Minimalismus – 10 Fragen an: Claudia

Minimalismus – 10 Fragen an… ist eine kleine Reihe, in der (in unregelmäßigen Abständen) Leser/-innen meines Blogs zu Wort kommen, um die Vielfältigkeit des minimalischen Lebensstil deutlich werden zu lassen.

Heute: Claudia

 

1. Wie ist deine jetzige Wohn- bzw. Lebenssituation?

Ich lebe mit meinem Mann und meiner Hündin an der Ostsee. Wir verbringen viel Zeit unter freiem Himmel. Obwohl ich meinen Job schätze, habe ich vor kurzem meine Wochenarbeitszeit reduziert und fühle mich nun erholt und frei.

2. Warum hast du mit dem Minimalisieren angefangen?

Der Minimalismus kam in mein Leben als es mir sehr schlecht ging. Ich war gestresst und orientierungslos. Auf dem Weg zur einer gesunden und nachhaltigen Lebensweise entdeckte ich den Minimalismus und war sofort gebannt von seiner heilsamen Wirkung auf mich. Mein Geist kam zur Ruhe. Ich erkannte meine Abhängigkeiten und mit jedem Ding was ich losließ, kam die Kontrolle über mein Leben zurück.

3. Was denken andere Menschen (Familie, Freunde, Nachbarn…) über dein Loslassen von Dingen?

Meine Mutter ist in der DDR aufgewachsen. Ihr Leben war von unfreiwilligem Verzicht geprägt. Sie kann es kaum nachvollziehen, dass ich freiwillig so lebe, akzeptiert es aber.
Mit meinem Mann kann ich prima minimalistisch leben. Er empfindet einkaufen als lästig, repariert lieber Gebrauchsgegenstände und besorgt sich alles Notwendige auf Tausch- und Verschenkbörsen.

4. Am leichtesten ist mir gefallen…

…das Ausmisten in weitere Lebensbereiche zu integrieren. Es war nur logisch und musste passieren. Schritt für Schritt habe ich mein Leben unter die Lupe genommen und mir die Frage gestellt, wie ich leben möchte und was für mich ein zufriedenes und gutes Leben bedeutet.

5. Am schwersten finde ich …

…die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Ich habe bei meiner Reduzierung wirklich jeden Brief, jedes Foto, meine Tagebücher, Andenken etc. in die Hand genommen und betrachtet. Das hat einiges ausgelöst und hochgeholt. Ich habe in dieser Zeit viel und intensiv geträumt.

6. Auf keinen Fall würde ich noch mal…

…versuchen, mit meinem Mann sein Werkzeug aufzuräumen…

7. In jedem Fall würde ich noch mal…

…die Dinge immer wieder so anordnen, dass ich sofort alles im Blick habe.

8. Welches praktische Vorgehen hat sich bei dir bewährt?

In einem Rutsch aufzuräumen. Es macht wirklich Sinn, einmal alles auf Links zu drehen, um den kompletten Durchblick zu bekommen.

9. Welche Vorteile hat es für dich, weniger Dinge zu besitzen?

Unser Zuhause ist meine Ruheinsel. Hier tank‘ ich Kraft!

10. Gibt es noch etwas, was du mitteilen möchtest?

Kauft so wenig wie möglich! Geht weniger arbeiten! Geht raus! Genießt eure Freiheit und erlebt das Wunder des Minimalismus!

 



Zum Weiterlesen:

24 thoughts on “Minimalismus – 10 Fragen an: Claudia

  1. Ich bin schon sehr lange eine stille Mitleserin und möchte mich jetzt einfach mal bedanken, bei Gabi und den vielen “ Kommentartoren -innen “ für die authentischen Worte.
    Minimalismus ist einfach viel mehr als wenig Dinge.
    Es hat für mich Priorität, mich auf auf’s Leben zu konzentrieren und das ist für mich nicht Konsum oder Image.

    – Danke an ALLE
    Glg Sylvie

  2. Ich vernichte Notizen sofort. Möchte nicht, dass das jemand liest. Will keine Spuren hinterlassen. Kann ja auch geklaut werden. Was ist dann? Zeichnungen und Literarisches aus Kindertagen von mir und von meiner Tochter verwahre ich. Das hat einen Wert für mich. Unersetzbar. Der Rest ist für mich bedeutungslos, weil nachkaufbar.

    1. Das kann ich so unterschreiben. Lieber habe ich auch ein paar Bienenblumen im Garten , die eine Zukunft versprechen und im Herbst vergänglich sind als tote Deko. Im Folgejahr geht es dann von vorne los, manche säen sich aus. Leben mit den Jahreszeiten ist auch zu beachten. Saisongemüse und so.

  3. Hallo liebe Mitleserinnen und Mitleser,

    ich schaue ab und zu in den Blog von Gabi.

    Warum eigentlich heißt es Minimalismus und nicht Reduzierung? Hinter auf -ismus endenden Wörter stehen eher für negative Ideologien. Aber das nur so nebenbei…

    Ich lebe seit vielen Jahren sehr reduziert. Augenblicklich sind in meiner Wohnung eine Matratze und eine Kommode für die Kleidung/Bettwäsche. Es gibt 3 Hosen, 3 T shirts, 2 Pullis, 2 Jacken und den Kleinkram (Socken usw). Ach ja, auf dem Balkon steht ein kleiner Tisch. Sitzen tue ich auf meinem Schaffell.

    Mir fällt es sehr leicht loszulassen.

    Zum Thema Tagebücher. Anfangs habe ich diese aufgehoben. Irgendwann kam der Augenblick in dem ich alle verbrannt habe. Ebenso Briefe, Bilder… Ein paar wenige habe ich aufgehoben. Aber wirklich sehr wenige. Jetzt verbrenne ich das Tagebuch immer sobald es beschrieben ist und sage Tschüss.

    Eine Freundin meinte einmal: „Du brauchst keinen Umzugswagen, nur einen Smart.

    Ich erlebe in Begegnungen jeden Alters immer wieder, wie sehr sich Menschen nach „Einfachheit“ sehnen. Aber sie „scheitern“ an Konventionen oder auch daran, dass die Dinge ja einmal so teuer waren. Die Sehnsucht sollte aus dem Herzen kommen. Heute springen viele nur auf den Zug des Wortes „Minimalismus“ auf. Daraus ist ein ganz eigener Wirtschaftszweig entstanden. Das Gegenteil von dem, was Reduzierung im eigentlichen Sinne bewirken sollte bzw. könnte.

    In meinem Fall, ich habe das Wenige, welches ich besaß verschenkt. Und ja, ich gestehe, auch einmal in den Müll geworfen.

    Bücher (auch die habe ich alle weggegeben) finden sich in Bücherschränken, Kleidung im Kilo Shop… Eine Asketin bin ich nicht. Ich liebe schöne Dinge, Kunst und Literatur…und fühle Leichtigkeit und Stille in Ihre Betrachtung ohne den Besitz zu wollen.

    Meine kleine Wohnung ist nun beinahe leer. Für mich ein wenig mehr gefühlte Freiheit…

    Bunte Gedanken an Euch

    ebenfalls eine Claudia

    1. Reduzieren hat für mich etwas einengendes. Aber das ist natürlich nicht für jede/n so. Also lasse ich das jetzt mal mit der Begriffewahl – eigentlich ist es mir egal, wie man es nennt.
      Der Hype um den Minimalismus ist ist in den sozialen Netzwerken wirklich nicht unerheblich. Manches interessant, manches komplett gruselig. Nicht selten ist Minimalismus einfach nur ein anderer Begriff fürs Ausmisten und irgendwie scheint sich der ein oder andere Zeitgenosse gut damit inszenieren zu wollen. Ob das gelingt, ist dann ein anderes Thema… Ich habe irgendwann die sozialen Netzwerke minimalisiert und bislang verspüre ich immer noch keinerlei Anreiz, mich damit wieder zu beschäftigen. Als ich angefangen habe, mich für Minimalismus zu interessieren, gab es vorrangig normale Blogs. Das gefällt mir bis heute besonders gut.
      Mich interessieren eigentlich nicht die wenigen Dinge, sondern möglichst viel Leben.

      1. Das Interessante, das ich festgestellt habe, als ich anfangs über das Konzept Minimalismus gestolpert bin, ist, dass im Gegensatz zu Blogs und anderen social media Seiten die „offiziellen Medien“ das scheinbar alle negativ sehen.

        Wenn man auf Artikel über Minimalismus in großen Tageszeitungen stößt, blasen die alle ins selbe Horn: Von wegen dass sei ja auch nur eine Form der Selbstinszenierung und etwas für wohlstandsmüde Schnösel. (Arme Leute würden ja nicht noch das wenig, was sie besitzen, loswerden wollen.)

        Fand ich interessant, wenn auch etwas gruselig, dass wirklich a l l e Journalisten das vertraten. Scheint irgendwie zum guten Ton zu gehören, so als hätten sie Angst, nicht als kritisch genug zu erscheinen, wenn sie einem vermeintlichen Trend etwas Positives abgewinnen können.

  4. Wohnungen wie diese sind auch mein Ziel. Das wird auch, doch auf einen Rutsch ausmisten kann ich nicht. Habe mich aber schon von wirklich sehr vielen Dingen verabschiedet und mit jedem Teil, was geht, habe ich das Gefühl, besser durchatmen zu können.
    Ins Kinderzimmer schaue ich da aber lieber nicht. ? Obwohl ich auch da ab und an mal kräftig ausmiste. Aber da läuft es immer noch nach dem Prinzip: Eins raus, eins ein.
    In der restlichen Wohnung nur noch raus. Mir macht es mittlerweile richtig Spaß, immer wieder die Schränke zu durchforsten und auch nach dem x-ten Mal immer wieder was zu finden, was weg kann.
    Für manche mag Minimalismus ein Trend sein, aber mir tut er richtig gut. Mir ist erst die vergangenen Monate aufgefallen, dass im Grunde genommen der ganze unnötige Krempel und die damit verbundenen Mühen das ist, was mich mein Leben lang am meisten belastet hat. Wenn ich jetzt in meinem näheren Umkreis sehe, wie wild konsumiert wird und die Leute dabei immer nervöser, gestresster und unter Druck gesetzt wirken, frage ich mich, manchmal, wieso ich das jetzt nun endlich erkannt habe und die anderen sich noch nicht mal Gedanken darüber zu machen scheinen.

    1. Konsum ist eine Religion. Die Menschen glauben an eine Verbesserung ihres Seins , wenn sie Dinge anhäufen und teure Events besuchen, die ihnen einen kurzen Kick versprechen. Wie eine Tasse Kaffee , dann der Absturz. Wer nichts anhäuft kann nicht so schnell abstürzen. Er balanciert ja nicht so weit oben und fällt nicht so tief. Auf Ernährung, Körperpflege usw. muss natürlich trotzdem geachtet werden. Ausmisten und verzichten hat eine Grenze, da wo es das Wohlbefinden beeinträchtigen würde.
      Trotzdem glaube ich, dass Minimalisten einen Grund für ihren Minimalismus haben , es könnte eine Krise, eine Überlastung, eine Übersättigung mit Reizen sein. Man will nicht mehr durch Kaufen dumm funktionieren, sondern durch Verzicht autonom entscheiden.Das gibt Kontrolle zurück, Kontrolle, die man vielleicht in anderen Lebensbereichen verloren hat, z b. über die eigene Zeit.

  5. Liebe Claudia,
    ich mag Deine Wohnung sehr, ich nehme da sehr viel Ruhe und Klarheit wahr.

    Bei mir war das Ausmisten emotionaler Gegenstände (Brief, Karten) ein längerer Prozess. Aber irgendwann beim xten Durchgehen hab ich gemerkt, dass mit diesen Erinnerungen auch viel Schmerz verbunden ist. Ich hatte einen Karton voll mit Briefen und Zettelchen von Freundinnen z.T. noch aus der Schule. Nur 1 dieser Freundschaften ist erhalten geblieben (von der ich bezeichnenderweise kaum Briefe hatte ;-)). Ich habe dann nur noch pro Person 1 Brief behalten, mit dem ich gute Gefühle verbinde, der Rest ist weg und ich hab nie was vermisst. Und wenn ich jetzt so in mich reinspüre, ist der Zeitpunkt gekommen, nochmal auszusortieren.

    Viele liebe Grüße
    Steffi

  6. Hallo,

    Werkzeug aussortieren ist das schwierigste, glaube ich. Bin mein ganzes Zeugs mehrmals schon durchgegangen, doch es ist nicht wesentlich weniger geworden.

    Tagebücher würde ich nicht einfach so wegwerfen. Vielleicht pro Buch eine kurze Zusammenfassung schreiben und die aufbewahren. Oder best off Sachen raustrennen und extra abheften.

    Hihi, falls bei mir jemals ein Einbrecher kommt würde ich gerne sein dummes Gesicht sehen.
    Soviel aufzuräumen gäbe es danach auch nicht.

    Viele Grüße

    Sonja

    1. Bei Tagebüchern frage ich mich , was will man mit der Vergangenheit ? Leben kann man nur die Gegenwart. Soll das später jemandem in die Hände fallen, wenn man unversehens stirbt ? Ich würde kurze Blicke reinwerfen und mich dann vom Tagebuch und dem vergangenen Ich freundlich verabschieden.

      1. Genau diesen Gedanken habe ich auch. Aber eben nicht nur diesen. Es ist für mich selber interessant, die Entwicklung meiner Gedanken zu verfolgen. Und auch schöne Erinnerungen sind vemerkt.

        Habe gestern versucht, Sterbebilder auszumisten – es ging nicht. Ich weiß, dass ich zur Erinnerung an all diese Mneshcn keine Fotos brauche und irgendwann vernichte ich sie auch. Nur eben noch nicht jetzt.

        Was das Reduzieren anbelangt, sind diese Dinge auch nicht die großen Baustellen. Im Moment fühlt es sich eher so an, als ob es grad das ist, was ich behalten möchte. Gewiss hat jeder dazu eine eigene Einstellung. Und am Ende ist jede die richtige.

        1. Hallo Andrea, manches dauert bei mir Jahre. Wer in der Zwischenzeit nichts anhäuft bei dem wird es automatisch weniger. Dieses KannstMichMarieTuEsJetztWeg ist nichts für mich. Dieses Gemache mit Kategorien und den halben Hausstand schleppen und wieder zurück ist eher abschreckend für mich. Anstatt schnell Ausmisten lieber konsequent wenig kaufen und Stress vermeiden. Und dann ist der Tag plötzlich da , wo die Dinge gehen können , die Jahre noch bleiben durften.

          1. Gerade was emotionale Dinge angeht bin ich auch noch nicht soweit.
            Das hat auch Zeit und nimmt fast kein Platz weg wobei ich eher glaube, das diese Dinge ewig bleiben.

        2. Ausmisten geschieht meistens in Wellen. Und so lange Dinge nicht wirklich stören, warum sollte man sie abgeben? Ich finde auch, dass es manchmal auch nur eine Frage des richtigen Zeitpunktes ist. Manchmal dauert es einfach länger. Irgendwann spürt man, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Und wenn nicht: Na, dann halt nicht.

        3. Liebe Andrea,

          was sind denn Sterbebilder? Den Begriff kenne ich gar nicht – aber das Aussortieren von Erinnerungsfotos, seien es die klassischen Ausdrucke/ Alben oder die digitalen Bilder, das fällt auch mir extrem schwer.
          Alleine im Handyspeicher tummeln sich fast 10.000 davon ….

          Viele Grüße aus Erfurt von Susanne

          1. Guten Abend, habe die Frage nach den Sterbebildern erst jetzt entdeckt. Ist hauptsächlich eine christl. Tradition – aber nicht ausschließlich! Postkartengroß, 1 x in der Mitte geknickt. Vorne meist ein christl. Motiv oder eine schöne Landschaft (gern Sonnenuntergang), drinnen ein Foto vom Verstorbenen, die Daten und ein kurzes Gebet. „Früher“ hatten die Leute diese Bildchen in den Gesangbüchernund somit beim Kirchgang immer mit dabei. Sind liebevolle Erinnerungen.

      2. Ich finde es auch einen nicht unerheblichen Aspekt, einfach auch mit dem Abgeben einiger Dinge, ein Stück der Vergangenheit abzuschließen, um sich einfach mehr dem Hier und Jetzt widmen zu können.
        Für mich ist das eine Form ganz praktischer Achtsamkeit. In z.B. einer Atemmedtiation das Hier und Jetzt des Ein- und Ausatmens möglichst in dem jeweiligen Moment bewusst wahrzunehmen und gleichzeitig an allem möglichen altem, materiellen Zeugs festzuhalten, welches lange überholt ist, macht für mich überhaupt keinen Sinn. Es passt dann nicht zusammen und erscheint mir wie ein Widerspruch.

  7. Das sammeln, jedes noch verwertbare aufheben kenne ich auch zu Genüge – wenn man Platz hat…
    Gerade beim Hobby war es bei mir extrem, das ist nun vorbei.
    Die letzten 4 Monate hab ich nur ein kleines Teil gekauft (Lebensmittel ausgenommen) das ganze konsumieren habe ich auf nur das wirklich wichtige reduziert.

    Ich bin auch von der Ostsee.

    1. Stephan , bei mir kamen und kommen die Sammlertriebe immer wieder durch. Ich muss höllisch aufpassen. Pflanzen kaufe ich nur noch für den Garten, wenn überhaupt. Im Haus absolutes Verbot neue Töpfe anzuschleppen.

  8. Guten Abend,

    eine Frage hab ich: Wie bist Du mit den Erinnerungsstücken verfahren? Vernichtet? Bewahrt? Reduziert? Ich habe auch überlegt, meine Tagebücher (schreibe fast regelmäßig seit 2004) zu vernichten. Aber, der Zeitpunkt ist noch nicht gekommen dafür. Ganz heikel ist es mit Fotos; sind schon wesentlich weniger, immer noch viel…

    1. An dem schönen Tisch sitz ich seit zwei Tagen gedanklich und spiele Gitarre. Für mich ist der variable Besitz ein Problem im Kopf. Nicht der Statische. Da weiß ich, ich komme mit 3 Jeans durchs Jahr. Variabel, damit meine ich Material, Vorräte. Dinge, die sich verbrauchen. Mal brauche ich keinen Thunfisch. Dann 3 Dosen in der Woche. Weil ich so ein Phasenesser bin. Über Thorstens Spruch musste ich jetzt lachen zu den Tagebüchern. Weil er für mich persönlich stimmt. Natürlich verstehe ich auch andere Meinungen dazu. Liebe Grüße an Alle. Danke für eure wertvollen Gedanken. Immer wieder. Jetzt mal los zum Sperrmüll!
      Tanja

  9. Oh ich staune, soooo toll die Wohnung. Die Kleiderstange ist zwar nichts für mich,ich habe es lieber geschlossen und staubfrei, aber es sieht gut aus. Auch im Schrank sammelt sich Staub , die Hoffnung ist : weniger. Ganz klasse das Regal. Sooo leer. Man muss es sich leisten können es nicht vollzumüllen , manche einer würde daran scheitern.

    Bei dir war es die DDR, bei mir die Vertreibung aus der Heimat mit komplettem wirtschaftlichen Verlust und die schrecklichen Nachkriegsjahre . Das wird über Generationen unbewusst weitergegeben : nichts wegwerfen.

    Dem ist heute zu entgegnen : was man nicht hat , kann auch nicht geklaut werden. Also bei Wohnungseinbruch wäre wenig zu holen bei uns.

    1. Ich habe mich gerade mal so umgeschaut bei mir: Nennenswertes zu holen, gäbe es bei mir auch nicht. Das entspannt. Nicht unerheblich finde ich, dass man sich einfach auch generell keine größeren Sorgen um sein Hab und Gut machen muss. Keine teuren Sachversicherungen, keine Konsumkredite. Bei elektronischen Geräte, die ich nicht besitze, ist mir die geplante Obsoleszenz egal (zumindestens für mich persönlich, eine Umweltsauerei ist es natürlich trotzdem). Ich gebe mein Geld lieber für gute und hochwertigere Lebensmittel aus und Zeit ist einfach ein großer Luxusfaktor für mich. Was nützt mir der schickste Klimbim, wenn ich keine Zeit habe, ihn auch zu genießen.

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