Jede Menge Abwechslung
Ich komme beruflich viel herum. Das ist schön, interessant , abwechslungsreich, erlebnisreich – aber durch die Fahrten, die damit verbunden sind, auch sehr anstrengend. Ohne Dienstauto geht kaum etwas. Hier im Ruhrgebiet ist eigentlich immer irgendwo Stau. Manchmal habe ich nur die Auswahl, durch welchen Stau ich fahre. Hier gibts einige Autobahnen in direkter Nähe. Fangen wir an mit der A 40 (in Dortmund B1 genannt): Die B1 heißt Ruhrschnellweg – wird hier aber gerne „Ruhrschleichweg“ genannt. Denn schnell geht hier eigentlich nichts. Es handelt sich um eine der meist befahrensten Straßen bzw. Autobahnen überhaupt. Dann: A45, dort ist seit längerem eine Baustelle. A 43: Ebf. Dauer-Baustelle. A2: Dauer-Baustelle. A1: wegen der Dauerbaustellen woanders eigentlich immer überfüllt. Über eine dieser Autobahnen muss ich üblicherweise immer, wenn ich irgendwo hinfahre.
Privat erspare ich mir das Auto, wann immer es geht. Lieber tuckere ich dann mit dem ÖPNV durch die Gegend. Der ist hier dann auch nicht immer so optimal getaktet, aber besser als erneut durch Stau’s zu fahren.
Jede Menge „Nichts“
Tja und dann habe ich Urlaub und bin die ersten Tage meistens erstmal platt und will nach Möglichkeit erstmal nirgendwo hin. Einfach nichts erleben müssen. Das ist so schön. Zumindestens für mich. Ich mag diese Form von Minimalismus. Ich bin dann froh, endlich nicht mehr durch irgendwelche Autokolonnen fahren zu müssen, möchte auch erstmal keine Bahnhöfe, keine Züge sehen. Zum nahegelegenen Wald sind es ca. 5 Minuten Fußweg. Das ist dann manchmal das höchste der Gefühle und musste in diesem Jahr in den ersten Tagen auch nicht sein. Ich wollte erstmal Zuhause rumtrödeln. Einfach mal nichts machen und nirgendwo hin gehen oder fahren müssen.
Ich bin froh über solche Tage des wunderbare Nichts. Erst dann, wenn ich lange genug dieses herrliche Nichts genossen habe, bekomme ich wieder Spaß daran, raus zu gehen: Spaziergänge und Wanderungen finde ich klasse. Oder mal Leute besuchen oder beides miteinander kombinieren. Oder mich überkommt der Spaß am Schreiben – so wie gerade jetzt. Aber all das schön langsam, allmählich und immer wieder die Freiheit dieses herrlichen Nichts-Raumes genießen und mich durch den Tag treiben lassen. Muße statt muss.
Natürlich ist mir klar, dass dies ein Ausgleich zu meinem sehr abwechslungsreichen Alltag ist. Ich brauche diese Freiheit meines Nichts-Raums aber auch um mich wieder neu zu erden. Ich brauche es, um Zeit zu haben, um wieder mehr zu mir zu finden – zu meinen Bedürfnissen, Wünschen, Gedanken und Energien.
Mir fällt dabei immer wieder besonders auf, warum ich mich immer wieder mit Achtsamkeit und Minimalismus befasse. Denn beides steckt in solchen Urlaubsbedürfnissen natürlich auch drin. Für mich bedeutet dies viel Ruhe und Erholung. Ganz besonders aber genieße ich die unglaubliche Freiheit, die in einer solchen Leere steckt.
Ich kann halt nur über solche Urlaub keine interessanten und spannenden Geschichten erzählen. Lediglich gibts diese paar Zeilen. Mit einem ganz herzlichen Gruß an die vielen freundlichen Blogleser_Innen – direkt verschickt aus meinem ganz persönlichen und erholsamen Nichts-Raum, der lediglich mit der Freiheit der Leere angefüllt ist.
Hallo Gabi!
Derzeit würde ich mich auch sehr nach so einem Nichtsraum sehnen. Ein Monat muss ich noch warten. Seit Deinem Beitrag ist die Sehnsucht noch größer geworden!
lg
Maria
Hallo Maria, ich beschäftige mich gerade mit der Frage, wie e solche Freiräume auch mal besser in den normalen Alltag reinpassen. Es kann doch irgendwie nicht sein, dass wir dafür erst immer auf den Urlaub warten müssen. Aber wie genau sich was umsetzen lässt, ist mir auch noch nicht wirklich klar.
Liebe Gaby,
das ist doch die beste Entspannung die man im Urlaub haben kann, einfach nichts tun 🙂
Wünsche dir noch einen weiteren schönen Urlaub
Herzliche Grüße
Aurelia
Hallo Aurelia, danke ?
Sehr schön geschrieben. Und für mich nachvollziebar. Wie schön, dass Du Deine eigene Stimme hören und ertragen kannst.
Liebe Grüße aus Berlin
Astrid 🙂
Hallo Astrid, ich kann dann ja immer noch entscheiden, ob und was ich von meiner Stimme ernst nehme – wirklich ein Vorteil.