Nachhaltigkeit – unverpackt und unperfekt

Es gibt inzwischen eine Reihe von Unverpackt-Angeboten hier in der Gegend. Wie immer liegen die Kompliziertheiten in Details, weshalb ich die bislang bestehenden Angebote nie genutzt habe. Da sind einmal die Preise, die oftmals nahezu doppelt so hoch sind und zum anderen die Distanz, die zu überwinden ist. Ich habe bewusst kein Auto und ich finde es auch irgendwie schräg, wenn ich aus Umweltschutz-Gründen unverpackt einkaufe und für den Weg ein Auto benutze. Zu Fuß die ganzen Gefäße und Einkäufe hin und herschleppen, war mir bislang aber auch zu viel.
Ein nahe gelegener Supermarkt hat neben dem üblichen Plastikkrempel jetzt auch eine Unverpackt-Ecke eröffnet mit ganz unterschiedlichen Nahrungsmitteln. Die Preise sind überwiegend im üblichen Rahmen. Einige angebotene Lebensmittel kann ich gut gebrauchen. Daher ist das nun eine Chance für mich. Es ist eine Veränderung, die mich freut, weil nun auch ich einige Dinge unverpackt einkaufen kann. Sicher auch eine Chance für andere Kunden, die üblicherweise kaum den Weg in einen Unverpacktladen finden.

Nachhaltigkeit – was es u.a. schwierig macht

So schön, wie diese Neuerung für mich ist. Manches ist trotzdem schwierig. Auch wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist nicht alles Gold, was glänzt. Greenwashing  ist da nur ein Stichwort, manches ist kritisch zu sehen, manches nicht ohne weiteres umzusetzen, manches macht unnötig Druck:

Nicht alles, was umweltfreundlich aussieht, ist es automatisch auch

Wenn man einerseits aus ökologischen Gründen unverpackt einkauft, andererseits für den (nächst möglichen) Urlaub wie selbstverständlich in ein Flugzeug steigt, ist das für die CO2-Bilanz alles andere als ideal. Also kann es effektiver sein, sich zu überlegen, ob der Urlaubsflug wirklich sein muss und für welche Einkäufe man das Auto vielleicht mal stehen lassen kann.

Der Social-Media-Druck

Der Nachhaltigkeits-Lifestyle der Socialmedia-Kanäle kann anregend und motivierend sein, er ist es aber nicht zwangsläufig. Er kann  auch eine Menge Druck erzeugen. Gedanken wie: Wenn die das so perfekt können, lohnt es bei mir überhaupt bei mir? Mich blockiert sowas durchaus manchmal. Ich bin nicht so perfekt, ich bekomme immer mal wieder nicht so alles hin, was ich manchmal gerne hätte. Manches ist mir zu viel, manches zu teuer, manches zu umständlich, usw..

Es lohnt sich, bei den ganzen Social-Media-Kanälen jeweils ganz genau hinzuschauen: Um was geht es vorrangig auf dem jeweiligen Kanal: Um Umwelt? Um Aufmerksamkeit, Klicks und Likes? Um Generieren von Einnahmen über Werbung und Affiliates? Passt da alles zusammen (was ja durchaus sein kann) oder dominiert ein Bereich doch zu sehr?

Vieles sieht auf Social-Media schön aus, sehr perfekt, sehr ideal. Alltag findet aber nicht nur in ein paar ausgewählten Instagram-Fotos und Youtube-Schnipseln statt. Alltag ist anders. Er besteht aus täglich 24 Stunden und da kann viel passieren.

Das nachhaltig umgestylte Zuhause

Vergessen wir nicht: Weggeworfenes, aber noch brauchbares Plastik ist nicht deshalb umweltfreundlich, weil das eigene Zuhause nach dem Entsorgen des Plastikkrams endlich nachhaltig umgestylt ist. Also sollte man die noch vorhandenen Plastikpötte so weit wie möglich weiter verwenden. Sie sollten erst dann in den Müll, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Man könnte die Plastikpötte z.B. für den nächsten Unverpackt-Einkauf nutzen, für die Kleinkram-Sortierung in der Werkzeugkiste oder, oder ….

Die Frage der Verhältnismäßigkeit – was passt ins eigene Leben?

Beispiel 1: Wenn unverpackte Lebensmittel sehr teuer sind, kann es sich nicht jede/r leisten. Ich bin Allergikerin, kann also nicht mal eben alles essen. Ich gebe im Durchschnitt rund 21% meines Teilzeit-Nettogehaltes ausschließlich für gute und gesunde Lebensmittel und Getränke aus, z.Z. sogar 26%. Es lebe das Haushaltsbuch, so weiß ich genau, wo mein Geld bleibt und habe viele Preise im Kopf. Drogerieartikel etc. sind in dieser Rechnung noch nicht enthalten. Unschwer zu erahnen ist, dass mein Budget damit ohnehin recht hoch ist. Das ist mir die Sache aber wert. Mehr geht allerdings nicht, nicht einmal bei meinen optimierten Fixkosten. Also werde ich weiterhin genau prüfen, was ich unverpackt kaufe und was auch nicht. Irgendeine Plastikverpackung ist dann leider auch immer noch dabei.

Für Interessierte: Die Durchschnittskosten in Deutschland liegen für Lebensmittel bei rd. 14%. Eine differenziertere Übersicht hier: Lebenshaltungskosten – sortiert nach Nettohaushaltseinkommen.

Beispiel 2: Wenn Eltern seit einem Jahr nun schon doppelbelastet mit Homeschooling und Homeoffice sind, dann ist zu berücksichtigen, dass es auch für die Entwicklung der Kinder wichtig ist, sich einfach mal über entspannte Erwachsene freuen zu können – selbst wenn es dann mal nicht ganz so perfekt nachhaltig sein sollte.

Beispiel 3: Manche Menschen sind coronabedingt seit Monaten in Kurzarbeit oder müssen ALG2-Leistungen beziehen, weil der eigene Betrieb noch immer nicht öffnen darf. Hier gibt es natürlich auch Grenzen der Finanzier- und Belastbarkeit.

 

Was tun?

1. Sei ehrlich zu dir und deiner Situation

Ich denke, es macht Sinn, die jeweils eigene Lebenssituation ehrlich zu überprüfen:

  • Was ist möglich?
  • Was kann ich umsetzen?
  • Bin ich überlastet?
  • Oder nur zu bequem?
  • Sind die Ansprüche an mich selbst realistisch, zu niedrig, zu hoch?

 

2. Lieber unperfekt als gar nicht:

Einer meiner Lieblingssätze hierzu:
„We don’t need a handful of people doing zero waste perfectly. We need millions of people doing it imperfectly.“ Anne Marie Bonneau
(„Wir brauchen nicht eine Handvoll Menschen, die Zero Waste perfekt umsetzen. Wir brauchen Millionen von Menschen, die es unvollkommen tun“).

3. Kleine Schritte sind besser, als keine Schritte!

Es ist besser, kleine Schritte im Alltag umzusetzen, als gar nichts zu tun. Natürlich ist das nicht so aufsehend erregend, nicht so perfekt und mit dem einen Glas Müll im Jahr kannst du auch nicht glänzen. Egal, denn: besser kleine Schritte, als keine Schritte.

4. Wichtiger als das Hinfallen, ist das Aufstehen.

Keine Ahnung, wie oft ich dann doch Brot- oder Gemüsebeutel vergessen habe… Neue Gewohnheiten dauern. Aber auch dann, wenn es dauert, auch dann, wenn man ein Vorhaben 1000 mal nicht richtig hinbekommt: Immer wieder neu anfangen. Das Geheimnis ist wie so oft: Immer einmal mehr aufstehen, als hinfallen.

5. Wenn viel mehr möglich ist

beispielsweise, weil Geld, Belastbarkeit, Umsetzbarkeit stimmen: Das ist super! Dann bitte nutzen, umsetzen, dran bleiben!

 

Minimalismus als Chance

Minimalismus ist eine gute Ausgangsbasis für einen nachhaltigeren Lebensstil – wenn man es auch so nutzt. Minimalismus braucht keinen Konsumkrempel. Das spart schonmal Geld, Zeit und wertvolle Resscourcen. Es gibt ohnehin wichtigeres, als berstende Schränke, den neuesten digitalen Geräte-Schnickschnack, wandfüllende Fernsehgeräte oder die x.te superschicke Küchenmaschine.

Minimalismus beinhaltet die Chance, sowohl Zeit, Energie, als auch Geld sinnvoller und nachhaltiger einsetzen zu können. Unsere Umwelt ist unsere Lebensgrundlage und noch immer sägen wir viel zu oft an dem Ast, auf dem wir sitzen. Wir können mit einer nachhaltigeren und weniger auf Konsum basierenden Lebensweise also auch viel Gutes für uns selber tun.

 

 

34 thoughts on “Nachhaltigkeit – unverpackt und unperfekt

  1. Hallo Gabi,

    du triffst den Nagel mal wieder auf den Kopf! Vor allem den Satz „Kleine Schritte sind besser als keine Schritte!“ brenne ich mir in den Hinterkopf. Denn wie oft bin ich enttäuscht, weil ich es nicht so perfekt hinbekomme, wie ich gern würde? Dabei hilft jedes kleine Bisschen und ich könnte mich stattdessen auch an dem erfreuen, was bereits klappt.

    Das Stichwort Verhältnismäßigkeit bringt es auf den Punkt. Schließlich können wir am wenigsten Gutes tun, wenn es uns selbst nicht gut geht, beispielsweise weil wir uns zu sehr unter Druck setzen.

    Danke!

    Lieber Gruß
    Philipp

  2. Ich fürchte, bei Unverpacktläden kauft man sich auch Größtenteils ein ruhiges Gewissen. Denn wer schon mal im Verkauf/Lager gearbeitet hat, der hat mitbekommen, wieviel Verpackungsmüll produziert wird, den der Kunde gar nicht sieht. Der sieht nur, was bereits ausgepackt im Regal liegt.
    Realität: Kartons sind in Plastik eingeschweißt, unterschiedliche Artikel im selben Kartons sind in Plastik eingeschweißt, die Kartons auf der Palette sind in Folie gewickelt, damit sie nicht von der Palette fallen, usw. (Und das ist nur der Weg: LKW zum Laden. Wie es vorher auf dem Containerschiff ausgesehen hat, ist noch mal eine Sache.)

    Noch ein Punkt: Vielen ist nicht klar, dass ein Großteil der Supermärkte ein Nagerproblem haben. Haferflockentüten mit Löchern werden weggeworfen, da man am Loch sieht, dass da ein Nager dran war. Der Schütte mit Haferflocken sieht man aber nicht an, ob da Nachts eine Ratte oder Maus durchs Griffloch reingehuscht ist.

    Muss ich nicht haben…

    1. Auch die fertigen Portionspackungen sind in irgendwelchen Transportpackungen /-folien etc., da sehe ich wenig Unterschiede. Aber das es hier oder da schöner (im Sinne von Umwelt) aussieht, als es ist – ja durchaus.
      Zu deinen Anmerkungen zu den Nagern: Mal abgesehen davon, dass da natürlich auch immer lauter über die geredet wird, wo es Probleme gibt, nicht die, wo es gut läuft: Nimmst du dann das Gemüse/Obst auch nur in Folien verpackt? Gerade Kartoffeln, Möhren werden in Folienverpackungen schnell gammelig, mitunter sieht man in der Packung nicht alles und Zuhause ausgepackt, kramt man gleich die Schimmelmöhre von unten hervor – kenne ich alles. War anfangs der erste Grund, warum ich solche Verpackungen nicht mehr wollte

      1. Hi!
        Obst/Gemüse ist auch unverpackt – ber der Unterschied dabei ist, dass ich das waschen kann, im Gegensatz zu Haferflocken und Nudeln. 😉

        Der Umgang mit Lebensmitteln, an denen Nager waren, sieht nicht … schön aus. (Ich weiß nicht, ob meine Filialleiter besonders skrupellos waren, aber ich denke mal, andere sind auch auf Profit aus. Heißt: „Solange man keine offensichtlichen Biss- oder Kotspuren sieht, kann man es noch verkaufen.“

        In Schweden verkaufen die Supermärkte traditionell Süßigkeiten in Schütten mit Klappdeckel. Tolles Konzept, dachte ich anfangs. Ich kann nicht sagen, wie oft ich Kunden beobachtet habe, die da mit der Hand reingegriffen haben, um ein Stück rauszunehmen. Weit öfters als hier die Leute, die lose Backwahren statt mit der Zange mit der Hand nehmen.

        Ich bin nicht germophob, aber Unverpacktes in Spendern/Displays in die Nager klettern und Kunden greifen können bei unwaschbaren Lebensmitteln, will ich nicht. (Bitte lass mir die Illusion, dass in der Produktion die Hygienestandards besser gewahrt werden. ;-))

    2. Diese Frage hat Shia Su auf ihrem Blog beantwortet: https://wastelandrebel.com/de/was-ist-mit-muell-bei-unverpackt-laeden/
      Das Hygienekonzept bei den Unverpackt-Läden, die ich kenne, ist sehr streng; gerade, wenn das Gesundheitsamt in derselben Stadt vor Ort ist.
      Zum Preis: Ja, es sind deutlich höhere Preise, die man sich erstmal leisten können muss. Da aber die Deutschen das Volk in der EU sind, das prozentual am wenigsten von ihrem Gehalt für Essen ausgibt, ist unsere Wahrnehmung etwas verschoben (Stichwort „True Cost“) Ich bin an der Schweizer Grenze aufgewachsen und samstags konnte man als Deutscher nicht einkaufen gehen, weil ALLES voll mit Schweizern war, die unsere günstigen Preise genutzt haben.

      1. Es darf aber nicht in der Verantwortung der Verbraucher liegen – da kann man politisch einiges machen wie z.b. mit einer höheren Besteuerung bei schlechter Nachhaltigkeit, gezielter Förderung von Pfandsystemen oder cradle-to-cradle oder so klasse Gesetzen wie in der Schweiz, dass nur Dinge importiert werden dürfen, die nicht vor Ort hergestellt werden können. Oh, und natürlich die Müllgebühren! Ich habe letztes Jahr nur einen halben Sack Restmüll und 1 gelben Sack gehabt – trotzdem muss ich dieselben Müllgebühren zahlen wie die Viel-Wegschmeißer. Das bietet kaum Anreize.

        1. Das Problem bei der Bevormundung von Verbrauchern die h den Staat ist, dass es nicht immer einen Konsens gibt. E-Autos sind Einwegprodukte , da die Akkus abbauen und nach ein paar Jahren nur noch 80 bis 150 km Reichweite haben. Besser einen Verbrenner fahren ( hält ein Vielfaches länger ) oder besser sogar leihen oder eben gar nicht oder selten nutzen. Die Politik treibt die Menschen ins Autofahren, das ist nicht nachhaltig.

      2. Ich habe in einem Unverpacktladen Vollkornreis gekauft. Rundevibtakte Körner. Es stellte sich heraus, dass der Reis mit dem Reiskäfer infiziert war. Ich habe dort angerufen und eine Antwort bekommen , die ich nicht erwartet hätte. Kein anderer Kunde hätte sich bisher gemeldet [also kann das nicht sein]. Da der Reis in einer dichten Tupperschüssel war konnte ich das ganze ( mitsamt dem Tuppergefäß im Restmüll) entsorgen bevor es in der Küche zum Schlimmsten kommen konnte.

  3. Hallo Thorsten,

    ich denke man sollte nicht vorschnell auf Verkäufer, Kassierer etc. abfeuern. Die haben auch nunmal ihre Arbeit und ich glaube der Verkäuferin ist es egal, aber wenn Sie dann im Endeffekt mehr Umstände hat muss man das halt in Kauf nehmen und Verständnis zeigen wenn es nicht geht. Ich will gar nicht wissen was sie eventuell vom Chef/Chefin zu hören bekommt wenn X und Y nicht stimmen. Vielleicht waren sie an diesem Tag unterbesetzt. Ich glaube die Verkäufer im Einzelhandel haben schon genug sorgen und Probleme als auch noch für das Klima verantwortlich gemacht zu werden.

    Nicht nur das Klima/Umwelt will gerettet werden auch das soziale Miteinander sollte immer möglichst freundlich bleiben.

    1. Da kann man im Bedarfsfall ja auch einfach mal beim Marktleiter nachfragen. Geht auch per Email. Dann weiß der schonmal, dass es Bedarf gibt und das ist dann auch der richtige Ansprechpartner. Die einzelnen Angestellten haben in der Tat wenig Einfluss. Ich weiß nicht, ob die nicht oft einfach auf Betriebsklima, Stressbelastung etc. reagieren. In Läden, wo es stimmig ist, gehe ich aber definitiv lieber einkaufen. Ich kann mich auch an einige wenige, wirklich unmögliche VerkäuferInnen erinnern (schon vor Corona). Wenn es sich dann penetrant wiederholt, keine Änderung in Sicht gehe ich da nicht mehr hin. Ich habe hier ja die Auswahl zw. vielen Geschäften.

    2. Die Stressbelastung ist u.a. auch im Lebensmittelhandel durch Corona natürlich wirklich sehr hoch geworden. Alleine, den ganzen Tag mit einer Maske herum zu laufen, stundenlang das Genuschel hinter der Maske bei dem Kassengepiepe noch zu verstehen, etc.

      1. Ja davon rede ich. Ich finden die Nachhaltigkeits-Gedanken haben da versagt, wo andere für diesen „Luxus“ leiden müssen.

        Die Idee mit der Marktleitung finde ich einen guten Ansatz. Allerdings auch da bewusst die Worte wählen. Und nicht: Ihre Mitarbeiterin X scheint nicht gerade Lust zu haben MEINE Einkäufe einzupacken. Lieber allgemein forumliert. :). Denke aber das sollte selbstverständlich sein.

        Ich will auch keine Namen nennen aber bei uns gibt es auch Unterschiede. Bisher hatte ich die besten Erfahrungen in russischen und türkischen Läden gemacht. Unverpackt und keine überforderten Kassierer. Weil auch die Kundenmenge überschaubar ist.

        1. Die Sache mit der Kommunikation ist nicht unwichtig. Sachebene, eigene Wünsche formulieren, Fragen stellen, konstruktive Vorschläge statt Angriffe, Vorwürfe. Gerade Angriffe auf der Beziehungsebene landen meistens eh nur in Verteidigungs- und Abwehrhaltung. Was sagt das, was ich jemand andere mitteile, direkt oder indirekt über mich selbst aus?https://utopia.de/ratgeber/vier-ohren-modell-kommunikationsquadrat-fuer-verstaendnisvollere-kommunikation/

          1. Ja so sehe ich das auch. Und ich glaube, es wird auch ein bisschen zuviel Gewicht auf Verpackung gelegt. Leider ist auch Papier nicht besser. Komplett ohne Verpackung ist es besser. Wenn wir aber sehr viel Verpackungsmüll sparen und gleichzeitig. Billigeinzelhandel mit rotem K Logo weiter produziert ist leider das größere Übel nicht geschafft.

            Auch hier hilft vielleicht selbstliebe: Ich kann die Welt nicht retten. Ich kann aber ein bisschen darauf achten, alles innerhalb meiner Möglichkeiten.

    3. Da wurde nicht vorschnell geschossen und es wird auch nichts entschuldigt. Das war einfach nur unfreundlich. Wir hatten den Eindruck das Einpacken in Plastik sollte beibehalten werden, weil das Hantieren mit Tuppergefäß umständlicher ist. „Haben wir immer so gemacht“ hätte als Überschrift gepasst.

      1. Oh je… bei manchen Leuten/Geschäften ist es sinnlos. Solange man die Alternative hat, haben die dann halt mal wieder einen Kunden verloren.

        1. Und das war vor Corona und ohne Kundenschlange, das Thekenpersonal war nicht durch Kunden gestresst. Was im Hintergrund an Vorhaben abläuft sieht man nicht. Vielleicht Greenwashing.

  4. Mich ärgert diese meist unnötige Verpackung auch . Soviel ist aufwändig in Plastik eingeschweisst was früher Glas oder Metall war beispielsweise Öl oder Essig.

    Mich nerven die Plastikbecher Quark. So habe ich nun einen Joghurtbehälter mit einem Literbecher und werfe nur Milchpackungen weg

    Der einzige Vorzug hat Corona. Ich kann ein Mittagstisch bestellen! Vorher musste ich gucken wo ich bleibe. Ich brauche nur an Wochenenden zu kochen.

    1. Du greifst eine Ölflasche und lässt sie fast fallen, weil das Plastik nachgibt und die Hand etwas Solides wie Glas wollte. Ich gehe immer mit Argwohn an die Flaschen ran, es nervt.

  5. Hallo Gabi,
    Danke für den tollen Beitrag!

    Für mich ist es, wie wohl für die meisten, die sich mit dieser Problematik auseinandersetzen, ein Spagat zwischen Wollen und Können (bzw. Bereit sein).
    Diese Unverpackt-Ecke, wie du sie beschreibst, gibt es hier in einem Supermarkt auch. Erst war ich begeistert, dann kam die Ernüchterung: Bei uns ist das meiste mehr als doppelt so teuer, als die verpackte Bio-Ware. Ich nutze diese Ecke nicht.
    Gemüse und Obst kaufe ich grundsätzlich ohne Verpackung, Kartoffeln, Eier und Milch hier beim Bauern im Ort. Über diese Quelle bin ich sehr froh.
    Ich koche und backe alles selbst, daher habe ich keinen Tütchen- und Döschenabfall.

    Ich kaufe streng nach Essenplan ein, koche (hauptsächlich) nach den Jahreszeiten und wir versorgen uns, so weit es unsere Kapazitäten zulassen, selbst.
    Für mich auch ganz wichtig ist, dass ich wirklich alles der Lebensmittel verwerte. Den Begriff „Kettenkochen“ habe ich vor einigen Jahren für mich erfunden.
    Nachdem ich nun nicht mehr arbeite, habe ich mein Auto auf Dauer verborgt. Wenn der Leasingvertrag ausläuft, kommt kein neues (zweites) Auto ins Haus.
    Also, nicht perfekt aber bemüht… 🙂

    1. Das, was du zu der Unverpackt-Ecke schreibst, scheint leider typisch. Aber es gibt ja immer Alternativen. Wenn man ohne Auto (oder mit weniger Auto) klar kommt, ist das ja z.B. auch eine prima Sache.

  6. Liebe Gabi,
    vielen Dank für den tollen Beitrag!
    Ich bin durch meine Arbeit viel unterwegs und habe nicht überall die Möglichkeit, mir die Hände zu waschen. Früher hatte ich für solche Zwecke immer „Feuchttücher“ in der Kaufvariante dabei.
    Mittlerweile habe ich kleine Frottee- oder Mikrofasertücher, die ich zuhause mit Leitungswasser nass mache und dann in einer wasserdichten (ja) Plastikdose mitnehme. Effektiv und nachhaltig, zwar nur im kleinen aber ich denke, es summiert sich!
    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
    Karin

  7. Ich kenne auchdieses Druckgefühl das sich manchmal einstellt wenn ich zB im Geschäft stehe und zwischen Plastik oder Glas entscheiden und dabei meinen Geldbeutel schonen muß.Dann frage ich mich warum nicht auch die Verursacher(Hersteller) mit in die Pflicht genommen werden.Es wäre doch am einfachsten wenn aus Umweltgründen anders produziert werden muss.Solange das nicht so ist mache ich halt Kompromisse und versuche das was möglich ist,eingeschlossen den Faktor nicht immer perfekt zu sein.

    1. Sehe ich auch so. Das ein oder andere haben wir ja trotzdem in der Hand: Frische Heidelbeeren aus Marokko lasse ich z.B. auch dann stehen, wenn sie bio sind und im umweltfreundlicheren Spanschälchen daher kommen.

    2. Das wäre etwas Ökosozialismus wie ihn die Grünen wollen und würde dem Bürger die Freiheit bei der Auswahl nehmen. Der Staat müsste vorgeben wie produziert und verpackt werden darf ? Lieber die Bürger sensibilisieren, es dauert dann länger, aber es braucht keine Instanz, die dem Bürger verbietet, ihn bevormundet, mit linker Ideologie umgarnt ( Konzerne sollen dann die teureren Verpackungen zahlen ? wohl kaum, der Verbraucher zahlt es). Weil diese Instanz in ihrer Direktheit so tun würde , als ob es nur eine Wahrheit gäbe. Das nennt man Diktatur, ich möchte das nicht, auch wenn die Dinge angeblich noch so klar und einsichtig wären.

      1. Und ja, ich habe mich auch gefreut als Plastikbesteck per Gesetz verboten wurde. Ich hadere dennoch mit staatlichen Eingriffen. Warum sind die Bürger nicht bei der Sache ? Kauft den Mist einfach nicht mehr.

      2. Parteien können am Ende auch nur umsetzen, was die Wähler/-innen abnicken, sonst ist (welche Partei auch immer) bei der nächsten Wahl weg vom Fenster. Aber Parteipolitik will ich hier mal draußen lassen. Es liegt tatsächlich viel an jede/m Einzelnen. Je mehr Leute etwas verändern, desto eher ändert sich was. Die Nachfrage in Geschäften bestimmt nicht unwesentlich das Angebot.

  8. Positiv ist es wenn du geistig wach wirst – oder bleibst, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier, dass schnell ohne weiter zu überlegen einfach „ macht“, egal was für stupide eingetretene Wege geht. Immer wieder mal über Gewohnheiten sinnierend das eigene Tun zu reflektieren, nicht im Anspruch an eigene Perfektion, sondern wo ich selber eigentlich die Mitwelt schonen, schützen, weniger belasten will. Wie du richtig schreibst, nicht der Einzelne perfekte ist wichtig sondern die Masse, die stetig etwas umweltschonender handelt. Doch um etwas zu bewegen, soll man bei sich selber beginnen und wenn das viele tun, ist schon viel getan.Darum sind all diese Themen hilfreich und immer wieder „augenöffnend“.

    1. Letztlich ist es auch eine Übung in Alltagsachtsamkeit: Immer wieder erstmal möglichst neutral wahrnehmen: Was mache ich da gerade? Ist es das, was ich will? Wie ist es für mich, für Andere, für die Umwelt?

  9. Ich musste so lachen, als Du von den vergessenen Brotbeuteln erzählt hast. Ja , hat wohl schon jeder erlebt , der nachhaltiger einkaufen möchte. Und : die meisten Gefäße für den unverpackten Einkauf sind bei uns aus Plastik, weil Glas auf dem Fahrrad gar nicht geht. Fisch, Käse und Fleisch landen in Metall oder Plastik. Und diese dann in einer Isotasche , der im Fahrradkorb mitfährt. Anders geht es nicht, die Ware muss gekühlt bleiben und darf nicht auslaufen

    1. Das sind dann die alltagspraktischen Varianten, die man einfach braucht und mit Fahrrad ist das natürlich klasse.

    2. Kenne ich auch: DIe wichtige Komponente „Essensplan erstellen und demnach Einkäufe planen“ kriege ich kaum hin. Dann liegen die Behälter oder Beutel zu Hause.

      Und leider, leider habe ich noch keinen Laden gefunden, bei dem ich Fisch, Käse, Wurst, Fleisch in ein mitgebrachtes Gefäß bekommen würde. Seit einem Jahr ist dafür „Corona“ die Begründung.

      1. Jessica, auf unseren Märkten ist das möglich, aber nicht an jedem Stand. Die großen Läden nicht mehr, aber da waren auch eher unwillige Angestellte, die lieber gleich alles in Plastik tackern wollten, weil es dann an der Kasse weniger Probleme gibt.

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