellen. Kinder lieben einfach eher offene Spielsituationen (zumindestens, wenn sie noch nicht völlig verkorkst sind). Ein sehr starrer Rahmen wird schnell langweilig. In etwa so gabe ich es schon zigfach gehört: „Jetzt haben die da so ein tolles, edles Spielgerät und so viele Sachen, warum spielen die da nicht?“ Meine Antwort: „Ja eben genau darum!“

  2. Perfekt ist gar nicht gut, denn dann ist es zeitlich, optisch oder thematisch abgeschlossen.
    Das, was nicht mehr verändert werden muss, ist nicht nur still, sondern wirkt im Zweifelsfalle auch künstlich und wirkt vielleicht sogar menschenleer, geistlos oder gar tot. Das ist allenfalls auf Werbefotos von Möbelhäusern, oder in der Kunst oder Mathematik zu ertragen.
    Die Perfektion für Minimalisten sollte anders definiert werden. Es ist das Bestreben in der Wohnung genau die Dinge zu haben, die man für ein bequemes und evtl. nachhaltiges Leben
    benötigt. Etwas Unordnung ist ein sichtbares Zeichen, dass da noch jemand lebt und nicht nur für Youtubes posiert.

    1. Werbefotos von Möbelhäusern – das sieht für mich auch immer so gleich aus. Sofalandschaften riesengroß, Einbauküchen (Ober- und Unterschränke mit Technikgeräten dazwischen). Ich finde es sehr langweilig und platzverschwenderisch. Ok, mit meinen weißen Plastik-Balkonstühlen als Wohnzimmersessel werde ich halt keinen Designerpreis bekommen (womit ich sehr gut leben kann) 😁🙃

  3. Ich verschenke dieses Jahr schöne Momente: ein Fellnasenfrühstück für zwei im neuen Katzencafe Köln zum Geburtstag. Die Tiere sind aus dem Tierschutz und haben Rückzugsmöglichkeit. Und ein Konzert-oder Festivalbesuch zu Weihnachten. Muss aber selbst gebucht werden. Das ist mir zu kompliziert. Da bin ich raus. 501 Euro ist mir ein Rätsel.

    1. 501€ geht schnell. Ich habe gerade mal nachgeschaut: Das neueste Google Pixel Phone: ab 799€ aufwärts. Das neueste iPhone ab 949€ aufwärts. Da liegt man schon deutlich drüber. 😱🤯 Dann noch irgendeine Play- oder Sonstwas-Station, endlich den Staubsauger-Roboter. Smarthome gibts auch noch, was man da alles anschließen kann….Die Homepod-Dinger sind ja nicht mehr so in. Wie blöd muss man auch sein, sich freiwillig und so offensichtlich belauschen zu lassen.

  4. Hallo Gabi,

    schöner Artikel. Was die Pausen angeht, die habe ich seit long covid sehr zu schätzen gelernt.
    Ein Vorteil dieser Krankheit ist vieles neu betrachten zu können und sich daraus was mitzunehmen für die Zukunft.
    Ich gehe davon aus, dass man davon komplett gesunden kann. Noch bin ich auch nicht so weit. Doch was ist nicht ist, wird noch werden.
    Wäre ich nicht Minimalistin, hätte ich zumindest Pflegegrad 1 zeitweise beantragen müssen. Doch so bekam ich meinen Haushalt gerade noch hin.
    Wie schön es sein kann sich nicht mit unnötigen Dingen beschäftigen zu müssen, zeigt sich in schwereren Zeiten.
    Draußen sein, selbst wenn es erstmal nur Runden im Viertel waren ist wesentlich schöner als Wohnung putzen und unnötige Dinge zu pflegen und zu hegen.

    Ich wünsche dir viel Kraft für deine Trauer. Weitere Genesung und einen guten Start ins neue Jahr.

    Viele Grüße

    Sonja

      1. Ja, momentan schreiben sie viel, dabei ist noch nichts gesichert.
        Darf man sich nicht verrückt von machen lassen. Kommt Zeit, kommt Rat.

        1. Danke, so wird es sein. Sobald man sich beruhigt hat kommt die nächste Meldung. Wir sollen draufklicken, aus Angst. Perfides Spiel.

    1. Mir gehts deutlich besser. Es lohnt sich dran zu bleiben, behutsam die Kondition auszubauen. Es braucht wirklich Zeit und immer woeder viele Pausen. Was geht vorbei, was bleibt: ??
      Meinen Beruf könnte ich definitiv nicht mehr ausüben. Da musste ich so viele Dinge gleichzeitig im Kopf haben, die ganzen sozialen und emotionalen Herausforderungen, dazu die vielen Dienstfahrten und der ständige Zeit- und Refinanzierungsdruck. Wäre ich noch jünger, müsste ich umschulen.

      1. Ich warte noch ab, was sich ergibt. Konzentriere mich zurzeit auf meine Genesung und lebe von Monat zu Monat. Mit Mitte 50 steht mir beruflich nicht mehr die Welt offen. Nur eines ist klar. Zurück in den Job, ebenfalls sozialer Bereich, möchte und kann ich nicht mehr.

        1. Man kann im Sozialbereich in der Regel die Pausen nicht so machen, wie man es braucht. Krisen warten nicht auf einen Termin und kommen durch die Arbeitsverdichtung der letzten Jahrzehnte im Dauertakt. Ich war fast nur noch im „Feuerwehr-Modus.“ Pausen sind aber genau das, was bei LongCovid wichtig ist, damit es nicht immer wieder zu diesen elendigen Crashs kommt.

  5. „Wir haben heute so viel Wohlstand, dass wir ihn psychologisch nicht verarbeiten können“.

    Das ist vielleicht der zentrale Satz, der alles erklärt. Keine Zeit, Stress, Burnout, Depression, Unzufriedenheit scheinen ab einem gewissen Wohlstandsniveau zuzunehmen.

    Deshalb ist die Reduktion in der Wohnung und das Einfordern von Muße richtig.
    Das Materielle sollte sich auf dem Bankkonto oder beim Bezahlen mit Bargeld für den alltäglichen Bedarf abspielen, im Hintergrund, aber keinen freien Eintritt in die Wohnung bekommen. Der Weihnachtsmüll erhält Hausverbot.
    Einfach die Tür zumachen und das Konsumtrommeln auf der Arbeitsgaleere wird leiser.
    Nebenbei : Wer trommelt da eigentlich ? Und wer gibt den Takt vor ?

    1. „Wir haben heute so viel Wohlstand …“ Ich würde noch das Wort „materiellen“ einfügen. In Deutschland wird Wohlstand in Gütern und Geld gemessen. Kaum einer würde von Wohlstand sprechen, wenn eine Familie mit ihren Kindern in den Stadtpark zum Spielen geht. Da würde es eher heißen,die können sich nichts besseres leisten. Aber Zeit zur freien Entfaltung gehört für mein Empfinden auch zum Wohlstand.

      1. D.h. Wohlstand im Sinne von Wohlbefinden. Die Frage wäre also, ob mir der materielle Wohlstand auch Wohlbefinden ermöglicht. Wenn ich gerade sehe, wie die Leute wieder vor Weihnachten durch die Geschäfte stressen, scheint dem nicht so unbedingt zu sein.

        1. Oh, ich habe heute Morgen für die nächsten 4 Wochen eingekauft. Es war total leer überall.
          Das wird sich wohl spätestens am Freitag/Samstag ändern, wenn man noch einen Weihnachtspullover zum Discounter-Gourmet-Trüffelchen-Essen unter dem Pling-Pling-Weihnachtsbaum braucht. Schließlich haben die Läden 3! Tage zu.
          Auch so… und Wohlstand drückt sich ja auch durch teure Geschenke aus. 507. Da ist sie wieder meine Zahl. 507 € gibt jeder Deutsche für Weihnachtsgeschenke aus. Wer weniger verschenkt, ist arm oder ein Geizkragen.
          Wenn ich mich da aber raushalten kann, kann ich ICH sein und an Weihnachten die Füße hochlegen, oder einen schönen Spaziergang machen, oder/und ein warmes Bad am Abend genießen. Das ist MEIN Wohlstand.

          1. 501.- EUR für Weihnachtsgeschenke, war das Ergebnis einer Umfrage in Haushalten, die 70 000.- EUR Jahreseinkommen haben. Also nicht jeder Deutsche. Dass manche auf materielle Geschenke ganz verzichten, wurde vermutlich nicht berücksichtigt.
            Toni

        2. Ermöglicht materieller Wohlstand auch Wohlbefinden? Ich behaupte: Ja. Für Geld kann ich eine Wohnung mieten, Heizung, Wasser und Strom kaufen, die mir Annehmlichkeiten verschaffen. Für Geld kann ich Essen, Kleidung und ein Bett für mein körperliches Wohlbefinden kaufen. Oder eine Waschmaschine, die mir die Arbeit des Waschens abnimmt. Die Kunst ist zu erkennen, ab wann die Bedürfnisse durch materiellen Besitz gedeckt sind und weiterer Besitz überflüssig, unnötig oder belastend wird.

          1. Oh ja, du bringst es auf den Punkt. Ergänzen ließe sich vielleicht noch, die Kunst zu erkennen, wann ein materielles Ding tatsächlich ein Bedürfnis ist. Wenn ich da an meine ewigen Sofa-Versuche denke, habe ich genau für diesen Punkt sehr lange gebraucht. Oder mit welchem Handy ich mit meinem eingeschränkten Hörvermögen überhaupt sinnvoll telefonieren kann – ach herrje… eine Endlos-Story.

          2. Genau! Ausreichend Geld zur Verfügung zu haben, ist bei vielen Ereignisse im Leben sehr beruhigend. Das Anhäufen von Dingen ist damit nicht zwangsläufig verbunden. Geld stört auch in einem minimalistischen Leben nicht.
            Schöne, ruhige Weihnachtstage!
            Toni

          3. Eine finanzielle Rücklage ist die wirksamste Versicherung und schont die Nerven. 500€ für eine Waschmaschine zurückgelegt ist besser als das Monatsende auf Naht zu klopfen und ohne Maschine dazustehen.

  6. Danke Gabi, für diesen Beitrag.
    Ja, das mit den Pause… Ich habe keine Streamingdienste und mein Handy ist eher Fotoapparat als Mittel zum Zeittotschlagen. Trotzdem ist das mit dem Gespür für die eigenen Bedürfnisse und dem Auf-sich-achten schwierig für mich. Ich wusele eher den ganzen Tag. Abhilfe schafft ein Wecker, der mir sagt, wann Pause ist.
    Ich denke auch, dass es gut ist, wenn man auch über seine Probleme schreibt. Alles andere ist nicht authentisch. Ich habe mich aber dazu entschieden, Problemen mit meiner/durch meine kPTBS einen extra Raum parallel zu den anderen Themen zu geben. Dort schreibe ich, wenn es mir gut genug geht, um darüber zu schreiben.
    Bewegung draußen hilft immer. Das ist auch meine Erfahrung.
    Lass es dir gut gehen!
    Sibylle

    1. Auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, ist ja auch wirklich nicht so einfach, schon gar nicht mit kPTBS (komplexe posttraumatische Belastungsstörung). Aber dafür ist es natürlich um so wichtiger. Ich hatte auf deinem Blog schon davon gelesen. Solche Informationen schaffen insb. Verständnis, so dass man besser und entspannter miteinander umgehen kann. Von spontanen Wünschen muss man echte Bedürfnisse ja auch noch unterscheiden. Manchmal hilft es auch, Pausen als Termin in den Kalender einzutragen, aber da muss man ja auch erstmal reinschauen. Mit dem Wecker hast du da einen sehr einfachen, praktischen und effektiven Helfer. Wobei ich deine ganzen Selbermach-Projekte echt beeindruckend finde. 👌

      1. Naja, ich wurschtele mich so durch. Das Selbermachen ist wahrscheinlich so ein Ergebnis aus gelernt haben, selbst klar zu kommen, (fast) niemandem vertrauen können und einem Fünkchen handwerklichem Talent. Gut, wenn ich meine Unruhe in vernünftige Bahnen lenken kann und was gutes dabei rauskommt.

        Jeder hat halt so seine Stärken. Ich könnte zum Beispiel keinen sozialen Beruf, oder auch „nur“ ein Ehrenamt in der Richtung ausüben. Das liegt mir einfach nicht. Da liegt offensichtlich eine deiner Stärken, denn sonst hättest du es nicht so viele Jahre in deinem Beruf ausgehalten. Ich bewundere jeden, der das kann, denn soziale Berufe kann man nicht einfach nur machen. Das ist eher einen Berufung.

  7. Liebe Gabi, ich bin eine eher „stille“ Leserin deines Blogs, möchte dir aber unbedingt noch sagen, dass ich sehr begeistert von deinen Beiträgen bin. Deine Sichtweise auf das Thema Minimalismus spricht mich sehr an und begleitet mich jetzt schon länger auf meinem Weg zu mehr Klarheit im Leben. Ich wünsche dir für das neue Jahr alles Gute und danke dir für deine Inspirationen:-)

    Inga

  8. Du hast mal an anderer Stelle geschrieben: „Wie geht es mir gerade und was ist jetzt wichtig?“ Das hab ich mir gemerkt. Hilft mir in turbulenten Zeiten.

    In einer Leistungs- und Fitnessgesellschaft das eigene Tempo leben ist sowieso der beste Luxus.

  9. Liebe Gabi,
    perfekt ist langweilig! Dann wären wir alle gleich und es gäbe keine interessanten Diskussionen mehr (wir hätte ja alle die perfekte Meinung…).
    Ich mag deinen ehrlichen und offenen Stil. Das Leben besteht auch nicht immer Sonnenschein und das kann man ruhig auch mal beim Namen nennen. Mal geht es hoch, mal wieder runter – aber um so mehr freue ich mich, zu lesen, wenn es wieder hoch geht!
    LG
    Vanessa

  10. Liebe Gabi
    Ich möchte dir für deinen offenen und ehrlichen Blog danken. Es ist der Einzige, den ich regelmässig mitlese und auch zwischendurch zu den älteren Artikeln zurückscrolle. Minimalismus und Werbung passt für mich einfach nicht zusammen.
    Ich wünsche dir weiterhin eine gute Besserung, eine beschauliche, friedliche Advents-und Weihnachtszeit.
    Jutta

  11. Liebe Gabi, du hast genau die richtigen Worte gefunden. Worte, die so realistisch und ehrlich klingen. Mir geht es in vielem so wie dir, ich kann vieles so gut nachvollziehen !!! Vielleicht sind wir auch in einem Alter wo uns andere,und auch wir selbst, uns nichts mehr vorzumachen brauchen. Das ist vermutlich einer der Vorteile des Älterwerdens. Ich hoffe für dich, das es gesundheitlich noch weiter bergauf geht. Ich mache seit ein paar Monaten täglich 10 bis 15 Minuten Gymnastik zu Hause, neben der Meditation. Natürlich auch ohne Zwang es täglich machen zu müssen, aber ich sehe Erfolge ( hatte Probleme mit den Schultern und Armen) und das treibt mich an. Man kann so viel für sich selbst tun, wenn man drauf achtet !
    Ich wünsche dir noch einen schönen dritten Advent !

    1. Ich finde, dass es einfach auch so super anstrengend ist, sich selbst und anderen was vor zu machen. daher finde ich es einfacher, sowas weg zu lassen.

  12. Liebe Gabi,
    so ein schöner Artikel!
    Ich brauche Auszeiten und Pausen, sonst geht es mir nicht gut. Einfach nur mal für mich selbst (da) sein.
    Die Ruhe und Stille um mich herum genießen, einfach nichts tun und in mich selbst hinein horchen.
    Das bringt Klarheit und Sicherheit. So geht es mir jedenfalls.
    Einen schönen 3. Advent wünscht
    Karin

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