Minimalismus – 10 Fragen an: Lisa

Minimalismus – 10 Fragen an… ist eine kleine Reihe, in der (in unregelmäßigen Abständen) Leser/-innen meines Blogs zu Wort kommen, um die Vielfältigkeit des minimalischen Lebensstil deutlich werden zu lassen.

Heute: Lisa

1.Wie ist deine jetzige Wohn- bzw. Lebenssituation?

Mein Mann und ich (26) leben in einer ca. 120qm Terrassenwohnung in einem Zweifamilienhaus. Als wir diese Wohnung 2019 gekauft haben, hatte ich eine gewisse Zeit später die Sorge, dass diese Wohnung irgendwann mal mit Kinder doch zu klein sein würde… Heute weiß ich, dass das nur die Meinung der Gesellschaft „von außen“ war – man braucht nicht viel um glücklich zu sein 🙂

 

2. Warum hast du mit dem Minimalisieren angefangen?

Ich habe mein Mindset in den letzten drei Jahren um 180 Grad verändert. Durch Therapie, einen achtsameren Umgang mit mir sowie einem familiären Schicksalsschlag hat sich mein Leben verändert. Das Gute an einer Krise ist, dass man anfängt vieles zu hinterfragen und oft zu sich selbst findet und das wahre Ich „kennenlernt“. Mein Minimalismus hat mit Aussortieren von falschen Glaubenssätzen, Trennung von Menschen in meinem Umfeld sowie Selbstliebe begonnen. Das materielle Loslassen war dann der 2. Schritt…

 

3. Was denken andere Menschen (Familie, Freunde, Nachbarn…) über dein Loslassen von Dingen?

Die Mehrheit findet es gut und bewundert diesen Prozess eher. Sie sehen mich als einen Menschen der erkannt hat das der Schlüssel zum Glück nicht im Besitz liegt, sondern viel mehr im Kopf stattfindet. Viele die meine Wohnung betreten sagen „bei dir ist es immer aufgeräumt“. Vielleicht denken manche, dass man extra für Besuch aufräumt. Dabei stimmt das nicht. Wenn man nicht mehr unzählige an Besitztümer hat, dann ist jeder Tag „schön aufgeräumt“.

 

4. Am leichtesten ist mir gefallen…

Das Loswerden an Dingen, die mir kein Mehrwert geben.

 

5. Am schwersten finde ich …

Langfristig, mit Veränderung der Lebensumstände, nicht doch wieder alte Gewohnheiten aufleben zu lassen.

 

6. Auf keinen Fall würde ich noch mal…

…aus Langeweile Online Shopping betreiben. Außerdem gibt es bei mir nicht mehr die Aussage „Oh ist das schön – Das kann ich bestimmt mal irgendwann brauchen, deswegen kauf ich es…“. Wenn ich den Grund für den Kauf nicht sehr gut hinterfragt habe, dann kauf ich es nicht.

 

7. In jedem Fall würde ich noch mal…

…mir die Frage zu stellen – wer bin ich und was ist mir wirklich wichtig im Leben!

 

8. Welches praktische Vorgehen hat sich bei dir bewährt?

Dinge beim Aussortieren an einen „Darf-mich-verlassen“-Platz legen. Wenn man den Gegenstand nicht mehr vermisst, darf er definitiv weg. Wenn ich ihn vermisse, ist es wie ein neuer Kauf und man freut sich wieder ihn zu haben. 🙂

 

9. Welche Vorteile hat es für dich, weniger Dinge zu besitzen?

Mehr Zeit – weil weniger aufgeräumt werden muss 😉, mehr Klarheit im Kopf, weil um mich herum alles klar strukturiert ist, mehr Geld für Dinge die mir wirklich wichtig sind, mehr Freude an den Dingen die ich besitze.

 

10. Gibt es noch etwas, was du mitteilen möchtest?

Ich bin kein Fan vom „Schubladen-Denken“ und werde vermutlich auch nicht das Ziel haben nur noch 100 Dinge besitzen zu wollen. Minimalismus ist viel mehr als das und meiner Meinung nach steckt „Minimalismus“ 80 Prozent im Kopf und 20 Prozent im materiellen Besitz.

 

Fast leerer Raum mit 2 Yogamatten

Text: Verändere dich nicht, damit andere dich mögen, sei du selbst, damit die richtigen Menschen dich lieben.

 


Zum Weiterlesen:

6 thoughts on “Minimalismus – 10 Fragen an: Lisa

  1. Danke für die Beantwortung der Fragen, Lisa. Schön, dass du deinen Weg gefunden hast. Sag, welchen Raum sieht man unter den Fragen auf dem Foto? Ich meine den, wo die zwei Yoga Matten stehen.

    1. Hallo Martina 🙂 Dankeschön!

      der Raum ist irgendwann mal das Kinderzimmer :-). Aktuell bin ich ganz froh ihn als Rückzugsort / Meditationsraum zu nutzen.

      Liebe Grüße,
      Lisa 🙂

  2. „Vielleicht denken manche, dass man extra für Besuch aufräumt. “

    Herrlich, wenn man nicht erst einmal Platz schaffen muss für Besuch. Das ist bei uns ähnlich. Im Wohnzimmer ist eigentlich immer „aufgeräumt“, sprich : was willst du denn aufräumen, wenn gar nicht viel da ist 😉

    1. Wenn überhaupt ist es auch umgekehrt: Nicht aufräumen, sondern für den Besuch was hin räumen. Einen zusätzlichen Stuhl aus dem Nachbarraum holen beispielsweise.

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