Die minimalistische Küche – ein Update

Ich werde recht regelmäßig immer wieder nach meiner minimalistischen Küche gefragt. Hier einige Infos und ein Update:

Noch einmal würde ich die Küche so nicht kaufen

Meine Küche gefällt mir so recht gut. Nochmal würde ich so aber trotzdem nicht mehr kaufen.

1. Der erste Grund ist ganz einfach: Es würde sie in dieser Form so nicht mehr geben. 2016 beim Möbelschweden selbst zusammengestellt, gibt es diese Massivholzarbeitsplatte dort nicht mehr. D.h., selbst wenn ich wollte: Genauso ginge es nicht. Zumindestens die Arbeitsplatte müsste ich anderswo besorgen. Ginge natürlich. Würde ich wohl aber trotzdem nicht tun. Weil:

2. Es gibt praktischere und bequemere Spülen. Jahrzehntelang hatte ich eine alte Auflagespüle, auch Nirostaspüle genannt, samt Unterschrank. So etwas befand sich früher in der Regel bereits in einer Wohnung. Man konnte auch mal mit Wasser rumpantschen, da passierte nichts. Ich trauere dem heute noch hinterher. Heute sind diese Auflagespülen meistens noch in Baumärkten zu finden, aber die Unterschränke von ziemlich grottiger Qualität. Deshalb habe ich 2016 darauf verzichtet. Stünde ich nochmal vor der Entscheidung, würde ich einfach nur die Auflagespüle besorgen und mir andere Unterschränke darunter machen.

3. Einbauküchen mögen ja komfortabel und schick sein, aber sie sind halt in der Regel recht teuer und unflexibel. Wer, wie ich, zwar kocht, aber eben auch nicht sonderlich leidenschaftlich gerne und auch keine größere Familie zu versorgen hat, kommt auch mit einer Modulküche prima klar. Die sind im Falle eines Umzuges auch viel flexibler. Auch bei diesen Modulküchen würde ich nie im Leben die fertigen, z.T. sehr schicken und teuren Varianten aus dem Internet kaufen, auch nicht die qualitativ nicht so überzeugende Billigvariante vom Möbelelch, sondern einfach Einzelmöbel auswählen. Ob die nun speziell für eine Küche konstruiert wurden oder für was anderes, ist mir ehrlich gesagt egal. Letztlich muss lediglich die Spüle wegen des Wasseranschlusses an einem festen Ort sein, ggf. auch ein Backofen üblicher Größe (den ich aber nicht habe). Ansonsten braucht man doch nur irgendeine Arbeitsfläche, sowie einen Ort, wo man sein Küchenzubehör unterbringen kann.

4. Lieber kreativ werden und auf die üblichen Standardvarianten verzichten. Eine Freundin hat zwei gebraucht gekaufte Kleiderschränke umfunktioniert und in die Küche gestellt. Kleiderstange raus, Einlegebretter aus Restbeständen zugesägt, fertig ist endlos Platz zur Aufbewahrung. Eine phantastische Idee und es sieht sehr schön aus. Kosten: 70€ für die gebrauchten Schränke. Diese Aufbewahrungsmöglichkeit mit üblichen Küchenmöbeln hätte ein Vermögen gekostet.

5. Den eigenen Bedarf besser überprüfen: Mein Kühlschrank war anfänglich viel zu groß. Ich habe jetzt einen in der Abstellkammer stehenden 45-Liter-Minikühlschrank, der reicht völlig aus. Auch das Mikrowellen-Heißluft-Kombigerät habe ich in einem Jahr lediglich 2 x für eine Fertigpizza genutzt – ich gehe  jetzt im Bedarfsfall in die nächste Pizzeria und verzichte sehr gerne auf das Kombigerät und die ohnehin fragwürdigen Fertigpizzas.

 

Die Küche als Statussymbol

Küchen sind Statussymbole – und mit diesen Statussymbolen wird natürlich viel Geld verdient. Im Schnitt sollen es rund 6500€ sein, die die Durchschnittsdeutschen für ihre Küchen ausgeben. Hier und hier einige Durchschnittspreise. Bei mir waren es damals mit dem für mich zu großem Einbaukühlschrank und Kochplatten rund 700€.

Mir ist die Küche als Statussymbol nicht wichtig. Wer sich um Minimalismus in der Küche bemüht und auf möglichst viel Schnickschnack verzichtet, kann sich auch mit kostengünstigeren Varianten einen schönen und praktischen Kochbereich schaffen. Ich kenne nicht wenige Menschen, die locker 5-stellige Summen für die Küche ausgeben haben. Wem dies wichtig ist, soll es auch so tun. Jede/r muss das für sich entscheiden. Ich habe mich seit Anfang der 80er-Jahre stets gegen solche teuren Statussymbole entschieden und bin sehr froh darum.

Ich genieße meine jetzige Küche so, wie sie jetzt ist, aber stünde ich noch mal vor der Entscheidung, würde sie nochmal einfacher ausfallen. Denn auch das würde locker ausreichen.

Küchenzeile mit Spüle links, einer Kochplatte und einem Schubladenschrank auf dem ein Espresskocher steht

 

27 thoughts on “Die minimalistische Küche – ein Update

  1. Hallo Gabi, meine minimalistische Küchenecke kommt gerade ganz groß raus: ich habe das Brotbacken mit Sauerteig und Vollkornmehl für mich entdeckt und mein 23 l-Minibackofen backt Brote wie aus dem Bilderbuch. Viele Grüße
    Petra

    1. Hallo Petra, das ist doch wunderbar. Genau so finde ich es ideal: wenn in der minimalistischen Küche das Gerümpel endlich weg ist und genau noch die Dinge dort sind, die so richtig Spaß machen.

  2. Hallo Gabi!

    Deine Wohnung ist total inspirierend. Witzigerweise hat sie doch große Ähnlichkeit mit meiner eigenen. Ich habe sogar einige Möbel, die du auch hast 😀

    Da ich keine Einbauküche habe und auch keine Abstellkammer, musste ich mir zeitig überlegen, wieviel Zeug ich in der Küche wirklich brauche. Hohe Schränke mag ich nicht, ich habe nur eine Schublade, die restlichen Regale sind offen – es muss also Ordnung herrschen. Das hilft mir, immer nur das Nötige zu haben, an das ich auch schnell heran komme ohne Gesuche.

    Mittlerweile bin ich richtig gerne in meiner Küche. War kreativ, habe Bambusrollos zerschnitten und damit die offene Spüle verkleidet und alles in allem sieht es jetzt richtig gut und harmonisch aus. Minimalismus macht kreativ! 🙂

    LG!

    1. Küchen sollten praktisch sein und zum eigenen Bedarf passen. Geht man in einen Küchenladen, wird aber das empfohlen, was dem Bedarf des Küchenladens am besten entspricht: Was teueres, wegen des dann besseren Gewinns – Verstehe ich sogar, will ich aber trotzdem nicht.

  3. Hallo,

    ich bin gut voran gekommen die letzten Wochen/Monate mit weiter aussortieren/umgestalten. Meine Küche war schon immer einfach gehalten, doch ich habe gestaunt, was doch noch alles weg konnte. Jetzt ist alles luftig, frei und ich freu mich jedes Mal noch, wenn ich meine Küche betrete:

    Nirosta Spüle ohne Unterschrank, in einer Arbeitsplatte versenkt, direkt unter dem Waschbecken alles frei, rechts daneben Kühlschrank, der auch die Arbeitsplatte stabilisiert. . Das war bei meinem Einzug schon drin und überlegte ich jahrelang, das zu ersetzen mit Unterschrank und Co. bin ich jetzt froh, genau dies nur zu haben.

    Als ich einzog, war diese Spüle und ein Herd vorhanden. Der Herd war noch Kulanz vom Vermieter. Nun geht der langsam kaputt, einen neuen muss ich selber zahlen. Hier in der Gegend sind i.d.R. die Küchen schon seit vielen Jahren blank bei Neuvermietung, ist Küche vorhanden werden Wohnungen mittlerweile oft komplett möbiliert zu astronomischen Preisen vermietet.

    Weiterhin steht in der Küche ein Regal für Lebensmittel, brauche das offen, damit ich den Überblick habe und ein kleiner, zweitüriger Schrank, ca. 1,30 m hoch, wo Geschirr und Besteck drin ist. Auf diesem Schrank steht Küchenwaage, Obstschale. Zwei Personen konnten sonst noch in der Küche sitzen, aber im Prinzip habe ich das allein kaum genutzt und mit Besuch sitze ich am Tisch im Hauptzimmer. Der ist aufklappbar und hat für 6 Personen Platz. Also sind der Tisch und die zwei Stühle in der Küche nun raus. Einiges an Geschirr weg getan, gerade die ungeliebten Geschenkteile und was ich jetzt habe reicht für 6 Personen. Mehr Gäste habe ich sowieso nicht mehr zum Essen.
    Und falls ein Teller/eine Tasse kaputt geht. Etwas Ersatz habe ich gelassen.

    Stühle habe ich jetzt zwei Feststehende und vier Klappstühle.
    Als Reserve noch zwei schlank gebaute Sesselstühle aus der Gartenmöbelabteilung, die zusätzlich als Sofaersatz herhalten. Aber verstaut sind und bei Bedarf extra ran geholt werden müssen. Bin ich alleine, lebe, esse und schlafe ich eh nur noch auf dem Boden. Wie früher, wo ich mich mit wohl gefühlt hatte, aber auf „Druck“ der Gesellschaft, das man ja „vernünftig“ eingerichtet sein muss leider von abgekommen war. Aber meinen Gästen möchte ich das nicht aufdrängen und somit habe ich mich auf diesen Kompromiss geeinigt.

    Backen/Teig zubereiten, seit der letzte Mixer vor Jahren kaputt ging, mit der Hand bei festen Teigen und bei weichen mit Schneebesen oder Rührlöffel. Eine Erleichterung allerdings verschafft mir ein verschließbarer Becher mit einem Sieb drin zum Sahne oder Eiweiß schlagen/shaken. Das ist mit Schneebesen ein ganz schöner Akt und bekam ich so nicht mehr hin. Das Alter und die fortschreitenden Wehwehchen….

    Ansonsten wichtig sind mir ein paar Messer. Möglichst Wellenschliff. Die brauchen nicht nachgeschliffen zu werden. Habe zwei Messer seit knapp 30 Jahren täglich im Gebrauch. Leider verabschieden sich nun langsam die Griffe. Mir graut schon vor der Neubeschaffung, weil ich jetzt schon weiß, sowas werde ich zu einem annehmbaren Preis nicht mehr bekommen.

    Jetzt nur noch meine Kleiderkommode gegen einen kleinen niedrigen (Kleider-)schrank ausstauschen, habe festgestellt, dass ich ansich noch nie Schubladen mochte. Hatte mir nur nie Gedanken genauer darüber vorweg gemacht.
    Dann wäre ich fast fertig mit meiner Umgestaltung. Zielsetzung war, alles weg, was weg kann und das was bleibt muss von mir alleine zu bewegen sein. Ein hoher, eintüriger Schrank kam weg sowie ein breites, hohes, schweres Regal. Beides stand immer wuchtig und mich schon lange nervend herum. Da war nur Hobbykram drin, wovon ich drastisch reduziert und verkauft habe. Das tat teilweise richtig weh und bedurfte wirklich genauer Überlegung, was wie oft genutzt wird und was war nur „nice to have“. Doch für verhältnismäßig wenig Zeit im Jahr hunderte von Euro im Schrank liegen haben? Nee. Nicht mehr. Auch da fanden sich Kompromisse. Der Hobbykram ist Outdoorausrüstung. Aber sowie man im Haushalt ansich wenig braucht, so braucht auch kein Mensch zig Zelte, Faltboote/Schlauchboote, Fahrradkrams, Schlafsäcke, Kocher und Co.
    Ein Fahrrad kam weg. Die, die ich jetzt noch habe werden so lange gefahren, bis sie auseinander fallen. Bei Stadtgurke wird dies bald erreicht sein. Die anderen beiden Fahrräder bleiben.
    Zwei Fahrräder brauche ich, damit jederzeit eines einsatzbereit ist.

    Seit wenigen Monaten lebe ich prima ohne Staubsauger. Dafür einen richtig guten Handfeger und Bessen angeschafft. Bin total glücklich damit. Der Staubsauger war eh nur noch von Gewebeband zusammen gehalten. Für das bißchen, wofür ich den Staubsauger explizit brauchte besann ich mich auf das gute, alte ausklopfen.

    Garten, direkt an meiner Wohnung: das war das nächste Thema. Viele Blumentöpfe u.s.w. gingen weg, einiges umgegraben und anders angelegt.
    Ansich weiß ich schon lange, was mein Garten hergibt und was Fehlversuche waren, aber in einigen gab ich die Hoffnung nicht auf, das doch noch was anderes gedeihen könnte. Aber gerade die letzten zwei Sommer haben gezeigt, wie hart die Realität sein kann. Soviel gießen/Wasserverbrauch, es reichte trotzdem nicht und vieles vertrocknete? Schluss mit träumen und sich auf das beschränken, was der Garten hergibt, auch wenn das nicht so vielfältig ist. Es gibt darin studierte und ausgebildete Fachkräfte, die selber aufgrund der aktuellen Umstände ratlos sind, mir da als Laie wegen einem Nebenhobby so die Gedanken darüber zu machen, ist mir zuviel. Und zu hohen Wasserverbrauch möchte ich mir schlichtweg nicht leisten. Das steht zum gekauften Gemüse in keinem Verhältnis mehr. Alles umstellen auf Regentonnen u.s.w.. Nun, da spielt einmal wegen der Optik mein Vermieter nicht mit und zudem wäre das auch wieder viel trial and error. Nee, erstmal abwarten, was sich da noch so ergibt. Die nächste Gartensaison wird bis auf wenig, altbewährtes ausfallen und wird es wieder so trocken, versuche ich nicht mehr das noch zu retten um später festzustellen, es war doch umsonst. Noch funktioniert es ja, sich Gemüse, Tee und Kräuter einfach kaufen zu können.

    Öfter wird bei Minimalismus auf Platten, CD´s und Tapes hingewiesen.
    Auch da dachte ich viel drüber nach. Vieles aussortiert. Aber der Rest bleibt.
    Es ist doch was anderes eine 30 Jahre alte, gut gehegte und gepflegte Platte abzuspielen, als mir das gleiche über neue Technik anzuhören. Schade allerdings bei so manch einem Tape. Die geben langsam teils den Geist auf, der Zahn der Zeit nagt. Doch solange sie noch abspielbar sind, werden sie bleiben und diesen Extraplatz und das Equiment dafür behalte ich gerne noch bei.

    Dachte ich vorweg gar nicht viel zu haben, staunte ich die letzten Monate nun doch oft, was sich so angesammelt hatte. Auf dem Stand, was meine Besitztümer jetzt angeht möchte ich soweit bleiben.

    Dazu gehört auch die kleine Kühltruhe. Reiner Luxus, ansich reicht das Tiefkühlfach im Kühlschrank, doch wenn es mich packt, gerade zum Winter hin und ich viel brutzel oder backe, bin ich froh einiges einfrieren zu können. Jedesmal bei Bedarf ein Brot zu backen haut halt nicht hin und gleich eingefroren schmeckt es frischer, als wenn es Tage alt ist. Soviel Luxus muss bleiben. ;-).

    Sorry, für etwas OT, aber unter jedem Thema einzeln was schreiben wollte ich nicht und passte auch nicht so wirklich die letzten Wochen. Deswegen hier ein Fazit.

    Danke nochmal für diesen Block hier. Hat mich in vielem inspiriert und mir geholfen meinen Weg zu finden.
    Gerade der Artikel desletzt mit den Tiny Houses. Ja, früher hätte ich das cool gefunden. Nun weiß ich, dass ich meine Wohnung doch so mag wie sie ist und ich dankbar sein kann, beste Lage in diesem Luxus von 45 m² zu einem sehr humanen Preis leben zu können. Früher oder später wird der Sanierungswahn auch vor diesen Mietwohnungen keinen Halt machen. Dann müssen wir eh alle raus. Aber für mich doch eher eine kleine Wohnung als ein Tiny Houses oder Umzug in ähnliches. 30 m² werden sich schon irgendwie finden lassen, auch wenn es dann mehr abseits sein wird und reichen vollkommen aus.

    Viele Grüße

    1. Den gesellschaftlichen Druck, wie „man“ so eingerichtet zu sein hat, kennen vermutlich einige Über-50-Jährige noch. Vieles hat sich – zum Glück – geändert, so dass es heute möglich ist, seinen eigenen Stil zu leben, vorausgesetzt man lässt sich nicht von der allseits sichtbaren Werbung nicht verblenden.

      1. So ging es mir nach vielen You Tube Videos schauen mit der perfekten Einrichtung in Weiß/Anthrazit. Den Ikea Einheitsbrei will ich nun doch nicht. Am Ende war ich immer unglücklich mit Möbeln, die den Raum viel zu klein machen und will mich gar nicht vermöbeln. Lieber auf meine Bedürfnisse ausgerichtet. Also die Gabi Methode. Langsam und erst mal den Bedarf ermitteln, im Kopf verschieben … Lg – Tanja

        1. Also deine Wortkreation „vermöbeln“ – einfach himmlisch, wunderbar.
          Der Vorteil an weniger Möbeln und Dingen ist, dass man sie dann irgendwann ja auch ganz praktisch in der Wohnung einfach mal an einen anderen Ort stellen kann. Mit viel Krams ist das ein ziemlicher Aufwand, mit wenig Dingen geht das recht flott.

  4. Ach ja, und alle Möbel unten offen, mit hohen Beinen oder mit Rollen. Das ist einfach nur praktisch. Wahnsinn, was sich auch bei einer geschlossenen Einbauküche für Dreck ansammelt. Und immer diese Leisten unten entfernen und sich dann zu verrenken, um irgendwie das Zeugs herauswischen zu können, ist auch belastend.

  5. Hallo Gabi,

    Als bisher stille Leserin deines Blogs möchte ich mich nun auch mal zu Wort melden.
    Deine Küche gefällt mir so wie sie ist, auch recht gut. Sie strahlt viel optische Ruhe aus.
    Bin persönlich auch der Meinung, dass die typischen Einbauküchen alle mehr oder weniger gleich aussehen, und dadurch auch irgendwie „steril“ wirken.
    Ich weiß, wovon ich spreche, habe selbst noch eine in der Wohnung, sie hat jetzt den zweiten Umzug mitgemacht und fast bereue ich es jetzt, sie überhaupt noch mitgenommen zu haben. Wenn ich die Kosten für den Einbau und die nötige neue Arbeitsplatte bedenke, dann hätte ich mir davon schon einiges an einzelnen Möbeln kaufen können. Die Küche ist 11 Jahre und war auch mal sehr teuer, sieht optisch noch gut aus, deshalb habe ich es nicht übers Herz gebracht, mich von ihr zu trennen.
    Mir schwebt eine individuelle und natürlich minimalistische Küche vor. Mit möglichst flexiblen und auch gern küchenfremden Möbeln, wie du es ja schon schreibst. Ein umgebauter Kleiderschrank wäre mir aber schon zu groß und zu wuchtig.
    Die Küche ist recht klein, zumindest sehr schmal und die bald deckenhohe Front an beiden Seiten erdrückt mich jetzt regelrecht.
    Jetzt habe ich die ersten Küchenschränke leergeräumt, es waren ohnehin mehr Möbel wie Geschirr. Die ersten Oberschränke müssen weichen, damit ich in der Küche wieder Luft bekomme. Wenn der Ofen und der Kühlschrank mal zicken – nach elf Jahren warte ich ja schon darauf ?- dann fliegen auch die Teile samt Umbauten raus. Mir gefällt ja so ein Retro- Kühlschrank, den man überall hinstellen kann.
    Dann wäre oben schon mal alles wieder frei. Und dann werde ich weitersehen.
    Manchmal trifft man eben doch die falschen Entscheidungen und könnte sich nachher dafür in den Allerwertesten beißen. ?

    Heike

  6. Hallo,
    in unserer Nachbarschaft werden zusätzlich 120€ zur Miete der Einbauküche monatlich gezahlt, bei einer Wohnungsmiete von ca. 1800€.
    die Küche macht sich schnell bezahlt. Wir haben eine Küche von 1992, kleinere reperaturen stehen an, alles machbar.

    1. Oh holla, 120€ pro Monat, macht auf 10 Jahre hochgerechnet 14400€ – mal nicht zu reden von solchen Mieten. Da hätte ich schon auf Zeltplatz und Campingkocher umsteigen müssen ?

    2. Das ist Wucher. So schnell da weg wie es geht. Für das Geld kann man ja problemlos eine eigene Hütte abzahlen.

  7. In Hamburg ist die Spüle gesetzlich Pflicht. Hier zieht niemand mit Küche um. Das ist ein süddeutsches Problem, das nur Ärger verursacht. Ich musste mal für eine Küche in Baden Württemberg des Vormieters zahlen. Sonst hätte ich die Wohnung nicht bekommen. In der Regel sind in Hamburg heute auch in Mietwohnungen Einbauküchen drin. In ganz alten Wohnungen vielleicht noch nicht.

    1. Oh, das ist ja bei euch wirklich beneidenswert komfortabel. Aber ich wohne in Dortmund. Für euch Nordlichter ist das vielleicht Süddeutschland, für mich jetzt mal so gar nicht.

  8. Liebe Gabi,

    auch mir gefällt Deine Küche nach wie vor sehr gut – aber ich verstehe gut, dass Du immer mal den Wunsch hast, etwas zu verändern, noch weiter zu optimieren ….

    Das mit den „klassischen“ Auflagespülen kenne ich auch noch, und in meiner ersten kleinen Mietwohnung gab es neben der Spüle auch noch einen Gasherd mit Backofen. Da war das Einrichten wirklich einfach – heute würde man vermutlich Modulküche dazu sagen, Waschmaschine und Kühlschrank waren aussortierte Modelle aus der Verwandtschaft, der Putzmittelschrank vom Flohmarkt. Eine durchgehende Arbeitsplatte hatte ich nicht (dafür aber Krümel in den Ritzen ;-)). War trotzdem praktisch, als Studentin nicht alle Geräte selbst kaufen und installieren zu müssen.

    Heute aber möchte ich auf meine Einbauküche nicht mehr verzichten. Ich habe sie – zum ersten und vermutlich letzten Mal in meinem Leben – genau nach meinen Bedürfnissen geplant: niedrige Arbeitsplattenhöhe (ich bin nur 1,55 m groß), Schubladen in den Unterschränken, ganz viel Stauraum, solide Verarbeitung … und ich schätze die optische Ruhe, die die geschlossenen Fronten und die einheitliche Gestaltung mir vermitteln.

    Ich glaube, die Wünsche und Anforderungen ändern sich mit den Lebensphasen. Was mir jetzt wichtig ist, ist ein Essplatz in der Küche, an dem ggf. auch mal sechs Personen Platz finden. Dafür sind ausziehbare oder aneinander stellbare Tische und flexible Möbelstücke optimal – so machst Du es ja auch.

    Danke für den schönen Artikel.

    1. Ja, ich denke auch, dass unterschiedliche Lebensphasen auch ganz unterschiedliche Anforderungen an eine Küche bedeuten können. Die unterschiedliche Körpergröße ist auch so ein Thema. Die Regel, dass die Arbeitsplatte 15cm unterhalb des angewinkelten Ellenbogens sein sollte, heißt bei mir, dass die 95cm Höhe noch 10cm zu niedrig sind. Dabei bin ich froh, dass es schonmal 95cm sind und nicht wie früher 85cm. Das waren ganze 20cm zu niedrig.

  9. Ich finde Deine Küche nach wie vor wunderschön und würde sie mir – wenn ich eine kaufen müsste – in ähnlicher Form nachkaufen. V.a. die nicht vorhandenen Oberschränke finde ich ganz wunderbar, denn diese mag ich überhaupt nicht – wirken schwer, machen den Raum klein und imt 1,57m komme ich ohnehin nur an das unterste Fach gut ran.
    Wir sind letztes Jahr umgezogen und haben eine Küche vom Vormieter abgekauft – ein absolutes Schnäppchen. 1000 Euro für eine 8 Jahre alte, nahezu unbenutzte Küche inkl. aller Elektrogeräte (Herd, Spülmaschine, Kühlschrank mit Gefrierschrank). Ich mag die Küche, finde sie aber für uns eigentlich viel zu groß – die Hälfte würde locker reichen. Aber jetzt ist sie da und sie bleibt auch. Wir nutzen einen Unterschrank eben für Sachen, die ich normalerweise im Bad hätte (Putzeimer, Klopapier, Waschmittel). Dafür spare ich mir im Bad einen Schrank und habe dort nur eine Ablage.
    Früher hatte ich eine Miniküche (Breite 1,50€ mit 2 Kochplatten), die mir immer zu klein war, ich wollte „das Statussymbol“ 4 Herdplatten 😀 Heute denke ich mir, dass ich mit 2 Kochplatten auch meistens klarkommen würde und was ich nicht kochen könnte, würde ich dann eben ab und an auswärts essen.

    1. Die Küche hätte ich wohl auch übernommen und dann halt alles mögliche drin gelagert. Es gibt ja kein Gesetz, dass sagt, dass in einer Küche nur Küchenkrams zu sein hat. Bei mir hat sich solch ein Schnäppchen nie ergeben.

  10. Ich hab eine Mietswohnung, da war eine Küche mit drin. Mini! Ich hab das Essgeschirr ausgelagert. Im Wohnzimmer ist eine Anrichte. In der Küche, Frühstücksgeschirr und einfaches Besteck, das ich auch zum Kochen verwende.

    Ich hab mich angewöhnt, wenn ich meine Mutter besuche, bringe ich Kuchen und Essen mit. Unter der Woche bei der Arbeit besuch ich ein Mittagstisch. Ich koch mehr für mich am Wochenende. Entsprechend habe ich Ansprüche.

    Gefriermöglichkeit habe ich so keinen, außer der Kühlschrank. Fertigpizza hasse ich auch, aber ich backe gerne. Vorräte und einkaufen usw. tja. Es ist unglaublich, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit, wie schnell Brot verschimmelt. Wochenende auf Verdacht einkaufen ist genauso blöd. Da wär es geschickt, alles schnell in die Gefriertruhe zu werfen, doch dann müßte ich es auch essen.

    Es gibt ein tolles Schweizer Produkt: Hotpan. Mit dem Kochtopf kann man alles machen. Das besondere: Softgaren. Man kocht das an, der Topf kommt in eine Schale, wo es vor sich hingart. Ideal für Reisbrei oder Gemüse. Fleisch wird ganz zart. Ich muss nicht dabei sein. Einfach aufsetzen, ich ruh mich von der Arbeit aus, schon habe ich schnell ein Essen.

    Hoffentlich darf ich Werbung machen. Minimalismus ist kein Wettrennen und möglichst wenig zu haben, sondern achtsam und die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen. Schade, daß die Auflagendinger nicht mehr gibt. Da hatte man auch eine Abtropffläche.

    Mein Herd mag ich nicht weil ich nicht sehe, welche Herdplatte an ist. Es ist kein Platz für Kuchenformen oder ein Pfizzaufform. 😉

    1. Ach ja, die Spüle. Die Arbeitsfläche schließt ab am Fensterbank. Dadurch lässt sich das Fenster nicht öfffen, nur ein kleines Stück. Nur der rechte Flügel geht auf.

    2. Die Auflagespülen gibt es noch, man muss nur ein wenig suchen. Aber standardmäßig in Wohnungen sind sie leider nicht mehr, weil es sich nicht lohnt, da die meisten Leute eh eine Einbauküche wollen. Das war früher echt angenehm. Spüle war drin, nur noch Ofen und Kühlschrank dazu, irgendwo ein Schrank für Tassen, Teller und Co. Fertig war die Küche.

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