Das digitale 33-Tage-Experiment – Teil 1: Überlastung reduzieren

Die digitale Reizüberflutung

Es war nach meinem letzten Beitrag über die bunt-flimmernde Überforderung, als mir die eigene digitale Überlastung nochmal deutlicher als je zuvor bewusst geworden ist. Ich habe wenige Mediengeräte (nur Smartphone und Tablet), aber ausgerechnet auf diesen Geräten sind die ganzen bunten Digitalwelten in kürzester Zeit verfügbar. Einmal nur kurz auf den Knopf drücken, dann muss anschließend nicht mal ein Passwort oder Code eingeben, es gibt ja die Face-ID. Einmal kurz das Tablet anschauen, zack ist alles da. Und es wird ja auch alles getan wird, um unsere Aufmerksamkeit zu binden: es blinkt, es ploppt, es piept und egal, wie lange wir die Leiste runter scrollen, immer wieder kommt was Neues. Ich bin grundsätzlich ein neugieriger Mensch, aber inzwischen eben auch von den ganzen Eindrücken überreizt. Zeit, dass nun etwas passieren muss.

Mein digitales 33-Tage-Experiment

Letzten Samstag habe ich daher beschlossen, dass ich diese ganzen digitalen Reize reduzieren möchte. Zufällig waren es zu diesem Zeitpunkt noch 33 Tage bis zu einigen Tagen Urlaub Ende August, so dass ich beschlossen habe, diese Zeit zu nutzen, einfach mal ein 33-Tage-Experiment zu starten, wie ich diese digitale Reiz- und Aufmerksamkeitsübeflutung reduzieren kann.

Anregungen in dieser Richtung gibts ja genug. Da bin ich wohl nicht alleine mit diesem Thema. Standardlösungen (so machen das alle, so steht’s in einem Buch) und aufsehenerregende Aktionen sind allerdings nicht so mein Ding. Ich finde gerne meine eigenen Wege gemäß dem (vereinfacht formulierten) Motto: Es gibt keine guten oder schlechten Wege, sondern nur passende oder unpassende.

So geht es weiter

Bis Ende August veröffentliche ich daher immer mal wieder was dazu, was ich so entdeckt und ausprobiert habe, welche Erfahrungen ich gemacht habe und wie es mir damit geht, die Chancen dieser digitalen Welten zu nutzen, aber mich nicht davon überreizen und überlasten zu lassen. Aktuell probiere ich aus, maximal 2 Stunden täglich über den Webbrowser im Internet zu surfen. YouTube-Videos pausieren bis Ende August komplett. Mal schauen, wie sich das entwickelt.

 

Zum Weiterlesen:

Hier der erwähnte letzte Beitrag über die flimmernde Überforderung. Am Ende befinden sich dort auch einige Links mit weiteren Informationen, sowie auch zweiLinks zu Tests zu Smartphone- und Internetsucht von Therapie.de:

Die bunt-flimmernde Überforderung

 

17 thoughts on “Das digitale 33-Tage-Experiment – Teil 1: Überlastung reduzieren

  1. Liebe Gabi,

    ich lag gestern Abend im Bett mit einer Zeitschrift und habe gelesen.
    Immer wieder fiel mir dabei auf, dass ich kurz nach dem Handy greifen wollte, was aber absichtlich unten lag. Das hat mir wirklich zu denken gegeben und heute lese ich von Deinem Experiment, scheint so, also soll ich wirklich ernsthaft darüber nachdenken.
    Habe mich heute auch bereits mit einer Kollegin unterhalten. Social Media zeigt uns eine Fülle an Möglichkeiten, die Entscheidung für eine Option fällt der heutigen Jugend schwerer als uns.
    Ich verfolge gespannt wie es bei Dir läuft. Ich habe in drei Wochen Urlaub und möchte im Urlaub das Handy komplett weglegen, bis dahin habe ich mir eine Auszeit-Kontrolle eingerichtet.
    Liebe Grüße Julia

    1. Da drücke ich die die Daumen. Genau solche Phänomene, wie du sie beschreibst, sind ja so tükisch. So lange man es aber merkt und dann mal weglegen oder liegen lassen kann, geht es ja.
      Diese digitalen Sachen nutzen – ja, ich bin da voll dafür. Das sind Möglichkeiten, von denen hätte ich früher nur träumen können. Aber es ist wichtig, sich nicht davon abhängig zu machen.

      1. Vielen Dank! Die digitalen Möglichkeiten die wir haben, sind toll. Aber Abhängigkeit nicht, das stimmt. Aus diesem Grund lese ich Bücher auch lieber in Papierformat.
        Ich habe mir nun erstmal meine Bildschirmzeit eingestellt und bisher halte ich mich brav dran;)

  2. Hallo Gabi,

    ich habe mit der Newsdiät vor 2 Wochen angefangen. Aber die Online-Zeit beweist, dass es noch nicht ganz funktioniert. YouTube habe ich auf 30 Minuten beschränkt. Momentan gibt es zwei Themen dort , die ich nicht auf Internetseiten finde (Solar/Steuer) oder dort unnachprüfbar veraltet. Also habe ich die Abos auf 5 Stück reduziert, auf wenige Themen. Das ist schon wieder deutlich weniger Lärm.

    1. Die Online-Zeit beweist natürlich auch, dass du es auch wirklich ausprobierst. Wer sagt, bei mir ist von Anfang an alles easy und läuft tadellos und ohne Fehler, das erscheint mir sehr unrealistisch. Wir sind schließlich keine Maschinen und Gewohnheiten sind mehr als hartnäckig.

  3. Ich bin dem Phänomen „Comfort Binge“ erlegen. Konsumiere immer wieder die gleichen Serien, Bücher, You Tube Kanäle. Ich esse auch meistens das gleiche pro Woche und mache ähnliche Dinge nebenbei. So muss ich mich nicht mit neuen Serienhelden anfreunden. Dient der Berieselung und muss nicht groß mitdenken. Kann nebenbei Dinge tun. Oder lassen.

    1. Den Begriff kannte ich noch gar nicht, das Phänomen schon – allerdings nicht bei mir. Du hast damit den glasklaren Vorteil, dass dann nicht ständig etwas Neues auf dich einströmt.

  4. Was die Nutzung der sogenannten „social media“ wie facebook, whatsapp und andere komische Dinge angeht bin ich ein absoluter Nichtnutzer. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wozu das gut sein soll. Echte menschliche Kontakte mit Familie, Freunden, aber auch ein kurzer mit der vertrauten Busfahrerin, schätze ich dagegen sehr. Für die Informationsbeschaffung wie Busfahrpläne, Öffnungszeiten von Ämtern, auch mal Wikipedia oder ähnliches finde ich das Internet praktisch. Aber YouTube Videos oder -Clips langweilen mich schon nach wenigen Sekunden, weswegen ich daran kein Interesse habe.
    Trotzdem wurde mir gerade bewusst, wie abhängig ich von Telefon und Internet bin. Wegen eines Schadens am Telefonkabel in der Straße waren mehrere Straßenzüge fünfzehn Tage ohne Telekommunikation. Den Arbeitgeber wegen Krankheit anrufen und telefonisch einen Arzttermin ausmachen ging nicht. Ein benötigtes Formular wegen einer Rentenangelegenheit aus dem Internet laden war nicht möglich.
    Ich bin gespannt wie du deine Reduktion der Digitalen Welt erlebst.

    1. Ja, gespannt bin ich auch. Wobei hier ja keine Kabel kaputt sind. Ist etwas wichtiges, kann ich das jederzeit erledigen.

  5. Bin sehr gespannt, wie es dir ankommt.
    Bei mir ist es zum Glück schon ganz gut verinnerlicht, aber vielleicht lese ich bei dir ja noch die ein oder andere Anregung.

    1. Das ist doch eine wunderbare Sache, wenn du für dich da einen guten Weg gefunden hast. Es ist ja nicht jeder auf dem Medientrip

  6. Da unser steinzeitliches Gehirn so sehr auf Belohnung getrimmt ist, verfällt man nur allzu schnell in gemütliche Gewohnheiten und scrollt sich durch das Unterhaltungsangebot.
    Ich finde es schon hilfreich, sich bewusst zu machen, wie viel Zeit man vor einem Bildschirm verbringt. Und mit einem Ziel (= Anzahl Tage) fällt es einem leichte, sich wieder umzugewöhnen. Dann hat man plötzlich wieder ganz viel Zeit und kann sich mit einem guten Buch belohnen 🙂

    1. Ja, es ist tatsächlich oft eine gemütliche Gewohnheit, leider nicht ebenso einfach-gemütlich, sich das wieder ein wenig abzugewöhnen.

  7. Gabi, das finde ich wunderbar! Ich stehe kurz vor der Masterarbeit und lasse mich nur zu gerne ablenken. Habe schon vieles gelöscht, aber eben noch nicht alles. Ich freue mich also sehr darauf, was du für Fortschritte machst und in welchen Bereichen dir die Abstinenz besonders gut gelingt. Ich wünsche dir viel Erfolg!
    Lieben Gruß Sabrina

    1. Oh ich drücke dir die Daumen, dass du gut durch die Masterarbeit kommst. Unabgelenktheit ist da echt eine gute Sache

      1. Vielen lieben Dank für die lieben Wünsche. Ich habe jetzt die letzte „fiese“ Ablenkung gelöscht: mein Instagram Profil. Diese App ist eh einfach nur Mist, ehrlich gesagt.😅

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