Geplante Obsoleszenz?

Ich bemerke bei mir schon seit längerer Zeit, dass ich schlichtweg keine Lust mehr habe, ständig wegen irgendwelcher, zu kaufender Dinge durch Geschäfte zu laufen oder das Internet zu durchstöbern. Da ich bereits seit 1982 nicht mehr im “Hotel Mama” wohne, kann ich auf langjährige Erfahrung als Konsumentin zurückblicken. Ich stelle fest: Die zeitliche Frequenz, in der mal wieder irgendein Neukauf ansteht, hat sich in den letzten Jahren deutlich verkürzt. Ein paar kleine Beispiele:

1988 kaufte ich eine Waschmaschine, diese hielt bis 2003, also 15(!) Jahre, bis sie unwiderruflich hinüber war. Die Waschmaschine, die ich danach kaufe, gab bereits nach 6 Jahren den Geist auf. Die aktuelle Waschmaschine läuft seit 5 Jahren, oh je….
Die Kaffeemaschinen der letzten ca. 10 Jahre hielten ca. 2 Jahre – einige konnten wir noch in der Gewährleistungsfrist umtauschen, andere nicht. Inzwischen gibt’s keine Kaffeemaschine mehr, statt dessen French-Press-Kanne aus Edelstahl (ohne jedes Plastikteil). Der Kaffee ist übrigens auch besser verträglich und sehr viel leckerer.
Spülmaschinen gabs insgesamt drei in den zurückliegenden 10 Jahren. Das war’s, adé Spülmaschinen, war nur scheinbar bequem, vorrangig nervig mit euch – von Hand spülen geht auch, eigentlich sogar recht gut. – Diese Liste ließe sich noch fortsetzen mit Kochplatten, Milchaufschäumern, Mixern, etc. etc. etc. – Ich lass das mal, da mir mein Ärger darüber, ansonsten noch den Tag bzw. Abend verdirbt.

Unter’m Strich:
Liebe Konsumindustrie! Mal abgesehen davon, dass es ohnehin längst überfällig ist, sich Gedanken um neue, nachhaltigere Angebote und Dienstleistungen zu machen: Irgendwann haben die KonsumentInnen dann auch einfach keine Lust mehr, ständig was Neues zu kaufen. Insbesondere dann nicht, wenn dieser Kram dann binnen kurzer Zeit hinüber ist. Ich gehe nicht arbeiten, um das verdiente Geld in ‘Schrott’ zu investieren und mir damit dann auch noch die Wohnung vollzustellen.