Nun sitze ich hier auf dem Balkon der neuen Wohnung. Ich genieße es, einen Nordbalkon zu haben. Während die Südbalkoner schwitzen, ist es hier angenehm mit einem herrlichen Blick auf wunderschöne und hochgewachsene Bäume.
Es erinnert ein wenig an „Mitten in der Stadt am Waldrand“. Meditation auf dem Balkon, dazu in einem Campingsessel – sicher etwas ungewöhnlich, aber wunderbar. Beim Ein- und Ausatmen höre ich das Zwitschern der Vögel und das Rauschen der Bäume, ich fühle den Wind auf meiner Haut und bemerke, wie unglaublich unwichtig meine Überlegungen sind, ob ich ergänzend zu den Jalousien nun Vorhänge will und wenn ja welche oder auch nicht.
Alles ist noch ein wenig improvisiert. Als ich hier meinen ersten Kaffee kochte, dachte ich spontan: „Wenn ich Kaffee kochen kann, ist die Küche fertig“ und musste lachen. So ganz stimmt das natürlich nicht. Einige größere Teile, die sich weder zu Fuß, noch mit dem kleinen Carsharingauto transportieren lassen, fehlen noch. Dazu gehören auch ein paar Küchenmöbel, die erst Anfang Juni in die neue Wohnung kommen.
Ich finde es unglaublich spannend, eine Wohnung erst nach und nach zu beziehen. Ich kann mir diesen Luxus leisten, da neue und alte Wohnung nur rund 200 Meter entfernt sind. Erstmal die leeren Räume erspüren, die Atmosphäre, das Licht und ausprobieren, ob ich lieber hier oder da schlafen will. Genialerweise habe ich jetzt so etwas wie einen begehbaren Schrank. Genau gesagt, ist es eine ca. 1qm große Abstellkammer und abgesehen von einigen Bad- und Küchenutensilien passt alles hinein, was ich so an Zeugs besitze. Die auf dem Foto zu sehende Einordnung ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber reicht für den ersten schnellen Überblick.
Ohne einen minimalistischen Lebensstil und die immer wieder neue Ausrichtung darauf, was und wieviel Dinge ich wirklich benötige bzw. nicht benötige, hätten die letzten Monate so nicht stattgefunden. Weder hätte ich neben meiner normalen Arbeitsstelle, Zeit und Nerven gehabt, ein Buch zu schreiben, noch wäre ich in der Lage gewesen, einen „normalen“ Umzug mit „normal vielen Dingen“ zu stemmen. Doch selbst meinen überschaubaren Besitz habe ich als sehr viel empfunden, als er in Kisten, Taschen und Tüten gepackt war. Um mehr Zeugs möchte ich keinesfalls kümmern. Statt irgendwelche Unmengen an Besitz einzusortieren, sitze ich lieber hier und genieße Balkon-Meditationen und Kaffeekoch-Improvisationen.
Was für ein wunderschöner Blick von deinem Balkon. Ich bin gespannt wie deine neue Wohnung eingerichtet sein wird. Liebe Grüße Sabrina
Hast Du gar keinen Kleiderschrank mehr? Das wäre ein Traum von mir! Wir haben ja nun auch die Zusage für eine ganz ganz tolle Zweizimmerwohnung. Ich möchte noch einmal aussortieren, insbesondere einige Möbelstücke will ich nicht mehr mit umziehen – mal sehen, ob mein Partner mitspielt.
Den Tipp, die leere Wohnung erstmal zu erspüren, finde ich grandios, das werde ich definitiv auch so machen. Unser Umzug wird auch langsam und behutsam erfolgen, ich mag diese brachialen Umzüge à la „Alles an einem Tag“ nicht. Ich möchte Schritt für Schritt die Dinge in die Wohnung bringen, die dort hingehören. Alles andere soll weg.
Hallo Steffi, den Kleiderschrank habe ich verschenkt. Ich mochte eh nie Kleiderschränke und hatte jetzt einfach Glück, dass es in der neuen Wohnung eine Abstellkammer gibt. Ob sich das bewährt, wird sich zeigen. Ich hoffe es. Dafür gibt es seit heute tatsächlich ein Sofa. Wir haben einen genialen Gebrauchtmöbelmarkt hier, der z.T. auch Sachen von umliegenden Möbelhäusern verkauft, die diese aus welchen Gründen auch immer, loswerden wollten. Auf diese Weise bin ich an ein neuwertiges Sofa gekommen (vermutl. Ausstellungstück) – für 150€ mit Lieferung in die 1. EG.
Ein Umzug ist wirklich eine gute Gelegenheit, alles nochmal auf den Prüfstand zu stellen. Es macht mir auch durchaus Spaß, die Wohnung so ganz allmählich wieder mit den eigenen, ausgewählten Dingen zu füllen.
Herzlichen Glückwunsch für eure Wohnung. Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut klappt.
Gabi.
Genieß das neue Leben! Ich schick dir noch ein paar Ameisen. Fürs Campingefühl. 🙂
Oh je. Ich erinnere mich noch, dass ich mal eine Dachwohnung in der 4. Etage hatte mit Besuch von den Ameisten der Nachbarterasse. Lieber Himmel. Die Nachbarn durften dann ihre monstergroßen Blumenkästen abbauen…. Auf die Art Campinggefühl verzichte ich dann doch liebend gerne 🙂
Liebe Gabi,
wie schön das du schon deinen Balkon genießen kannst.
Ein Nordbalkon ist wirklich ein Segen, ich habe auch einen und freu mich immer das ich dort nicht ersticke wenn es Hochsommerliche Temperaturen hat.
Liebe Grüße
Aurelia
Hallo Aurelia, ja genau das ist es: Bei den oft heißen Sommern bin ich wirklich froh, wenn ich Sonne und Hitze nicht direkt auf dem Balkon habe.