Zurümpeln vermeiden – 4 Methoden

Wir leben in einem konsumorientierten Umfeld. Wenn wir nicht aufpassen, rümpeln wir unser Zuhause an den ein oder anderen Ecken doch wieder so zu, wie es uns letztlich nicht gefällt.

Ich habe daher nochmal überlegt, welche Methoden es gibt, dieses Zurümpeln möglichst zu vermeiden. Wie so häufig ist auch hier nicht die Frage, welche dieser Methoden gut oder schlecht ist, sondern entscheidend ist, welche Methode am besten für den eigenen Typ und ins eigene Leben passt.

Und natürlich bin ich neugierig: Was unternehmt ihr gegen das Zurümpeln? Was funktioniert bei euch am besten? Gibts noch andere Ideen und besseren Wege?

1. Zählen

Manche Menschen zählen ihre Besitztümer immer mal wieder. So entstehen einerseits die umher schwirrenden Zahlen von 10000 Dinge, die jede/r hier im Westen besitzen soll, andererseits diese ominösen 100 Teile, die Minimalisten angeblich maximal besitzen. Nüchtern betrachtet: Wer regelmäßig zählt, weiß, ob und wieviel Besitztümer neu hinzu gekommen sind.

Meine allgemeine Einschätzung:
Absolut sind solche Minimalismus-Zählereien nicht. Dave Bruno hat damals mit seiner 100-Teile-Minimalismus-Aktion beispielsweise sein gesamtes Bücherregal als 1 Ding gezählt und alle gemeinsam mit der Familie genutzen Dinge (wie z.B. alles in der Küche etc.) nicht mit gerechnet. Manche Menschen zählen auch 1 Tisch mit 4 Stühlen als 1 Ding – für mich wären das aber 5 Dinge.

Sinn macht das Zählen, wenn man Zahlen und zählen einfach mag, diesen Aufwand nicht scheut und wenn man für sich zunächst einmal eindeutige Regeln festlegt. Ansonsten bestünde die Gefahr, sich und anderen Menschen ordentlich was vorzumachen. Wer natürlich genau dies bezwecken will, könnte das genau hiermit natürlich gut erledigen 😉

So ist es bei mir selbst:
Ich habe dieses Zählen 2018 mal im Rahmen meines damaligen Umzuges probiert. Da hatte ich ja ohnehin Zeug ein- und ausgepackt und konnte mir diese nervige Arbeit mit solchen Zahlenspielen etwas interessanter machen. Werkzeug- und Nähkiste wurden je als ein Ding gezählt (aus Bequemlichkeit), der Rest einzeln. Ich kam damals auf rund 450 Dinge. Hätte ich Werkzeug und Nähkram wirklich mal einzeln gezählt, wären es aber sicherlich locker mindestens 1000 Dinge gewesen. Ob ich das Smartphone mit Ladekabel und Hülle nun als ein oder mehrere Dinge gezählt habe, weiß ich auch nicht mehr. Und was ist mit Bluetoothstreamer und Ladekabel für die Hörgeräte? Keine Ahnung. Vielleicht hatte ich auch noch irgendwas übersehen…?  Bei intelligenterer Zählweise (mehrere Dinge zusammen fassen als 1 gezähltes Teil), wären es nochmal deutlich weniger, als diese 450 Teile gewesen. Irgendwas zwischen grob geschätzt 350 und 1000 Dingen sagt mir aber letztlich nicht viel. Es ist mir ehrlich gesagt komplett egal. Gegen das Zurümpeln hilft mir sowas nicht. Ich würde mehr über die Zählweise, als über die Menge der vorhandenen Dinge nachdenken.

2. Das Verhältnis von rein und raus: Der M-Wert:

Eine weitere, recht interessante Zählweise fand ich bei Thorsten auf dem (ehemaligen) Blog via-Simplex.de: Der M-Wert. (Für Interessierte: In der rechten Seitenleiste der Webseite, etwa mittlere Höhe) Beim M-Wert wird das Verhältnis von rein und raus berechnet. 10 Dinge raus, 9 Dinge rein, wären also -1.

Meine allgemeine Einschätzung:
Der M-Wert ist eine gute Möglichkeit für Zahlen- und Statistikfreunde, die schnell erkennen lässt, ob man gerade dabei ist, sich wieder zuzurümpeln.

So ist es bei mir selbst:
Der M-Wert macht gegen Zurümpeln Sinn. Ich nutze ihn aber trotzdem nicht. Solche Zahlen schaue ich mir interessiert an, sie haben aber bei mir allerdings keine Wirkung gegen das Zurümpeln. Es wäre mir schlichtweg egal, was für eine Zahl das gerade ist.

3. No-buy-Challenge bzw. Low-buy-Challenge

Immer mal wieder bin ich auf diese No-buy-Challenges gestoßen. Menschen nehmen sich vor, in einem vorher definiertem Zeitraum einfach mal nichts bzw. nur eine ganz begrenzte Menge an Dingen zu kaufen. Man könnte es auch Shopping-Fasten nennen.

Meine allgemeine Einschätzung:
Sinn macht eine No-buy-Challenge aus meiner Sicht, wenn man wirklich gerne und häufig einkauft oder genügend Zeugs Zuhause hat, welches man erstmal nutzen und verbrauchen möchte.

So ist es bei mir selbst:
Solche Challenges würden bei mir überhaupt nichts bewirken, außer die gedankliche Konzentration darauf, was jetzt vielleicht gerade besonders fehlt. Bei einer No-buy-Challenge bestünde bei mir eher die Gefahr, dass das Horten getriggert würde, als dass es mich vom Kaufen abhalten würde. Befasse ich mich gar nicht mit solchen No-by-Challenges bin ich deutlich tiefenentspannter und kaufresistenter.

4. Den Raum begrenzen

Den Raum für die Aufbewahrung der Dinge begrenzen bedeutet: Wieviel Platz will ich den Dingen zur Verfügung stellen? Wir kennen das vermutlich alle: Ist Platz in Regalen und Schubladen, neigen wir dazu, diesen Platz zu füllen. Ist viel Platz, haben wir so schnell mehr Dinge als nötig. Den Raum begrenzen heißt also letztlich, sich zu überlegen, wieviel und welchen Platz man den Dingen zur Verfügung stellen will. Welchen Platz darf das Geschirr, die Bücher, die Kleidung usw. einnehmen? Bei Aura von Aurabytes finde ich z.B. die Lösung, für die Dinge die vorhandene Küchenzeile zu nutzen, da sie ohnehin nicht so viel Küchenkrams hat. Das erspart ihr gleich auch ein paar Möbel.

Meine allgemeine Einschätzung:
Dies ist eine Lösung, die eher die visuellen Typen unter uns anspricht. Ebenso Menschen, die eine einfache, wenig zeitaufwändige Methode bevorzugen oder einfach zu wenig Platz haben. Passen z.B. in den 1-Meter-Kleiderschrank nur die T-Shirts rein und nichts anderes, besitzt man wohl ein paar Shirts zuviel…

So ist es bei mir selbst:
Für mich ist die Variante des begrenzten Raums die ideale Lösung. Ich bin sehr visuell und pragmatisch orientiert. Minimalismus hat bei mir viel damit zutun, dass ich visuelle Ruhe in meiner Wohnung haben möchte. Außerdem möchte ich mich nicht ständig mit Aufräumen befassen. Dinge, die herum stehen, machen mich ebenso kirre, wie Kram, den ich erst lange suchen oder mühsam verstauen muss.

Aktuell ist es so: Küchen-, Wasch und Putzkram, also alles, was man halt fürs Wohnen benötigt, befindet sich in Küche und Abstellkammer. Hier experimentiere ich noch viel herum. Aktuell habe ich mehr Schrank, als Zeug. Deshalb schaffe ich mir aber natürlich nicht extra was an 😉

Schuhe und Outdoorjacken sind im Flur, einige Baduntensilien im Bad. Alle weiteren persönlichen Dinge befinden sich in meinen Kisten in den Sofaschubladen und in zwei weiteren kleinen Schreibtischschubladen. Ein bisschen Bürozeugs, Kleidung, Bettzeug, Wolldecken, Technikkrams, ein paar Papierunterlagen, usw. sind so für mich einfach, bequem und übersichtlich. Was nicht in die genannten Schubladen reinpasst, ist zuviel. Für mich passt diese Variante der räumlichen Begrenzung sehr einfach, da ich mich nicht lange damit befassen muss. Sollte mich die Bückerei bei den Sofaschubladen mal stören oder schlichtweg nicht mehr funktionieren, ließen sich die Kisten auch bequem in einem Regal oder der Abstellkammer unterbringen.

Zwei Sofaschubladen mit jeweils mehreren Kisten
Meine Kisten mit den persönlichen Dingen: In der linken Schublade 6 Kisten mit Kleidung. In der rechten Schublade ein paar Akten, Werkzeug, Technik-Gedöns, Bettzeug, Wolldecken und Einkaufstaschen, sowie einige weitere Utensilien für Bad und Körperpflege.
Zwei Schreibtischschubladen mit Büroutensilien
Meine Schreibtischschubladen: Links sind Brillen und ein bisschen Technik, wie Ladekabel etc.. Rechts das übliche Bürozeugs, wie Notizblock, Stifte und Co, sowie Zubehör für meine Hörgeräte

 

Zum Weiterlesen:

41 thoughts on “Zurümpeln vermeiden – 4 Methoden

  1. Ich zitiere gekürzt aus einem Leserbrief der Abendzeitung München : Schöne Entscheidung!
    Bevor alle in der Familie darangehen Geschenkelisten zu erstellen, werden erst mal Schubladen und Schränke durchgesehen. Und siehe da, von allem ist zuviel da. Da kann man aussortieren, wegwerfen oder spenden und merkt dabei, dass man eigentlich gar nichts braucht. Mit dieser Entscheidung reduzieren sich die Wünsche, der Stress reduziert sich und es bleibt Geld für Spenden übrig. Alles wird bewusster, entspannter und dankbarer.
    In diesem Sinne wünsche ich Euch frohe Weihnachten.

    1. Ich erinnere mich an Zeiten wo gefragt wurde „was hast du zu Weihnachten bekommen ? “ sowie im Sommer „wohin und wie lange seid ihr in Urlaub gewesen ?“. Wer mithalten wollte, musste liefern. Es wurde konsumiert und verglichen auf Teufel komm raus. Heute ist es so befreiend keinen Wettbewerb mitmachen zu müssen.

      1. Für mich die größte minimalistische Freiheit: Nicht nur die Dinge loszulassen, sondern auch die dahinter stehenden Gewohnheiten und ungeschriebenen Gesetze.

        1. Ich habe Menschen aussortiert, die nach Größe und Menge fragen und Wettbewerbe anheizen wollen oder es tun. Wer sich über Besitz oder Konsum definiert hat bei mir verloren. Aus reiner Neugier sind die Fragen nach Urlaub auch nicht zu erklären. Wer fragt, wo man war, antwortet dann bloß, wie toll und weit er weg war. Boa, brauche ich nicht.

  2. Umziehen ist klasse! Der ganze Haufen zu sehen! Ich hab mir ernsthaft überlegt, alles spaßeshalber in Kartons zu packen. Meist geh ich 1 x durch die Räume durch. Was dank Corona schwierig ist, den Krust wieder los zu werden oder ein Ersatz zu finden.

    Zählen ist auch nichts für mich. Sind z. B. 50 Paar Socken zu wenig, genau richtig oder zuviel?

    Platz ist so ein Problem. Ich hab Dachschränken. Ich mag keine Schränke höher als 1,80. Da ist meine Anrichte, ein Bücherregal und Kleiderschrank. Abstellkammer wär ein Traum! Kellerverschlag, der ist feucht und über eine Außentreppe erreichbar.

    Putzsachen. Ein Eimer ist im Waschbeckenunterschrank im Bad. Badreiniger, Allzweckreiniger, Lappen und Schwamm zum Bad reinigen. Wollwaschmittel. In der Küche angelehnt: Besen und Schrubber. Der Putzeimer ist unter der Spüle. Zig Putzmittel, Vorrat an Schwämme usw. Spüli auf der Spüle. Übervorrat im Keller. Bügelbrett und Bügeleisen im Regel neben dem Kleiderschrank, hinter einem Vorhang versteckt. Da auch Fensterreiniger . Staubsauger steht irgendwo herum und braucht noch einen Platz. Zubehör ist in der Kommode im Wohnzimmer oder Schlafzimmer. 🙁

    Irgendwie kein Platz!

    1. Der Vorteil am Vorrat: Er verbraucht sich im Laufe der Zeit von alleine – sofern man mal eine Zeit lang konsequent nichts nachkauft. Und vom eingesparten Geld, was richtig schönes unternehmen.
      Also bevor du alles in Kartons packst: Es ist nerven- und arbeitsschonender, sich mal auf einen Raum zu konzentrieren. Oder auf eine Kategorie, z.B. alle Putzmittel 😉

      1. Ich verliere bei mir gerade den Überblick, löse die Wohnung meiner Mutter auf, da sie in ein Seniorenheim gezogen ist. Es fällt mir so schwer und ich habe bei jedem Besuch wieder Sachen in meiner Tasche, die ich erst mal bei mir zuhause bunkere. Aber schon nach 14 Tagen merke ich, dass ich mich zuhause nicht mehr wohl fühle. Bis ich das ganze Waschmittel und die Haushaltsreiniger aufgebraucht habe wird Jahre dauern und sie stehen mir jetzt schon im Weg. Aber viel schlimmer sind die Erinnerungsstücke.. Ich habe sie bisher nicht gebraucht, aber jetzt habe ich oft das Gefühl meine Kindheit und Vergangenheit wegzuwerfen. Ganz schön verrückt, dass gerade mir, der das Verschenken und Entsorgen nie etwas ausgemacht hat. Ich muss jetzt glaub ich erst mal ein paar Tage meditieren und nachdenken, was mir besser gut tut, bunkern oder los lassen.

        1. Oh je … sich selbst in der Wohnung nicht mehr wohlzufühlen, ich finde, das geht gar nicht. Dann werden auch schöne Erinnerungen irgendwann zum Ballast und verkehren sich so ins Gegenteil. So viel Wasch- und Putzmitteln kann man ja wirklich unmöglich selber verbrauchen. Aber da gibt es vielleicht Leute / Einrichtungen / Organisationen, die sich darüber freuen würden.
          Schöne Erinnerungen sind in der Regel mit Erlebnissen und Personen verbunden. Dinge sind da maximal ein Erinnerungsanker. Eine Möglichkeit wäre evtl. auch zu schauen, ob es unter den Erinnerungsstücken Kategorien oder Gruppen gibt. Dann könntest du evt. eins als eine Art Stellvertreter behalten? Ich selbst finde auch Erinnerungsfotos gut, aber das reicht ja nicht jede/m. Letztlich erfüllt ein solches Foto aber genau so seinen Zweck: Nämlich den, sich zu erinnern.

    2. Socken ist ja auch eine Art Vorrat. Die gehen kaputt, werden ja täglich getragen im Gegensatz zu anderen selten getragenen Kleidungsstücken. Bei Socken und Unterhosen habe ich gar kein Problem wenn es ein paar mehr sind. Ich kaufe halt selten welche hinzu. Sie werden von selbst weniger, wegen Löchern, Ausleiern, blaß und sunstanzlos werdend. Früher oder später. Das gilt im Prinzip auch für T-shirts.

      1. Gute Idee! Nur Socken in meiner Größe ist die Auswahl recht gering.

        Vorräte, okay. Im Frühjahr und Sommer brauchte plötzlich saubere Wäsche, Nachthemden und Sportsachen fürs Krankenhaus und Reha. Doch nur wegen dem horte ich die Sachen nicht. Das ist hoffentlich 1x und nie wieder.

        Ich hab den alten Schotter weg. Nun wird schöne Wäsche getragen! Die Sport-T-Shirts habe ich so getragen oder zum Wandern. Dafür brauchte ich dringend welche. Der Rest auch. Jogginghosen für zuhause gemütlich machen. 😉

  3. Ich nutzte den altmodischen Frühjahrsputz zur Inspektion des Hausstandes. Dafür räume ich im Frühjahr alle Schränke, Kommoden, Regale und Abstellbereiche komplett leer und putze sie gründlich von innen und außen. Bevor die Sachen wieder eingeräumt werden, wird jedes Stück inspiziert, ob es bleibt oder geht. Damit kann ich auch auf Veränderungen in der Lebensführung reagieren. Manchmal brauche ich etwas jahrelang und dann eben aufgrund veränderter Umstände nicht mehr.

    1. Die Vorgehensweise ist ja simpel, wie genial. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Ecken sind mal wieder sauber und es ist gleich entrümpelt.

  4. Guten Morgen,
    mir kommt die Sache mit dem M-Wert und die ganze Zählerei doch etwas zwanghaft vor und ist für mich nicht relevant. Da ich mich nicht Minimalist nennen würde und auch einen solchen nicht in meinem Bekanntenkreis habe, habe ich trotzdem eine Vorstellung davon. Leider gehöre ich zu den hochsensiblen Menschen, dazu noch bequem und etwas faul, so dass ich es mich stört, viele Sachen zu besitzen, überall Häufchen und Deko zu stehen und liegen zu haben. Deshalb achte ich sehr auf Ordnung und „freie Sicht“. Bei Neuanschaffungen überlege ich lange, manchmal so lange, bis ich es vergessen habe. Trotzdem kommt immer wieder etwas zum Entrümpeln zum Vorschein. C‘est la vie! Kann ich gut mit leben 😉.

    1. HSP, ja ich habe selbst damit zutun. Man fühlt sich halt schneller von Zeugs überflutet, da fliegt ohnehin schneller mal was raus und zurümpeln ist gruselig. Den M-Wert empfinde ich aber anders, nicht zwanghaft. Es gibt Menschen, die lieben es, mit Zahlen zu jonglieren und sich so einen Überblick zu behalten. Letztlich ist entscheidend, dass man weiß, wie man selbst so „tickt“ und was daher am besten funktioniert.

    2. Mit Disziplin und Achtung, was da ins Haus/Wohnung kommt ist jegliches Zählen überflüssig. Im Haushalt geht immer etwas kaputt oder man findet etwas, was den Haushalt verlassen kann. Wenn der Ein- und Ausgang in den Haushalt konsequnet verfolgt wird sind Zahlen überflüssig.

  5. Hm, gute Frage! Wie vermeide ich das Zurümpeln?
    Ich kaufe möglichst nur im Austausch. Erst wenn etwas kaputt gegangen ist, kaufe ich neu – oder auch nicht. Denn auf manches was mal da war, kann ich aus heutiger Sicht auch verzichten. Zum Beispiel wird der Stabmixer nicht ersetzt, der Joghurtbereiter (vor ca. 15 Jahren gebraucht gekauft) aber doch.
    Diese Methode integriert dann die Vorgehensweise von Aurelia, die für jedes Ding nur (s)einen Platz hat.
    Bei uns sind mehr als 1000 Dinge im Umlauf. Das hängt aber mit unserer Lebensführung zusammen (Teil-Selbstversorgung, Garten usw.). So lange ich den Überblick und keinen Rumpelkammern und Häufchenecken habe, ist für mich alles im grünen Bereich.

    1. Dann passt es ja bei euch wirklich sehr gut. Die Zahlen sind halt ohnehin sehr relativ. Genau wegen solcher Dinge: Familie, Garten, etc. – Das sagt letztlich nur etwas aus, wenn man das mit sich selbst vergleicht. (Wie ist es heute, wie war es vor 1 Jahr, etc.). Aber ich finde, in größeren Haushalten letztlich viel zu aufwändig.

  6. Zurümpeln vermeiden, oh das ist bei mir nicht wirklich schwer. Bei mir hat jedes Ding einen festen Platz und wenn ich dann was dazu kaufen würde, müsste ich ewig überlegen wo es denn hin soll 😀 nee also die Gefahr mit zurümpeln besteht bei mir nicht wirklich. Bei mir ist es eine Mischung aus, genau überlegen ob es wirklich gebraucht wird und auch einen Platz bekommen kann und Dinge so lange wie möglich nutzen, damit klappt das sehr gut, nicht alles zuzurümpeln.

    Liebe Grüße und eine schöne Woche für dich!

    1. Oh, wie wunderbar, das ist ja fast der Anti-Zurümpelungs-Idealzustand. Ich gehöre leider zu den Leuten, die nahezu immer eine Idee haben, dass dieses oder jenes Teil doch auch prima irgendwo anders hin könnte. Der feste Platz ist da oft ein eher vorübergehendes Ereignis. Dir ebf. einen guten Wochenstart.

    2. Vermutlich gibt es da auch einfach unterschiedliche Typen beim Wohnen – ganz unabhängig vom Minimalismus. Es gibt die, die gerne alles immer am gleichen Ort haben: Möbel und die Dinge darin. – Ich bewundere sowas total, gehöre aber zu Typ 2: Immer mal was anderes. Alles immer am gleichen Ort ist fast unmöglich. Aus tausenderlei Gründen oder Ausreden.

      1. Oh ja auf jeden Fall gibt es da Unterschiede.
        Ich mag durchaus auch mal was umstellen oder umräumen, aber es müssen dann auch alle Dinge wieder einen festen Platz haben 🙂

  7. Liebe Gabi,

    vielen Dank für deine Gedanken zum Thema „Zurümpeln“. Ich bin Teil eines 5-Personen-Haushaltes und habe oft damit zu tun, mühevoll freigeräumten Platz auch frei zu halten. Mein Lieblingsspruch ist dann immer „die Wohnung wächst nicht mit“. Wahrscheinlich ist die Methode „Platz begrenzen“ instinktiv von mir favorisiert. Ein Umzug in eine größere Wohnung oder in ein Haus würde das Problem schließlich nicht lösen, sondern nur verschärfen. Die Zählvariante bzw. die Ermittlungen der Zu- oder Abnahme von Dingen finde ich interessant, aber für mich als vollberufstätige Mutter von 3 Schulkindern nicht so nebenbei zu realisieren. Da liegen meine Prioritäten im Moment in anderen Bereichen. Letztlich kommt es auf die absolute Zahl der Dinge nicht an. Entscheidend ist für mich, ob mir die Sachen für meiner Lebenssituation nützen. So werden die Kinder größer und temporär genutzte Dinge wie Spielzeug und Kindersachen dürfen daher gerne neue Nutzer finden. Da diese Suche Ressourcen bindet, schaue ich, dass wir die Anschaffungen kritisch hinterfragen und ggf. die Dinge gebraucht kaufen bzw. auf deren Weiterverwendungsmöglichkeiten schauen.

    Liebe Grüße, Beatrice

    1. Bei so vielen Personen ist es ja in der Tat wichtig, praktikable und wenig aufwändige Lösungen zu finden. Der Vorteil bei Kindern ist, dass sie sich aus manchen Dingen einfach raus entwickeln. Natürlich braucht man eine gewisse Mindestgröße an Wohnraum, aber letztlich ist es wirklich so: Viel Platz zieht viel Zeugs an.

  8. Ich kann mich garnicht auf die eine Methode festlegen.Manchmal zähle ich gewisse Dinge und überlege ob ich zB wirklich 4Schälmesser brauche ,oder ob 1 reicht.Also nutze ich die alle oder eigendlich nur eins.Dann schaue ich mir natürlich auch den Platz an und versuche mich insofern zu begrenzen das ich nicht das Gefühl habe das Schränke aus allen Nähten platzen und das ich allgemein mehr Raum zur Verfügung habe.Ich versuche nicht den neusten Trends zu folgen und allen Leidenschaften nachzugeben(letzteres fällt mir manchmal ganz schön schwer).Ich versuche das Gefühl dahinter zu ergründen.

    1. Letztlich ist ja auch genau das wichtig: Ergründen, warum man dies oder das eigentlich haben will, nicht nur rationale Gründe (oder Ausreden…) überlegen, sondernwelche Gefühle auch dahinter stecken. Dann kann man anschließend besser entscheiden, ob ein Kauf Sinn macht oder nicht.
      Das man hierfür, mal diese und mal jene Methode nutzt, ist gut.nachvollziehbar.

    2. „das Gefühl dahinter zu ergründen“ ich scheitere oft daran, weil es kein ja oder nein erlaubt. Kein Zustand gilt für ewig. Deshalb finde ich Gabis Experimentiervorgänge auch so beruhigend. Bei mir verändert sich auch immer etwas, früher oder später.

      1. Bei mir läuft das „Gefühl ergründen,“ indem ich schon erstmal ein bisschen in mich gehe und schaue, was mich zufrieden oder unzufrieden macht etc.. Aber überwiegend läuft das praktisch, indem ich was ausprobiere.
        Und genau das: Es ändert sich sowieso immer mal was. Bei mir gehen z.B. einfach langsam die Ikea-Küchenschränke auseinander. Die alten Modelle waren deutlich stabiler, als die Sachen, die es heute gibt. Da einer von diesen Schränken als Kleiderschrank genutzt wurde, hat das Auswirkungen. Früher hätte ich mir einfach neue Schränke gekauft. Heute überlege ich drei mal, ob ich wirklich so viel Geld nur für die Kramaufbewahrung ausgeben will. Da experimentiere ich lieber mal herum. Dann bekomme ich am besten mit, ob es wirklich ein neues Möbelteil sein muss. Die besten Möbel sind immer noch die, die ich gar nicht benötige.

      2. Außerdem: Weniger Zeug = weniger Möbel. Mich macht es inzwischen wirklich sauer, wenn alles mögliche Zeugs vorzeitig auseinander geht. Der Vorteil daran: Das hindert dann auch am Zurümpeln 🤣

  9. Ich habe eine Nachbarschaftshilfeseite gefunden und bin überglücklich, dass es da sehr einfach zu sein scheint, Werkzeuge geliehen zu bekommen. Das heißt, ich kann Werkzeuge die ich selten brauche, da auch verkaufen/verschenken.
    Nur habe ich festgestellt, dass so ein „Marktplatz“ leider auch zu „Spontankäufen“ führen könnte. Da muss man ja damit rechnen, wenn man nicht sofort zuschlägt, dass die dann weg sind. Lange überlegen ist also nicht. :-/
    Momentan gehe ich allerdings nach dem Prinzip: Eine Sache raus, nur dann eine gleichwertige wieder rein. (Gleichwertig vom Platz: Also keine Alibi-Teelöffelchen wegwerfen und dafür ein TV oder Sofa besorgen.) Futon gegen Mini-Gefrierschrank halte ich also für angemessen. (Auch wenn es mir lieber wäre, meine schrottige Pantry-Küche hätte einen vernünftigen Kühlschrank mit Eisfach, damit ich das Extragerät nicht brauchen würde.)
    So eine 1-raus-1-rein Lösung geht aber sicher nur bei Minimalisten, die nicht schon beim definitiven Minimum sind, da alles noch vorhandene ja schon das absolut notwendige ist und davon nichts weggegeben werden kann, oder?

    1. Oh, etwas gleichwertiges rein und raus, das macht wirklich Sinn bei der 1-rein-1-raus-Lösung. Alibi-Teelöffelchen – welch wunderbares Wort, triffts gut.

  10. Tja … wenn man was in den nächsten Tagen erst veröffentlichen will – aber dann auf „sofort veröffentlichen“ klickt. Na, dann eben heute schon ein neuer Beitrag…

    1. Macht doch nichts ob heute oder in drei Tagen. Mir gefällt der Beitrag !
      Aktuell bei mir : Die Sache mit dem Brotbackautomat. Kaufen oder nicht ?
      Ich habe nämlich aus diversen Gründen das Brotbacken für uns entdeckt. Die letzten drei Wochen habe ich Brot mit meinen einfachen Mitteln (Zutaten,Uralter Handmixer, vorhandener uralter Backofen) gebacken. Dann kam ich auf den Gedanken mit dem Brotbackautomat ( alles in den Automaten, anschalten und sich nicht mehr drum kümmern müssen ). Und jetzt kommt der Punkt der uns vorm Zurümpeln rettet : Ich überlege sehr lange ob ich das Teil wirklich brauche, und auf diese Weise fällt vieles weg, in diesem Fall auch der Brotbackautomat. Das mache ich schon seit sehr vielen Jahren so, auch der Gedanke erstmal das vorhandene zu nutzen ist wichtig. Und was ich persönlich sehr mag ist alte Sachen gut zu pflegen, auch das hilft sehr beim nichtkonsumieren, man wertschätzt quasi jedesmal das schon vorhandene.

      1. Ich hatte früher mal einen Brotbackautomat, sogar mehrere nacheinander und lange Zeit genutzt. Aber so prickelnd war das nicht, man hat von Knethacken immer ein Loch unten im Teig. Das Backen dauert ewig, irgendwann sind die Bottiche oder Knethacken hin. Ich habe dann einfach den Backofen und eine Kastenform genommen. Ging genauso gut.
        Alte Sachen pflegen: Das ist ja schon deshalb positiv, weil die oft noch viel länger halten. Das spart einiges an Geld und Nerven.

        1. Ja genau, das war zum Beispiel auch Teil meiner Überlegungen, die Sache mit dem Loch von den Knethaken und das das Gerät ja ewig am Strom hängt. Und es geht ja auch wirklich ohne sehr gut. Ich mag einfach auch nicht so viele Küchengeräte besitzen. Ich koche fast ausschließlich nur für mich und meinen Mann und das auch überwiegend nur an drei bis vier Tagen (aus beruflichen Gründen), da tut meiner Ansicht nach eine Austattung als wollte man in die Gastronomie einsteigen nicht nötig.

          1. Aus eigener Erfahrung wurde ich vom Automaten abraten, denn alles, was Du zum Brotbacken brauchst, hast Du schon zuhause. Mich hat gestört:
            1. das Loch
            2. die Größe des Brots (im Backofen kann ich drei backen und nicht nur so nen kleinen Wurfel, womit sich der Stromspareffekt nivelliert hat)
            3. ich muss komplett zuhause sein, denn man sollte kein solches Gerät laufen lassen, wenn man nicht daheim ist, schönen Gruß von der Versicherung
            4. die Beschichtung der Form

            Ich backe all unser Brot selbst, noch sehr archaisch im Holzherd in der Küche, und hab den damals kapitt gegangenen Automaten nie vermisst.

          2. Es gibt ein Leben ohne Brotbackautomat. Das Ding war mir immer zu sperrig und als es dann das Zeitliche gesegnet hatte, war ich ziemlich froh darüber! Ich benutze heute eine normale Kastenform und backe Brote, die im Backofen « gehen ». Da gibt’s ein sogenanntes 5-Minuten Brot. Das ist mein absoluter Favorit, fix vorbereitet, schnell gebacken und mega lecker. Finde ich jedenfalls. Und variieren ist auch möglich.

          3. Ich hab auch so ein Dinger. Es ist schon geschickt, einfüllen, 4 Stunden warten, fertig. Doch im Moment bin ich regelmäßig beim Bäcker und lass mal ein halbes Brot mitgehen. Im Sommer bzw. bei hoher Luftfeuchtigkeit kann ich zugucken, wie es Fell anlegt.

            Der andere Vorteil war: es war ein kleines Brot. Was mache ich mit einem großen Brot? Der Bäcker hat nicht immer geöffnet. Dann war es geschickt.

            Kochen oder Backen mehr am Wochenende oder wenn ich meine Mutter besuche. Jo!

      2. Wir hatten mehrere Modell hinterinander. Die hatten einen beschichteten Innentopf. Trotzdem ließ das nach einigen Monante nach, die Brote blieben im Topf hängen, Teig am Rühreinsatz. Bis es irgendwann gar nicht mehr ging. Ein Ofen ist das absolut Einfachste für uns.

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