Minimalismus pur: Meine ersten Erfahrungen mit Achtsamkeit

Achtsamkeit als eine Form von Minimalismus

Vermeintlich nichts tun: Einfach da sitzen, den Atem beobachten: Minimalismus pur: Nur Konzentration auf das Ein- und ausatmen, sonst nichts. Bei all den Ablenkungen und Multitaskings unserer Tage aber gar nicht so einfach und trotzdem so unendlich wohltuend.

Die vielen Übungswege und -varianten

Den ersten näheren Kontakt mit Sitzmeditation hatte ich  2010 während einer Kur. Ich wollte weiter üben, da mir diese Sitzmeditation – warum auch immer – sehr gut getan hat. Ich suchte nach einer Meditationsgruppe, stellte dabei fest, es gibt sehr viele unterschiedliche Meditationspraktiken, Rituale, etc. – Anfangs verwirrte mich dies.

Bei mir war es so, dass ich mit ZEN-Meditation so gar nicht klar kam: Den Raum mit dem linken Fuß zu erst betreten, Räucherstäbchen, einige schwarz gewandete Gestalten – ich ging bereits bei der Einführung wieder. Nichts für mich. Zuerst überlegte ich, ich könnte auch ausschließlich alleine meditieren, aber ich bemerkte schnell, dass dies nicht ausreicht.

Über einige Umwege gelangte ich dann zu MBSR (Mindfulness based stress reduction) – Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Mir gefiel die religiöse Neutralität, es gibt Strukturen, aber keine starren Rituale. Zudem gibt es vielfältige Formen der Achtsamkeit, neben Sitz- und Gehmeditation auch achtsames Yoga, achtsames Essen. Hinzu kommt die informelle Achtsamkeitspraxis: also all das, was im Alltag auftaucht und geeignet ist, achtsam getan zu werden.  Man könnte einwenden, dass mit MBSR in der Regel Geld verdient wird – was ja erstmal nicht negativ ist. Aber der Fokus ist dann, wenn jemand von dieser Art Geldeinnahme lebt, dann natürlich schon ein anderer, als ein buddhistisches Kloster, welches von Spenden lebt und somit Meditation und Gelderwerb zum Lebensunterhalt komplett getrennt voneinander sind.

Der Vorteil der unterschiedlichen Ansätze

Letztlich stelle ich fest, dass es Vorteile hat, dass es so unterschiedliche Übungsansätze gibt. Denn jede/r ist anders, nicht jede/r kommt auf ein und dem selben Weg gleich gut weiter. Da ist es gut, wenn man einfach unterschiedliches ausprobieren kann. Letztlich bleibt immer dieser Minimalismus der Meditation: diese unendlich einfache Konzentration auf das Atmen, auf das Hier und Jetzt.